21. Jahrhundert

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Lale Yildirim

Herr Bachmann und seine Klasse

Oder: was menschliches und pädagogisches Engagement von Lehrer*innen abverlangt & was eine Lehrkraft bewirken kann

Die dreistündige Dokumentation zeigt den Lehrer Dieter Bachmann und seine Klasse 6b. Es ist die Schulklasse der Georg-Büchner Gesamtschule in Stadtallendorf in Nordhessen. Der Dokumentarfilm begleitet nicht nur die Schüler*innen in ihrem letzten Jahr vor dem Übergang auf die Oberschule, sondern auch Bachmann, der mit Schuljahresende in Pension gehen wird.

Ann-Kathrin Mogge

Erinnerung im Niemandsland

Der Kurzfilm „Deine Straße“ besucht einen Gedenkort für Opfer rechten Terrors in der Bundesrepublik

Saime Genç hat eine Straße. 556 Meter lang, 6,6 Meter breit.

Seit 1998 – Saime wäre zehn geworden – trägt der Saime-Genç-Ring in Bonn-Dransdorf ihren Namen: Eine neugebaute Straße in einem dezentral gelegenen Industriegebiet.

Lokale Aktivist:innen des Bonner Integrationsrates engagierten sich in den 1990er Jahren für die Straßenbenennung, die an den rassistischen Brandanschlag von Solingen erinnert. 66,7 Kilometer – die Distanz zwischen Tat- und Erinnerungsort.

Natasha Klimenko

The Urgency of COURAGE

A film by Aliaksei Paluyan

In the late summer and early fall of 2020, Belarus, a country otherwise absent from global (or even European) headlines, briefly appeared in the news. On August 9th, Alyaksandr Lukashenka, Europe’s self-proclaimed last dictator, declared his sixth term as president. Inside the country, much of the population considered the results rigged. Mass protests broke out across Belarus. The regime brutally repressed them. The population continued to resist.

Juliane Röleke, Regine Schwab

Wütende Kämpfe

Über den Dokumentarfilm „As I want“, Gewalt gegen Frauen in Ägypten und die Möglichkeiten politischer Selbstorganisation

Der Film As I Want der palästinensischen Filmemacherin Samaher Alqadi dokumentiert in drastischer Weise die Erfahrungen ägyptischer Frauen mit alltäglichen Belästigungen und geschlechtsbezogener Gewalt aus der Perspektive einer feministischen Aktivistin und ihrer Mitstreiter*innen. Zentral werden die sexualisierten Übergriffe auf zahlreiche Frauen im Gebiet des Tahrir-Platzes in Kairo Anfang 2013 beleuchtet, die im Zuge politischer Proteste gegen das Regime von Mohammed Mursi und die Muslimbruderschaft stattfanden und weltweit für Entsetzen sorgten.

Nikolai Okunew, Florian Völker

TINA

Die unvollendete Befreiung einer Pop-Ikone

Die ersten Bilder sind zwar kaum überraschend, aber auch ikonisch: Eine schwarze Frau fortgeschrittenen Alters singt und schreit mit kraftvoller Stimme und vollführt charakteristische Moves, die das ebenso verschwitzte Publikum in Ekstase versetzen. Kurz darauf hören wir aus dem Off melancholische Klaviermusik und die eben noch unerschütterlich wirkende Tina Turner: „It wasn't a good life.“

Annette Vowinckel

An Abbreviated Manual for Military Occupation

Avi Mograbi’s „The First 54 Years“

Ein israelischer Soldat sitzt vor einer Kamera und erzählt folgende Episode: Während des Sechstagekriegs von 1967 hatte seine Einheit ein palästinensisches Dorf im Westjordanland eingenommen, das bis dahin zu Jordanien gehört hatte. Die Bewohner*innen verließen ihre Häuser oder wurden daraus vertrieben und die israelische Armee quartierte sich in den leeren Wohnhäusern ein. Eines Tages erschien in der Ferne ein alter Mann mit einem Esel. Er näherte sich dem Haus, das seins war, und bat freundlich darum, zurückkehren zu dürfen.

Autor*innenkollektiv der Redaktion

Die 71. Berlinale

Das Filmfestival im Home Office und Freiluftkino

Die Vorfreude der Redaktion auf die diesjährige Berlinale war groß: Vor allem die Sehnsucht nach dem Kinosaal, der nach langen Wintertagen im Homeoffice eine gelungene Abwechslung versprach, war kaum zu leugnen und sollte letztlich doch enttäuscht werden. Denn das Industry Event der Berlinale fand in der ersten Märzwoche digital und getrennt vom öffentlichen Publikum statt.

Tilmann Siebeneichner

„Wer wir waren“

„Der Globus hat Homo sapiens“, lautet es gleich zu Beginn von Roger Willemsens letztem, bereits posthum erschienenen und unvollendet gebliebenem Werk, das „Wer wir waren“ heißen sollte. Als Willemsen von seiner lebensbedrohlichen Erkrankung erfuhr, stellte er die Arbeit an diesem Werk ein; Kerngedanken präsentierte der Fernsehmacher, Publizistik und Weltbürger jedoch noch vor seinem Tod im Sommer 2015 in seiner sogenannten „Zukunftsrede“. Darin blickt er aus einer kommenden Zeit auf die conditio humana im frühen 21.

Diana Bogishvili

Dreißig Jahre Unabhängigkeit Georgiens

Wie weit ist der demokratische Transformationsprozess?

Die kommunistische Partei Georgiens wurde am 28. Oktober 1990 durch freie Wahlen abgelöst, die Regierungsverantwortung  ging an die bisherige Oppositionskoalition „Runder Tisch/Freies Georgien“ über. Am 31. März 1991 fand in Georgien ein Referendum statt, bei dem die Bevölkerung abstimmen sollte, ob die staatliche Unabhängigkeit Georgiens auf der Grundlage des Unabhängigkeitsgesetzes vom 26. Mai 1918 wiederhergestellt werden sollte.[1]

Alexander Friedman

„Es ist nicht schlimm, die Mutter eines Rollstuhlfahrers zu sein …“

Menschen mit Behinderungen bei den Protesten gegen das Lukaschenka-Regime in Belarus

(Der Beitrag wurde in Co-Autor*innenschaft mit einer belarusischen Wissenschaftlerin verfasst.)

 

Für Sjarhej Drasdouski und andere Menschen mit Behinderung, die vom Lukaschenka-Regime verfolgt wurden und werden.