Postcolonial Studies

“Zahlvaterschaft”

On 12 October 1909, the government doctor Friedrich Karl Georg Liebl[1] appeared in front of the assessor of the Imperial District Office, Dr. Asmus, in Lomé, Togo, in order to financially settle the future of his unborn child. In his statement, he noted that he had “lived together” with the “native Kokoè Aite Ayaron” during the last years of his stay in Togo which at the time had been a so-called German Schutzgebiet for more than two decades.

„Wer wir waren“

„Der Globus hat Homo sapiens“, lautet es gleich zu Beginn von Roger Willemsens letztem, bereits posthum erschienenen und unvollendet gebliebenem Werk, das „Wer wir waren“ heißen sollte. Als Willemsen von seiner lebensbedrohlichen Erkrankung erfuhr, stellte er die Arbeit an diesem Werk ein; Kerngedanken präsentierte der Fernsehmacher, Publizistik und Weltbürger jedoch noch vor seinem Tod im Sommer 2015 in seiner sogenannten „Zukunftsrede“. Darin blickt er aus einer kommenden Zeit auf die conditio humana im frühen 21.

Der imaginierte Kontinent

Felsige Weiten erstrecken sich vor den Augen der Kinobesucher*innen. Die Landschaft bleibt zunächst unkommentiert, dann beginnt eine Stimme, sie schwärmerisch zu umschreiben. Über die Gesamtlänge des Films liest diese Stimme Notizen und Tagebucheinträge des Schweizer Filmemachers und „Afrikakenners“ René Gardi vor. Die Aufnahmen, die parallel dazu gezeigt werden und zum Teil aus Gardis Filmen stammen, zum Teil unveröffentlicht blieben, drehte er während seiner über dreißig Reisen auf den afrikanischen Kontinent.