Afrika

Deutsche Kolonialgeschichte vor Gericht

Der Völkermord an den Ovaherero und Nama gehört seit einigen Jahren zu den großen geschichtspolitischen Themen der Bundesrepublik und findet aktuell auch international eine bis dato ungekannte Aufmerksamkeit. Hintergrund hierfür ist die Klage der Ovaherero und Nama, die im Januar 2017 am Bundesbezirksgericht in New York eingereicht wurde. Dabei handelt es sich um eine Sammelklage gegen die Bundesregierung, mit der die KlägerInnen Entschädigung für den Genozid und den Verlust von Eigentum erwirken wollen.

The Wind of Change

Zum Artikelbild: Front row: (left to right) E. J. Cooray, Walter Nash, Jawaharlal Nehru, Elizabeth II, John Diefenbaker, Robert Menzies, Eric Louw. Back row: Tunku Abdul Rahman, Roy Welensky, Harold Macmillan, Mohammed Ayub Khan, Kwame Nkrumah.

 

Globale Ressourcenbeschaffung und transnationale Organisationswege der ersten Atombombenentwicklung

Teil 2 * Von Susanne Quitmann, Samuel Lissner * April 2017 Die Akquise der WissenschaftlerInnen und die Versorgung mit dem Rohstoff Uran sind nach der globalgeschichtlichen Dimension der Beschaffung die beiden wichtigsten Ressourcen des Atombombenbaus, die im Zentrum dieses Beitrags stehen: Woher und über welche Wege kamen sowohl WissenschaftlerInnen als auch der Rohstoff Uran zu den Standorten der US-amerikanischen Atombombenentwicklung? Welche Folgen hatte die Konzentration von wissenschaftlichem know how langfristig für die globale Entwicklung der Naturwissenschaften? Vollzogen sich Migration und Ressourcenbeschaffung über inter- und transnationale Kanäle der global vernetzten alten Welt von vor 1914? Oder wurden vielmehr im Kontext des Zweiten Weltkrieges neue Wege beschritten?

Grzimeks Afrika

*Von Felix Schürmann* März 2017 Bernhard Grzimeks historisches Gwicht in Afrika ist keineswegs unumstritten. Grzimek, der einer der bedeutendsten Tierfilmer und Verhaltensforscher Westdeutschlands war, gerierte sich durch seine Selbstinszenierung als der Retter der afrikanischen Tierwelt, auf der anderen Seite wird diese Einhegung von Naturschutzgebieten als "Festungsnaturschutz" und damit als kalte Enteignung indigener Gemeinschaften kritisiert. Felix Schürmann über einen Tierschützer, der der wie kein zweiter seiner Generation Medien und Öffentlichkeit für seine Ziele zu mobilisieren wusste.

Deutscher Kolonialismus: Fragmente seiner Geschichte und Gegenwart

Eine Ausstellung im Deutschen Historischen Museum Berlin * Von Stefan Noack * Februar 2017 Der „Deutsche Kolonialismus“ ist ein derart weites, komplexes und polarisierendes Thema, dass es unmöglich scheint, ihn im Rahmen einer einzigen Ausstellung umfassend abzubilden. Die Verantwortlichen des Deutschen Historischen Museums haben diesen Versuch gewagt und das Ergebnis ist trotz einiger Schwächen positiv zu bewerten.

Paris – Syrien

Öffentlichen Debatte nach den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris * Von Teresa Koloma Beck * Dezember 2015 Am Abend des 13. November 2015 kamen in Paris mindestens 150 Menschen in einer Serie koordinierter Anschläge ums Leben. Politische Gewalt dieses Ausmaßes hat es in Europa seit den Zuganschlägen von Madrid am 3. April 2004 nicht mehr gegeben. Rasch werden Verbindungen der Täter zur militärisch im Irak und Syrien operierenden bewaffneten Gruppe »Islamischer Staat« (IS) deutlich. Seitdem scheint die Agenda der europäischen Politik von diesem Thema bestimmt: Wie war das möglich? Und was ist nun zu tun?

Mogadischu

Am 13. Oktober 1977 wurde die Lufthansa-Maschine Landshut auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt von vier Palästinensern entführt. Die Maschine erreichte nach Zwischenstopps in Rom, Larnaka (Zypern), Dubai und Aden (Südjemen) am 17. Oktober die somalische Hauptstadt Mogadischu, wo ein Kommando der GSG 9 am 18. Oktober die Geiseln aus der Maschine befreite und dabei drei der vier Entführer erschoss. Souheila Andrawes, die einzige Frau unter den Entführern, überlebte schwer verletzt und saß zunächst eine zweijährige Haftstrafe in Somalia ab.

April ist Revolution!

Der portugiesische Estado Novo unter António Salazar und seinem Nachfolger Marcelo Caetano war das langlebigste rechtsautoritäre Regime Europas und wurde nach 41 Jahren am 25. April 1974 durch einen Militärputsch gestürzt. Die Putschisten, etwa 200 junge Offiziere, die sich im Movimento das Forças Armadas (MFA, Bewegung der Streitkräfte) zusammengeschlossen hatten, reagierten mit dem Staatsstreich in erster Linie auf die seit 1961 in Afrika tobenden Kolonialkriege.