Kindheit

Das mediale Erbe der DDR

Unsere Vorstellungen von der DDR wurden in den letzten 30 Jahren in starkem Maße durch Medien geprägt. Zeitungen, Fernsehen oder Internet formten ebenso wie private Fotos, Schmalfilme und Musik die Erinnerung und Wissensbestände, die wir über die zweite deutsche Diktatur, den dortigen Alltag und das spätere Nachleben haben. Angesichts von „Super-Illu“, MDR oder Ostrock erscheint dies beinahe trivial und selbstverständlich. Doch schaut man näher hin, erweist es sich alles andere als einfach, den Medieneinfluss in der Vereinigungsgesellschaft präzise zu bestimmen.

Indiana Jones oder: Jäger der permanenten Gegenwart

In der populären Sitcom „The Big Bang Theory“ gibt es eine Folge, in der einer der Protagonist:innen der Serie, der theoretische Physiker und Vorzeige-Geek Sheldon Cooper, seiner Freundin, der Neurowissenschaftlerin Amy Farah-Fowler, einen seiner absoluten Lieblingsfilme präsentiert: Er selbst habe Jäger des verlorenen Schatzes, den ersten der inzwischen vierteilige Filmreihe um die Abenteuer des Archäologen Indiana Jones, bereits 36 Mal gesehen, gesteht er seiner Freundin in der vierten Episode der siebten Staffel, die im Original den Titel „The Raiders Minimization“ trägt.

Freakazoid!

Üblicherweise fokussieren sich Beiträge zu Steven Spielberg vor allem auf dessen Filme, insbesondere jene, die im Bereich des Fantastischen und Historischen angesiedelt sind. Den größten Einfluss auf meine persönliche – und letztendlich auch berufliche – Entwicklung hatten aber die von Spielberg in den 1990er-Jahren produzierten Zeichentrick-Serien Tiny Toon Adventures, Animaniacs, Pinky and the Brain und vor allem Freakazoid!.

Die große Lüge

Wir sehen Bilder einer perfekten Idylle. Vogelzwitschern, viel Natur, eine Datsche im Grünen. Frauen in bunten Kittelschürzen entsteinen Kirschen, kochen, beten, arbeiten im Garten. Die jüngere der Frauen, es ist die Mutter der Regisseurin, erklärt: es mag schön sein in Spanien oder am weiten Meer... vielleicht..., doch nichts geht über das unermessliche Grün und die Schönheit der moldawischen Natur. Angesichts der Bilder denkt man unwillkürlich an ein Konsumangebot für die Mittelschicht: "Es gibt sie noch, die schönen Dinge".

Herr Bachmann und seine Klasse

Die dreistündige Dokumentation zeigt den Lehrer Dieter Bachmann und seine Klasse 6b. Es ist die Schulklasse der Georg-Büchner Gesamtschule in Stadtallendorf in Nordhessen. Der Dokumentarfilm begleitet nicht nur die Schüler*innen in ihrem letzten Jahr vor dem Übergang auf die Oberschule, sondern auch Bachmann, der mit Schuljahresende in Pension gehen wird.

Im Käfig extrem rechter Sozialisation

Mit dem „Prädikat besonders wertvoll“ schickte die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) den Dokumentar- und Animationsfilm „Kleine Germanen“ im Mai 2019 auf die Kinoleinwände. Vielleicht noch „nie so explizit und so erschütternd“[1] habe ein Film bisher Einblick gegeben in die „umfassenden Strukturen von Familien im rechten Spektrum“, heißt es in der Jurybegründung.