Global History

Globale Ressourcenbeschaffung und transnationale Organisationswege der ersten Atombombenentwicklung

Teil 2 * Von Susanne Quitmann, Samuel Lissner * April 2017 Die Akquise der WissenschaftlerInnen und die Versorgung mit dem Rohstoff Uran sind nach der globalgeschichtlichen Dimension der Beschaffung die beiden wichtigsten Ressourcen des Atombombenbaus, die im Zentrum dieses Beitrags stehen: Woher und über welche Wege kamen sowohl WissenschaftlerInnen als auch der Rohstoff Uran zu den Standorten der US-amerikanischen Atombombenentwicklung? Welche Folgen hatte die Konzentration von wissenschaftlichem know how langfristig für die globale Entwicklung der Naturwissenschaften? Vollzogen sich Migration und Ressourcenbeschaffung über inter- und transnationale Kanäle der global vernetzten alten Welt von vor 1914? Oder wurden vielmehr im Kontext des Zweiten Weltkrieges neue Wege beschritten?

Hiroshima – Die Atombombe als Gegenstand der Globalgeschichte

Die Atombombe als Gegenstand der Globalgeschichte * Von Lutz Raphael und Jan Eckel * April 2017 Viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen begriffen die Atombombe, deren zerstörerische Kraft mit den Explosionen über den japanischen Metropolen Hiroshima und Nagasaki im August 1945 schlagartig zutage trat, von Anfang an als eine technische Neuerung von weltpolitischer Bedeutung, womöglich sogar als welthistorische Zäsur. Die Autorin und Autoren wollen einen Beitrag dazu leisten, den Atombombenabwurf in seinen globalen Dimensionen auszuloten, und sie diskutieren, wie sich ein solcher globalhistorischer Problemkomplex erschließen lässt.

„So ein Begräbnis müsste jedes Jahr sein“

Die Beerdigung Josep Broz Titos als Begegnungsort im Kalten Krieg * Von Hannah Sprute * April 2017 Für Jugoslawien war der Tod Josep Broz Titos am 4. Mai 1980 ein einschneidendes Ereignis. Der ethnisch und religiös sehr heterogene Staat überlebte Tito zwar noch um ein Jahrzehnt, ohne die integrative Kraft des charismatischen Führers konnte den Zentrifugalkräften jedoch nicht mehr lange Einhalt geboten werden...

Hundert Jahre Februarrevolution in Petrograd - Hundert Jahre Umbruch

Vor hundert Jahren endete die Monarchie in Russland. Zar Nikolai II., der letzte Herrscher aus dem Hause Romanov, wurde von den russischen Eliten zur Abdankung bewogen. Mitten in einem Weltkrieg, in dem für die russische Seite militärische Erfolge zunehmend ausblieben, wurde er nur noch als Hypothek wahrgenommen und seiner Machtposition enthoben. Der Zar und seine Familie hatten sich in den vergangenen Jahren, vor allem aber seit Kriegsausbruch, durch zahlreiche Affären, ihre deutsche Verwandtschaft und durch die engen Kontakte zum skandalumwitterten Rasputin diskreditiert. Selbst das engste Umfeld des Zaren plädierte für den Rückzug. Die entscheidende Frage des modernen Russlands war: Was war die angemessene staatliche, politische und soziale Ordnung für das Reich?

Der Trump-Schock

Vier Wochen nach der Inauguration Donald Trumps - eine Bilanz * Von Konrad Jarausch * Februar 2017 Seit den Wahlen in den USA bieten politische Kommentatoren eine Reihe von Erklärungen für einen der größten Überraschungserfolge der amerikanischen Geschichte an. Neben den kontraproduktiven Folgen des antiquierten Wahlsystems aus dem 18. Jahrhundert, betonen sie dabei entweder die richtigen Entscheidungen der Republikaner oder die Fehler der Demokraten.

Ein neuer Blick auf die Städte der Welt

Ein neuer Blick auf die Städte der Welt * von Christoph Plath * am 6. Februar 2017 Zu Beginn des 21. Jahrhunderts lebt erstmals in der Geschichte die Mehrheit der Menschheit in Städten. Nach Angaben der Vereinten Nationen lag der Anteil städtischer Bevölkerung im Jahr 2014 weltweit bei 54 % und auch künftig wird die globale Urbanisierung rasch voranschreiten.[1] Bereits im Jahre 2050 werden voraussichtlich zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Dies bedeutet, dass sich die Verteilung zwischen Land- und Stadtbevölkerung in nur einem Jahrhundert verkehrt haben wird. Urbane Zentren bilden somit nicht nur einen bedeutsamen Faktor bei der Bewältigung umwelt- oder energiepolitischer Herausforderungen, sie nehmen zudem eine herausragende Stellung in einer zunehmend verflochtenen und vernetzten Welt ein.[2] Städte wirken einerseits als Motor der Globalisierung, werden aber andererseits zugleich hochgradig von dieser beeinflusst.

US-Außenminister John Kerry und der Krieg: Essay über biographische Kontinuität und amerikanische Politik

Teil III: Präsidentschaftskandidat und Chefdiplomat der USA 2002 - 2017 * Von Ariane Leendertz * Januar 2017 Mit dem Amtswechsel von Barack Obama zu Donald Trump endete im Januar 2017 auch John Kerrys vierjähriges Wirken als US-Außenminister. In den kommenden Jahren plant er, ein Buch zu schreiben und weiterhin politisch aktiv zu bleiben. Er werde die durch das Amt erzwungene Zurückhaltung aufgeben und sich in die politische Debatte in den USA einmischen, nachdem er sogar kurzzeitig erwogen hatte, noch selbst in das Rennen um die Präsidentschaft einzusteigen.

„Wer hier weint, hört nicht mehr auf“

Zum Umgang mit der Wannsee-Konferenz und ihrem historischen Ort * Von Gerd Kühling und Hans-Christian Jasch * Januar 2017 In einer repräsentativen Villa, idyllisch gelegen am Berliner Wannsee, kamen am 20. Januar 1942 fünfzehn hochrangige Vertreter der SS, der NSDAP und mehrerer Reichsministerien zu einer „Besprechung mit anschließendem Frühstück“ zusammen. Der einzige Tagesordnungspunkt war die „Endlösung der Judenfrage“. Es war ein koordinierendes Treffen, denn der Massenmord an den Juden in Osteuropa hatte längst begonnen.

Americans are not wiser than the Europeans

20 lessons from the 20th century * Von Timothy Snyder * Januar 2017 US-Bürger seien nicht schlauer als Europäer damals, schreibt der US-Geschichtsprofessor und preisgekrönte Buchautor Timothy Snyder in einem Facebookpost, denn das Tor zum Faschismus wurde von der Demokratie geöffnet. Doch ein Vorteil sei, dass man daraus lernen könne, um die Demokratie zu verteidigen. Snyder gibt "twenty lessons from the twentieth century".