Das erste Jubiläum von „1968“
Die Protestbewegung zehn Jahre danach im bundesdeutschen Fernsehen
Die Protestbewegung zehn Jahre danach im bundesdeutschen Fernsehen * Von Martin Stallmann * Mai 2017
Grzimeks Afrika
...zwischen westlichem Naturschutzkonzept und kolonialen Klischees
*Von Felix Schürmann* März 2017 Bernhard Grzimeks historisches Gwicht in Afrika ist keineswegs unumstritten. Grzimek, der einer der bedeutendsten Tierfilmer und Verhaltensforscher Westdeutschlands war, gerierte sich durch seine Selbstinszenierung als der Retter der afrikanischen Tierwelt, auf der anderen Seite wird diese Einhegung von Naturschutzgebieten als "Festungsnaturschutz" und damit als kalte Enteignung indigener Gemeinschaften kritisiert. Felix Schürmann über einen Tierschützer, der der wie kein zweiter seiner Generation Medien und Öffentlichkeit für seine Ziele zu mobilisieren wusste.
Vom unersättlichen Hunger nach Geschichte(n) und den Zumutungen des globalisierten Kapitalismus
Zehn Tage auf der Berlinale
Zehn Tage auf der Berlinale * Von Annette Schuhmann * Februar 2017 Das Kino erzählt Geschichten. Dazu wurde es erfunden. Und diese Geschichten erzählt es, egal ob Systeme zusammenbrechen oder Großreiche geplant werden. Gelingt es den ErzählerInnen ihren Filmen etwas beizugeben, was manche Seele nennen, andere Wahrhaftigkeit oder Tiefe, vor allem aber eben eine Geschichte, dann kann daraus ein Ereignis werden, dass die Menschen in die Kinos bringt. Der Berlinale gelingt es seit vielen Jahren, Filme mit einer großen erzählerischen Kraft und politischer Relevanz zu zeigen.
Blinde Flecken innerhalb der zeithistorischen Forschung in Deutschland
Eine Antwort auf Martin Sabrows Kommentar „Höcke und Wir“
Eine Antwort auf Martin Sabrows Kommentar „Höcke und Wir“ von *Maria Alexopoulou* Martin Sabrows Kommentar auf Zeitgeschichte-online ist im Grunde zuzustimmen. Was er jedoch nicht erwähnt und das verstärkt die Rat- und Ausweglosigkeit, die aus seinem Kommentar spricht, sind die Kontinuitätslinien in der Zeit vor 1945 bis heute im Umgang mit Differenz. Eine Auslassung, die in gewisser Hinsicht für die deutsche Zeitgeschichte typisch ist. Doch vor allem die Kontinuitätslinien in der Deutschen Geschichte machen jene Ideenfragmente, die Höcke für seine Provokationen benutzt, auch im Jahre 2017 emotional anschlussfähig.
„Atlas des Kommunismus“ - Experten des Alltags erzählen Geschichten aus der DDR
Theater in der Komfortzone oder politische Bildung für die Nachgeborenen?
* Von René Schlott und Jakob Saß * Februar 2017 Sämtliche Vorstellungen sind ausverkauft. Publikum und Feuilleton zeigen sich begeistert. Im Dokumentartheaterstück "Atlas des Kommunismus" der argentinischen Regisseurin Lola Arias, erzählen fünf Frauen ihre Lebensgeschichten, die sich überwiegend in der DDR abspielten. Drei weitere Darsteller/innen stehen für die nachfolgenden Generationen: „Wende“ und „Einheit“. Zwei Redakteure von Zeitgeschichte-online haben sich das Stück angesehen, einer der beiden (Jakob Saß) wurde kurz vor dem Ende der DDR geboren, der andere (René Schlott) ist Jahrgang 1977.
