Frankreich

Schonungslose Gewaltdarstellungen alleine machen noch keinen Anti-Kriegsfilm

Den Soldaten in den Landungsbooten zittern die Hände, sie übergeben sich und beten. Dann beginnt der Beschuss aus den deutschen Maschinengewehren. Unzählige Soldaten sterben in der Brandung und am Strand. Der Tod im Krieg wird in all seinen schaurigen Facetten aufgezeigt: aufgerissene Bäuche, abgetrennt Körperteile und zerschossene Köpfe. Die Gewalt ist nur schwer zu ertragen, doch auch wer wegschaut, hört noch die Schreie der sterbenden Soldaten.

Augenblicke aus den Lagern

Bruchstücke der Vergangenheit

Laut prasselt der Regen über eine grüne Wiesenlandschaft. Regentropfen fallen auf die Blätter von Birken, die am Rand einer mit Gras bewachsenen Wiese im Wind wippen. In der Nähe der Birken hat sich Wasser in einer Vertiefung in der Erde gesammelt. Viele Regentropfen brechen die  Wasseroberfläche dieses kleinen Tümpels. Rhythmisch fällt der Regen, Tropfen für Tropfen.

Geschichte in Bewegung

Seit November letzten Jahres und den ersten Protesten der Gelbwestenbewegung in Frankreich äußerten sich zahlreiche HistorikerInnen und andere Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen in der Öffentlichkeit. Die Journalistin Chloé Leprince fragte im Januar in einer Radiosendung von France Culture: „Sind die WissenschaftlerInnen dazu verdammt, irgendetwas über die ‚Gelbwesten‘ zu sagen?“[1] Damit stellte sie die Relevanz wissenschaftlicher Interventionen in Frage.

„Von égalité sind wir auch jenseits des Rheins entfernt!”

ZOL: Frauen in der Geschichtswissenschaft gehen offenbar nach Beendigung der Promotion „verloren“, sie sind auch im Jahr 2019 noch deutlich unterrepräsentiert innerhalb der Professor*innenschaft und der Lehrstuhlinhaber*innen.
Auch in den Einrichtungen der Forschungsförderer wie der DFG, der Leibniz-Gemeinschaft, der Akademien der Wissenschaften, dem BMBF dominieren unsere männlichen Kollegen die oberen Gehaltsstufen und Leitungsfunktionen.

Was haben Sie „richtig“ gemacht, um dort hinzugelangen, wo Sie jetzt sind?

Von der Fremdheit im Exil, polnischer Volkskultur und der Unmöglichkeit der Liebe

Auf den ersten Blick ist es ein Liebesfilm: Der Musiker Wiktor (Tomasz Kot) verliebt sich in die Volksliedsängerin Zula (Joanna Kulig). Der Titel „Cold War“ bezieht sich eher auf die Gefühlsausbrüche zwischen den beiden Protagonist*Innen als auf die historischen Ereignisse. Das Narrativ wurde schon unzählige Male in der Filmgeschichte erzählt, die zahlreichen Preise, die der Film erhielt (u.a. in Cannes und Seville/European Film Award), müssen daher aus anderen Gründen verliehen worden sein.  

En Marche pour l’Europe?

Wahlbeobachtungen in Paris * Von Lia Börsch * Mai 2017 Im Wahljahr 2017, vor dem Hintergrund des Brexit, des neuen US-Präsidenten und einem grassierenden Rechtspopulismus, sind die französischen Präsidentschaftswahlen als ein Testfall für nicht weniger als den Erhalt der französischen Demokratie und das Überleben der EU als Ganzes bezeichnet worden. Frankreich wird derzeit als ein zutiefst fragmentiertes Land beschrieben, welches das Vertrauen in die politische Klasse verloren habe.