Israel/Palästina

Blick in die Welt

Ende Juli verwandelt sich die Cinematheque am Fuße der Jerusalemer Altstadt kurzzeitig wieder in das Zentrum der internationalen Kinowelt. Mit seinem vielfältigen Programm bietet das Jerusalem Film Festival der internationalen Fachöffentlichkeit und seinen zahlreichen Besuchern Einblicke in die Gegenwart und Vergangenheit des Filmschaffens, zeigt internationale Dokumentar- und Spielfilme, bietet Workshops und Masterclasses an, zeigt die Arbeiten des filmischen Nachwuchses und präsentiert der Welt das israelische Gegenwartskino.
 

Breaking the Silence

Placing the debate on the left-wing NGO in the broader context of Israeli society * Von Aya Zarfati * Juni 2017 The Israeli left-wing NGO Breaking the Silence has made many headlines recently. Yet only few articles had put it in a larger context. Netanyahu’s refusal to meet with Germany’s Foreign Minister Gabriel was not just another step in the government’s struggle against “fringe radical groups that falsely accuse our soldiers of war crimes and undermine Israeli security”, but another landmark in an ongoing process of delegitimisation of the Israeli left.

„Die Möglichkeit der sofortigen Abschiebung ausnutzen“

Das Bundesinnenministerium und die jüdischen DPs im Lager Föhrenwald * Von Frieder Günther * Februar 2016 Die westdeutsche Gesellschaft wurde seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Beginn der 1960er Jahre maßgeblich von Millionen von Flüchtlingen geprägt. Freigelassene Kriegsgefangene, Vertriebene aus den Ostgebieten sowie Flüchtlinge aus der SBZ und der DDR drückten für viele Jahre dem Alltag in den Großstädten und auf dem Lande ihren Stempel auf. Von den Einheimischen wurde erwartet, sich für die Fremden ein Stück weit einzuschränken, obwohl sie selbst zunächst in einer Mangelgesellschaft lebten; zugleich wurden sie mit ganz neuen Einflüssen konfrontiert, mit anderen Lebensgewohnheiten, Umgangsformen und fremden Dialekten, die man oft nur schwer verstand. Auch wurde das bis dahin bestehende, relativ homogene konfessionelle Gefüge des Landes innerhalb kurzer Zeit von Grund auf durchmischt. Insofern trafen die Flüchtlinge nicht nur auf Hilfsbereitschaft und Zustimmung, sondern an vielen Orten überwogen Ressentiments und Ablehnung. Fühlten die Einheimischen doch das seit langem Vertraute, das ihnen in dieser „Zeit der Außer-Ordentlichkeit“ (Martin Broszat) besonderen Halt und Schutz bieten sollte, in Frage gestellt...

Unbekanntes 1988

Die Texte des Themenschwerpunktes Unbekanntes 1988. Deutsch-deutsche Perspektiven auf das „Jahr davor“  sind im Rahmen einer Übung des "Schreiblabors Geschichte" entstanden. Die Übung fand im Wintersemester 2013/14 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter Leitung von Christoph Lorke und Alexander Kraus statt. Die daraus entstandenen Texte werden wir in loser Reihenfolge jeweils wöchentlich auf Zeitgeschichte-online veröffentlichen. Der Schwerpunkt nimmt insgesamt sechs, sehr unterschiedliche, Themenfelder des Jahres 1988 in den Blick.

Viele Verhandlungen, kein Staat

Ich erinnere mich gut an meinen Besuch in den Palästinensischen Gebieten im Sommer 1994, an die friedliche Stimmung in Jericho – und an meine eigene vorsichtige Hoffnung. Siebenundzwanzig Jahre nachdem Israel die palästinensische Westbank, den Gazastreifen und Ost-Jerusalem besetzt hatte, schien erstmals eine Lösung des Konfliktes in Sicht; ein Ende der israelischen Militärbesatzung und ein palästinensischer Staat an der Seite Israels schienen für eine kurze Zeit zum Greifen nah.

Der Krieg und das Öl

Begleitet von Ankündigungen über den Ausbau israelischer Siedlungen, der Freilassung palästinensischer Häftlinge, Raketenschüssen aus Gaza, Angriffen der israelischen Luftwaffe und vielen gewaltsamen Zwischenfällen verhandeln Israelis und Palästinenser seit August 2013 über einen Frieden im Nahostkonflikt, der nach den Plänen des amerikanischen Vermittlers John Kerry schon im Frühjahr 2014 besiegelt werden soll.