Deutschland

Alle Beiträge zum Schlagwort

Nazan Maksudyan, Gesine Rodewald, Paulina Thom

Zur aktuellen Situation türkischer Wissenschaftler*innen

Ein Interview mit Nazan Maksudyan

Ein Interview mit Nazan Maksudyan * Von Paulina Thoma und Gesine Rodewald * Mai 2017 Seit dem Putschversuch im Juli 2016 hat sich die Situation der Akademiker*innen in der Türkei zunehmend verschlechtert. Die türkische Historikerin Nazan Maksudyan hat kürzlich das Wahlergebnis des Verfassungsreferendums in einem Interview mit dem Deutschlandfunk als nicht rechtmäßig bezeichnet. Wir haben mit ihr über die problematische Lage türkischer Akademiker*innen, über die Auswirkungen politischer Einflussnahme auf ihre Forschungen und die Möglichkeiten zur Unterstützung einer freien Wissenschaft gesprochen.

Anne Chahine

Aus aktuellem Anlass: 28/28 Achtundzwanzig Jahre mit - und ohne Mauer

Power of the Past. Eine ostdeutsche Familiengeschichte

Eine ostdeutsche Familiengeschichte * Von Anne Chahine * April 2017 Pier Paolo Pasolini beschreibt in seinem Gedicht „Forza del Passato“ einen Menschen, dem es unmöglich ist, sich in der modernen Welt zurecht zu finden und dem der Einfluss der Vergangenheit unbeschreiblich mächtig und allgegenwärtig erscheint. Anne Chahine denkt, dass viele Menschen dieses Schicksal teilen. Das Festhalten an Gewohntem bzw. positiv besetzten Erinnerungen ist oft allzu verführerisch.

Andreas Kemper

Den »Kampf um die Sprache gewinnen«

Zur NS-Rhetorik des AfD-Politikers Björn Höcke

Zur NS-Rhetorik des AfD-Politikers Björn Höcke * Von Andreas Kemper * April 2017 Björn Höcke sieht die AfD als »fundamentaloppositionelle Bewegungspartei«.Als »Bewegungspartei« (Hitler: »Partei der Bewegung«) habe sie eine klare Mission: Die »Begriffsherrschaft« der Linken zu brechen, den »Kampf um die Sprache« zu gewinnen. Dass zu dieser »Mission« der »Bewegungspartei« AfD auch gehört, die NS-Sprache wieder sprechbar zu machen, wird im Artikel von Andreas Kemper mehr als deutlich.

Anna Warda

Ein Kunstdenkmal wirft Fragen auf

Die „Stolpersteine“ zwischen Anerkennung und Kritik

Die „Stolpersteine“ zwischen Anerkennung und Kritik * Von Anna Warda * März 2017

Susanne König

Plan oder Planlos? Design in der DDR

Die Sonderausstellung im Museum in der Kulturbrauerei

Plan oder Planlos? Design in der DDR. Die Sonderausstellung im Museum in der Kulturbrauerei * Von Susanne König * März 2017 „Alles nach Plan? Formgestaltung in der DDR“[1] lautet der Titel der ersten unter der Leitung von Mike Lukasch in Berlin konzipierten Sonderausstellung der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in der Kulturbrauerei am Prenzlauer Berg. Auf circa 180 Quadratmetern werden dort rund 246 Alltagsprodukte aus der ehemaligen DDR mit begleitenden Dokumenten, Film- und Tonaufnahmen sowie Zeitungsartikeln gezeigt.

Lara Danyel

Was von #holmbleibt

Studentische Proteste an der Berliner Humboldt-Universität und die Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften

Studentische Proteste an der Berliner Humboldt-Universität und die Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften * Von Lara Danyel * März 2017 Lara Danyel über die Besetzung des Instituts für Sozialwissenschaften und die Forderungen nach einer (Re-)Politisierung des Studienalltags

Martin Schmitt

30 Jahre Transmediale – immer noch flüchtig?

Ein Bericht von dem Berliner Medienkunst-Festival

* Von Martin Schmitt * Februar 2017 Die Transmediale feiert ihr dreißigstes Jubiläum. Was als kleiner Ableger der Berlinale 1988 begann, hat sich inzwischen als Festival für digitale Kultur fest in Europa etabliert. KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen und Medienschaffende kamen vom 2. bis 5. Februar 2017 zum dreißigsten Mal im Haus der Kulturen der Welt in Berlin zusammen, diesmal um über die langfristigen Auswirkungen des Medienwandels im Digitalen Zeitalter zu reflektieren.

Maria Alexopoulou

Blinde Flecken innerhalb der zeithistorischen Forschung in Deutschland

Eine Antwort auf Martin Sabrows Kommentar „Höcke und Wir“

Eine Antwort auf Martin Sabrows Kommentar „Höcke und Wir“ von *Maria Alexopoulou* Martin Sabrows Kommentar auf Zeitgeschichte-online ist im Grunde zuzustimmen. Was er jedoch nicht erwähnt und das verstärkt die Rat- und Ausweglosigkeit, die aus seinem Kommentar spricht, sind die Kontinuitätslinien in der Zeit vor 1945 bis heute im Umgang mit Differenz. Eine Auslassung, die in gewisser Hinsicht für die deutsche Zeitgeschichte typisch ist. Doch vor allem die Kontinuitätslinien in der Deutschen Geschichte machen jene Ideenfragmente, die Höcke für seine Provokationen benutzt, auch im Jahre 2017 emotional anschlussfähig.

René Schlott, Jakob Saß

„Atlas des Kommunismus“ - Experten des Alltags erzählen Geschichten aus der DDR

Theater in der Komfortzone oder politische Bildung für die Nachgeborenen?

* Von René Schlott und Jakob Saß * Februar 2017 Sämtliche Vorstellungen sind ausverkauft. Publikum und Feuilleton zeigen sich begeistert. Im Dokumentartheaterstück "Atlas des Kommunismus" der argentinischen Regisseurin Lola Arias, erzählen fünf Frauen ihre Lebensgeschichten, die sich überwiegend in der DDR abspielten. Drei weitere Darsteller/innen stehen für die nachfolgenden Generationen: „Wende“ und „Einheit“. Zwei Redakteure von Zeitgeschichte-online haben sich das Stück angesehen, einer der beiden (Jakob Saß) wurde kurz vor dem Ende der DDR geboren, der andere (René Schlott) ist Jahrgang 1977.

Elena Demke

Der Ort des Verbrechens – eine Beobachtung

Sergei Loznitsas Dokumentarfilm „Austerlitz“

Sergei Loznitsas Dokumentarfilm „Austerlitz“ * Von Elena Demke * Januar 2017 Der Film ist aus Sequenzen mit und ohne Ton, Nahaufnahmen und Totalen sowie dem Wechsel zwischen Innen und Außen komponiert. Die ersten Blicke auf schlendernde Menschen, die an einem gleißend-sonnigen, durch harte Schwarz-Weiß-Aufnahmen begünstigenden Tag mit seltsam großen Geräten zu telefonieren scheinen, werfen die ZuschauerInnen durch Bäume und Büsche, also aus dem Verborgenen. Erst langsam wird deutlich, dass die Leute Audioguides in den Händen halten. Nach und nach nehmen die ZuschauerInnen Kontakt auf mit den BesucherInnen des historischen Ortes, die ihrerseits mit Formen der Kontaktaufnahme befasst sind.