Ein langer Weg
Der Kampf der Sinti und Roma um Anerkennung als Opfer des Genozids
Widerstände auf dem Weg zur Anerkennung als Opfer des Genozids * Von Sebastian Lotto-Kusche * Januar 2017
„Wer hier weint, hört nicht mehr auf“
Zum Umgang mit der Wannsee-Konferenz und ihrem historischen Ort
Zum Umgang mit der Wannsee-Konferenz und ihrem historischen Ort * Von Gerd Kühling und Hans-Christian Jasch * Januar 2017 In einer repräsentativen Villa, idyllisch gelegen am Berliner Wannsee, kamen am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und mehrerer Reichsministerien zu einer „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ zusammen. Der einzige Tagesordnungspunkt war die „Endlösung der Judenfrage“. Es war ein koordinierendes Treffen, denn der Massenmord an den Juden in Osteuropa hatte längst begonnen.
Eine vertane Chance
Beobachtungen zum Fall Holm
Beobachtungen zum Fall Holm * Von Hanno Hochmuth * Janaur 2017 Als am 6. Dezember des vergangenen Jahres die Mannschaft des neuen Berliner Senats vorgestellt wurde, überraschte die Linke mit einem Coup. Die neue Senatorin für Bau- und Wohnungswesen Katrin Lompscher (Die Linke) bestimmte den Berliner Stadtsoziologen Andrej Holm zum Staatssekretär für Wohnen. Der profilierte Gentrifizierungskritiker der Humboldt-Universität sollte die Wohnungspolitik in der wachsenden Hauptstadt in sozial verträglichere Bahnen lenken. Kurz darauf wurde jedoch öffentlich, dass Holm als 18-Jähriger im Herbst 1989 für fünf Monate als hauptamtlicher Mitarbeiter für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR tätig gewesen war. er Zusammenbruch des SED-Regimes setzte seiner Stasi-Laufbahn, die er bereits im Alter von 14 Jahren mit einer Selbstverpflichtungserklärung eingeschlagen hatte, allerdings ein frühes Ende. Holm hatte aus seiner angestrebten Karriere für die Stasi zwar nie einen Hehl gemacht, jedoch verschwiegen, dass er seit dem September 1989 hauptamtlicher Mitarbeiter der Stasi gewesen war. Dies zumindest belegt seine Personalakte, die wenige Tage nach seiner Vorstellung als designierter Staatssekretär von der B.Z. veröffentlicht wurde. Aus dem geplanten Überraschungskandidaten des neuen rot-rot-grünen Senats wurde eine böse Überraschung....
Tabubruch und phänomenologische Ähnlichkeiten
Zur Vergleichbarkeit der Fluchthilfe für DDR-Flüchtlinge nach dem Mauerbau und der Schleusertätigkeit heute
Zur Vergleichbarkeit der Fluchthilfe für DDR-Flüchtlinge nach dem Mauerbau und der Schleusertätigkeit für Flüchtende heute * Von Marion Detjen * Januar 2017 Vor zwei Jahren beging das Zentrum für Politische Schönheit anlässlich der 25-Jahr-Feier des Mauerfalls einen Tabubruch: Um die deutsche Öffentlichkeit, die damals der „Flüchtlingskrise“ noch nicht die Beachtung schenkte, die ihr seit dem Sommer letzten Jahres zuteilwurde, auf das Sterben an der Festung Europa aufmerksam zu machen, wurden in einer Nacht- und Nebelaktion Gedenkkreuze von Opfern des DDR-Mauerregimes in der Nähe des Deutschen Bundestages abmontiert und an die Außengrenze Spaniens gebracht...
Einmal Stasi – immer Stasi?
Der „Fall Andrej Holm“ und der gesellschaftliche Umgang mit der jüngsten Vergangenheit
Der „Fall Andrej Holm“ und der gesellschaftliche Umgang mit der jüngsten Vergangenheit * Von Ilko-Sascha Kowalczuk * Januar 2017 Wieder einmal entzweit eine geschichtspolitische Kontroverse die Gesellschaft. Es geht darum, ob Vergangenheit vergehen muss, nie vergeht oder nie vergehen darf, also darum, wie wir Vergangenheit erinnern – der Zukunft zuliebe...