Der 8. Mai, ein staatlicher Feiertag?
Esther Bejarano forderte am 26. Januar 2020 in einem offenen Brief an „die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“, dass der 8.
Esther Bejarano forderte am 26. Januar 2020 in einem offenen Brief an „die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“, dass der 8.
Dieses Jahr läuft vieles ganz anders als geplant: Wegen der Corona-Pandemie dürfen bis mindestens zum Ende des Sommers keine Großveranstaltungen stattfinden. Diese Einschränkung traf auch viele Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung nationalsozialistischer Konzentrationslager durch die Alliierten. Innerhalb von wenigen Wochen musste ein Alternativprogramm geschaffen werden. Es erfolgte eine digitale Übersetzung der Gedenkfeiern in den virtuellen Raum, um trotzdem ein würdiges Gedenken an Opfer und Befreier möglich zu machen.
Anlässlich des sich 2020 zum 75. Mal jährenden Endes des Zweiten Weltkriegs haben wir mit Marc Buggeln über die Geschichte hinter und die Debatte um den „Tag der Befreiung“ gesprochen.
Am 7. Mai 1945 unterzeichneten Vertreter des Führungstabs der Wehrmacht im amerikanischen Hauptquartier in Reims die bedingungslose Kapitulation, die einen Tag später, am 8. Mai, in Kraft trat. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Im Jahr 2020 erinnern Generationen an einen Krieg, den sie nie erlebt haben; in einer globalisierten und digitalisierten Welt und in einem Deutschland, das fünfundsiebzig Jahre lang – mal mehr und mal weniger – über den Umgang mit dem 8. Mai, dem „Tag der Befreiung“, diskutiert hat.
Den Soldaten in den Landungsbooten zittern die Hände, sie übergeben sich und beten. Dann beginnt der Beschuss aus den deutschen Maschinengewehren. Unzählige Soldaten sterben in der Brandung und am Strand. Der Tod im Krieg wird in all seinen schaurigen Facetten aufgezeigt: aufgerissene Bäuche, abgetrennt Körperteile und zerschossene Köpfe. Die Gewalt ist nur schwer zu ertragen, doch auch wer wegschaut, hört noch die Schreie der sterbenden Soldaten.
Der folgende Beitrag erschien in einer etwas kürzeren Version erstmals in der FAZ vom 3. Juni 2022 und wurde auf der Onlineplattform des Petersburger Dialogs Karenina nachgedruckt.
Claudia Weber ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Viadrina und Beiratsmitglied von Zeitgeschichte I online.
Ein riesiges Raupenfahrzeug rollt auf die Kamera zu. Es fährt langsamer als Schrittgeschwindigkeit und wird von dutzenden Ingenieuren begleitet. Die Raupe schultert die größte Rakete der Welt: die über 100 Meter hohe Saturn 5. Ziel ist der Startturm 39A von Cape Kennedy. Es ist der 16. Juli 1969. Um 9.32 Uhr beginnt der Final Countdown für die Mission Apollo 11, die die ersten Menschen auf den Mond fliegen wird. An Bord sitzen Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins, die kurz zuvor die winzige Kommandokapsel in der Spitze der Trägerrakete betreten haben.
Am 12. August 1944 vor 75 Jahren verübte die 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichsführer-SS“ ein Massaker in Sant’Anna di Stazzema, einem kleinen italienischen Hirtendorf in der Toskana, in dem sich in diesen Augusttagen ungefähr 300 Einwohner*innen und mehrere hundert Flüchtlinge befanden.
Die genaue Opferzahl dieses Massakers der SS ist nicht bekannt. Es wurden jedoch mehrere hundert Menschen, darunter vor allem Frauen, Kinder und Ältere ermordet.
Ein Rückblick auf die Pressefotografien vom 11. September 2001 und ihre Wirkung bis heute * Von Hermann Mitterhofer * Juli 2016 Die Abbreviatur 9/11 ist längst zum Synonym für die zeitgenössische Erscheinungsform eines bestimmten Typus von Terror geworden: die geplante Auswahl eines meist öffentlichen Ortes als Ziel des Anschlags mit der Intention, eine möglichst hohe Zahl von Menschen zu töten und zu verletzen (Fahrgäste einer U-Bahn oder eines Busses, BesucherInnen eines Konzerts, Gäste eines Hotels oder eines Restaurants). Für die Attentäter ist der eigene Tod Teil der mörderischen Inszenierung. In der Tat, eine „mörderische Inszenierung“, denn, was mit den Anschlägen auf die Twin Towers in New York seinen Anfang nahm, erweist sich als bewusstes terroristisches „Kalkül“: Die zu erwartende, mediale Verbreitung der Bilder einer terroristischen Tat wird zum fixen Bestandteil der „Botschaft“ des Terrors. Die Bilder vom Geschehen erhöhen den symbolischen Anteil, der jedem terroristischen Akt innewohnt: So stehen die Bilder der brennenden und später einstürzenden Twin Towers auch symbolisch für die Tatsache der Angreifbarkeit moderner Gesellschaften, ebenso wie der zerstörte, rote Doppeldeckerbus, ein Wahrzeichen der Stadt London, zum Synonym einer sich jederzeit und an jedem Ort ereignenden Gewalttat werden konnte. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 formierte sich meines Erachtens eine spezifische, mediale „Ikonografie des Terrors“.