Superstars im Kriegsgebiet
Laudatio für Juliane Röleke aus Anlass der Verleihung des Zeitgeschichte digital-Preises am 24. November 2022.
Laudatio für Juliane Röleke aus Anlass der Verleihung des Zeitgeschichte digital-Preises am 24. November 2022.
Pop hatte in der Geschichtswissenschaft lange Zeit einen schweren Stand. Dabei lässt sich die Gesellschaftsgeschichte seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ohne die Geschichte und Ausprägungen der Popkultur nur ungenügend nachvollziehen. Denn Pop ist nicht nur Spiegel gesellschaftlicher Wandlungsprozesse, sondern auch ihr Motor. Pop wirkt etwa am Wandel von Vorstellungen über Körper und Gender, am Konsumverhalten und auch an der Formung von Subjektivität mit.
Der Krieg in der Ukraine ist nicht der erste in den Sozialen Medien.[1] Doch kein anderer ging bisher so viral: 62 Milliarden[2] Aufrufe für den Hashtag #ukraine auf der Social Media Plattform TikTok allein deuten die Dimension der Reichweite an, die schon zu der Bezeichnung „TikTok Krieg“ führte.[3] Die verschiedenen Akteur:innen stehen sich nicht nur physisch-militärisch gegenüber, sondern ringen in einem steten Kampf um Likes in den Sozialen Netzwerken, um die Aufmerksa
Magdeburg, 18. September 1985: Das neue Schuljahr in der DDR ist zwei Wochen alt, als eine junge Lehrerin für die Vertretungsstunde in der 9. Klasse eingeteilt wird. Ihren Englischunterricht kann sie nicht fortsetzen und so gibt sie den Schüler:innen spontan eine andere Aufgabe: „Schreibt doch mal auf, wie ihr euch das Leben im Jahr 2010 vorstellt!“ Im Gegensatz zum regulären Unterricht macht sie den Jugendlichen keinerlei Vorgaben, was der Text beinhalten soll, und wartet gespannt auf die Ergebnisse.
Das Sonnenblumenhaus, ein an seiner Ostseite mit dem charakteristischen Mosaik verzierten Plattenbau im Rostocker Randbezirk Lichtenhagen, ist ein häufig verwendetes Symbolbild für Rassismus und rechte Gewalt.
And I ran, I ran so far away
I just ran, I ran all night and day
I couldn't get away
(A Flock of Seagulls, 1982)
Viele wundern sich dieser Tage über den kometenhaften Aufstieg des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem globalen Medienstar. Selenskyjs smarte Durchhalteparolen und Videoclips, in denen er sich direkt an seine Mitbürger und an die Weltöffentlichkeit wendet, gehen weltweit viral. Mit seinem zugewandten, unverstellten Auftreten bietet er den Ukrainerinnen und Ukrainern eine Modernität und Selbstvertrauen ausstrahlende Projektionsfläche.
Der Kurzfilm Trap von Anastasia Veber skizziert ein Bild der heutigen Jugend in Russland, es ist eine Geschichte voller Aggression, Aussichtslosigkeit und Spannung. Der zwanzigminütige Film zeigt den Alltag junger Athleten und ihrer Freund*innen, ein Leben an der Grenze zwischen Feiern und Arbeit, zwischen Trainingseinheiten und Schlägereien.
...aufrecht stehn, wenn andere sitzen
Walerian Wrobél wurde am 2. April 1925 in Fałków (Polen) geboren. Kurz nach seinem 16. Geburtstag im April 1941, wurde er von den deutschen Besatzern festgenommen und als „landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter“ nach Deutschland verschleppt. Nur ein Jahr später wurde er im Alter von 17 Jahren von der NS-Justiz verurteilt und hingerichtet. Sein Vergehen: In der Hoffnung, wieder nach Hause zu seiner Familie geschickt zu werden, hatte er an der Scheune des Hofes gezündelt, es entstand kein Schaden.