Holocaust

Über Rechte reden. Der deutsche Nationalismus nach 1945

Die Geschichte der Bundesrepublik wird meist als die einer zunehmenden Liberalisierung erzählt. Außen vor bleibt dabei meist, wie verschiedene Formen des Nationalismus in diese Meister-Erzählung passen. Tatsächlich zeigen neuere Forschungen, dass in Westdeutschland nicht nur Prozesse stattfanden, die das Land liberaler machten, sondern auch solche, durch die es nationalistischer wurde.

Digitales Gedenken an den Holocaust

Bei dem Projekt „Lernen mit digitalen Zeugnissen“, kurz „Lediz“, werden anhand stereoskopischer Filmaufnahmen und in Verbindung mit einer Spracherkennungssoftware interaktive 3D-Zeugnisse erstellt. Dabei untersucht ein interdisziplinäres Team das Potenzial digitaler Zugänge zu Zeugnissen von Holocaust-Überlebenden für die Vermittlungs- und Bildungsarbeit. Für das „LediZ“-Projekt wurden bereits Gespräche mit Eva Umlauf (geb.

„I am a storyteller“

The Swedish director and producer Magnus Gertten has made a total of fifteen documentaries for Swedish and international television which have been broadcast and screened at festivals and were cinematrical released in more than 60 different countries and won numerous awards. Gertten worked for several years as a television and radio journalist before turning to filmmaking in 1998. He works as a director, producer, narrative consultant, and adviser for his film production company Auto Images.

Über die (Gedenk-)Orte der Aktion Reinhardt

Im August 2021 reisten die Interviewerinnen und Studentinnen der Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, Pia Dressler und Alina Müller, im Rahmen der Exkursion „Holocaust in Polen – Erinnerungsorte der ‚Aktion Reinhardt’“ nach Lublin, um von dort aus Orte des Verbrechens der „Aktion Reinhardt“ zu besuchen: die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und die Transitghettos Piaski oder Izbica, das Konzentrationslager Majdanek.

Eine unglaubliche Überlebensgeschichte

Zu Beginn des Jahres 1933 lebten 160.000 Juden in Berlin, anteilig rund ein Drittel der in Deutschland lebenden Juden. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 wurden 55.000 Berliner Juden ermordet, 7.000 von ihnen nahmen sich durch Selbsttötung das Leben.[1] Der Rest konnte in der Emigration oder im Untergrund der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschinerie entkommen. Einer von ihnen ist Cioma Schönhaus.

Alte und neue Abgründe

Als im Herbst 2021 der neue Film von Wojciech Smarzowski „Die Hochzeit“ in die polnischen Kinos kam, veröffentlichte die PiS-nahe Gazeta Polska eine Rezension mit dem Titel „Smarzowski stachelt zum Hass“ auf. Sein Film, so einer der Vorwürfe, würde „Antisemitismus, Rassismus und Mord“ gleichsetzten mit dem Engagement für den „Schutz des Lebens“. Eine solche „plumpe Propaganda“ habe es bisher im polnischen Kino noch nicht gegeben. Der Verfasser der Rezension war sich dabei nicht zu schade, den Film in eine Reihe zu stellen mit den antisemitischen Filmen der Nationalsozialisten.

Jüdisches Leben in der Ukraine der Nachkriegszeit

Die Verfolgung von Jüd*innen in den ehemals besetzten Gebieten des östlichen Europas, so auch in der Ukraine, ist in der deutschen Öffentlichkeit nur sehr unvollständig bekannt. Dabei spielten die Massenerschießungen in der Ukraine eine große Rolle für den weiteren Verlauf des Genozids. SS und Wehrmacht haben den Massenmord zunächst hier verübt und dabei nach effizienteren Tötungsmethoden als die zeit- und ressourcenaufwendigen Erschießungen im „Holocaust durch Kugeln“ gesucht.

„Attentat 1942“

Prag im Jahr 2001: Ludmila Jelínková räumt gemeinsam mit ihrem Enkelkind ihre Wohnung auf und stößt dabei auf ein verstaubtes Radio. Plötzlich befinden wir uns mit dem Radio im Jahr 1942. Es ist der 27. Mai. Eine jüngere Ludmila und ihr Ehemann hören durch den Rundfunk von einem Attentat auf den deutschen SS-Obergruppenanführer Reinhard Heydrich. Lautes Klopfen und Gebrüll lässt sie aufschrecken: „Geheime Staatspolizei, machen sie die Tür auf!“. Ludmila muss zusehen, wie ihr Mann abgeführt wird – sie sieht ihn erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder.

Totalitarismus 2.0

Im Jahr 1951 veröffentlichte Hannah Arendt ihr Hauptwerk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, in dem sie den Nationalsozialismus auf der Ebene der Herrschaftsform mit dem Stalinismus verglich. Bei beiden handelte es sich aus ihrer Sicht nicht um herkömmliche Diktaturen, wie sie seit der Antike beschrieben worden sind, sondern um terroristische Regime, die den Kern allen politischen Handelns zerstören.