Online-Ressourcen zum Thema „Der große Vaterländische Krieg“ - russische Erinnerungen

1. Portale
2. Artikel, Interviews, Reden und Dossiers
3. Tagungsbericht
4. Museen und Ausstellungen
5. Quellen

1. Portale

60 Jahre Kriegsende
Dieses Online Projekt von aktuell.ru, RIA Nowosti und ECHO Moskau, ist eine Plattform zur Erinnerung an den 2. Weltkrieg. In den einzelnen Rubriken findet man Plakate von sowjetischen Künstlern zum Zweiten Weltkrieg, Kriegsfotos sowie Kriegslieder. Außerdem können Zeitzeugen in der Rubrik Tagebuch - russische Erinnerungen ihre persönlichen Erinnerungen veröffentlichen.
 

2. Artikel, Interviews, Reden und Dossiers

Lev Gudkov: Die Fesseln des Sieges. Russlands Identität aus der Erinnerung an den Krieg.
Die symbolische Rolle des Großen Vaterländischen Kriegs für das nationale Verständnis und wie das Tabu hinter dem Sieg den Interessen der postsowjetischen Gesellschaftsordnung dient.

Lars Karl: "Den Verteidigern der russischen Erde…" Poklonnaja Gora: Erinnerungskultur im postkommunistischen Russland.
Der Artikel setzt sich mit der Gedenkstätte des "Großen Vaterländischen Krieges", Poklonnaja Gora, in Moskau auseinander. Der Artikel geht auf die offizielle Erinnerungskultur an den Zweiten Weltkrieg ein und die Inszenierung der Erinnerung in der Gedenkstätte.

Il'ya Kukulin: Schmerzregulierung. Zur Traumaverarbeitung in der sowjetischen Kriegsliteratur.
Das Verarbeiten der traumatischen Erlebnisse in der sowjetischen Kriegsliteratur diente den sowjetischen Schriftstellern dazu, die existentiellen Unsicherheiten der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs auszudrücken. Es war auch ein Zeichen der Befreiung von der Zensur der 1930er Jahre. Allerdings ging diese Phase unter der Führung Breschnews wieder zu Ende. Erst seit den 1990er Jahren können russische Schriftsteller den Zweiten Weltkrieg offen zum Thema machen.

Andreas Langenohl: Staatsbesuche. Internationalisierte Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg in Russland und Deutschland.
Europäische Politiker nehmen an den Feierlichkeiten in Moskau teil, die einen Sturm des Patriotismus auslösen; undenkbar in Westeuropa. Was sagt dieses über die Gedenktraditionen des Westens aus?

Ingo Mannteufel: Die Bedeutung des 8. Mai 1945 in Russland
Mannteufel beschreibt die Wahrnehmung und die Symbolik des Kriegsendes in Russland. Die deutsche Kapitulation 1945 wird in Russland jährlich mit militärischen Paraden und landesweiten Gedenkveranstaltungen gefeiert. Aufgrund der fest gefügten Rituale, Symbole und der politischen Instrumentalisierung des "Tag des Sieges", findet eine kritische Auseinandersetzung mit der Rolle der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg nicht statt.

Jutta Scherer: Geschichte? Aber bitte nur eine!
In Russland wird der historische Sieg über den Faschismus groß gefeiert - und für die Konflikte der Gegenwart missbraucht. Der Patriotismus soll sogar den Krieg in Tschetschenien legitimieren. In: Die Zeit (19/05), 04.05.05, S.46.

Irina Scherbakova: Der Große Vaterländische Krieg: gestern, heute, morgen
Wenn in Russland vom Krieg gesprochen wird, dann weiß man in der Regel, dass damit der wichtigste Krieg in der russischen Geschichte des 20. Jahrhunderts gemeint ist - der Große Vaterländische Krieg, andernorts der 2. Weltkrieg genannt. Insbesondere im Westen entsteht mitunter der etwas verzerrte Eindruck, als sei der Kult des Kriegsgedenkens in der UdSSR unmittelbar nach dem Sieg, also ab Mai 1945, etabliert worden. In der historischen Wirklichkeit der Ära Stalin stellte sich jedoch alles ganz anders dar.

Johannes Voswinkel: Wo Russen Täter waren.
Für die baltischen Staaten war das Jahr 1945 nicht Befreiung, sondern Fortsetzung der brutalen Okkupation durch die Sowjets. Während Moskau die Verbrechen bestreitet, werden sie in Westeuropa ignoriert. In: Die Zeit (19/05), 04.05.05, S.4.

Erinnerung und Versöhnung - für gemeinsame Zukunft.
Zum 60. Jahrestag des Kriegsendes gibt es eine gemeinsame deutsch-russische Erklärung zum Thema der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Diese Erklärung entstand im Rahmen des Petersburger Dialog, der den Dialog der Zivilgesellschaften beider Staaten fördern soll und auf Initiative der Regierungen entstand.

Interview mit dem russischen Botschafter Wladimir Kotenew in Deutschland
Der Botschafter sprach über den Zweiten Weltkrieg, dessen Folgen und den 60. Jahrestag des Kriegsendes in Russland.

Wladimir Putin: Speech at a Formal Reception Dedicated to the 60th Anniversary of Victory.
Rede anlässlich des 60. Jubiläums des Kriegsendes vor dem Kremel.

Wladimir Putin: Speech at the Military Parade in Honour of the 60th Anniversary of Victory in the Great Patriotic War.
Rede anlässlich des 60. Jubiläums des Kriegsendes auf dem Roten Platz.

60 Jahre Kriegsende. Putin feiert "Sieg der Freiheit über die Tyrannei"
Das FAZ Dossier beschäftigt sich mit den Feierlichkeiten zum 9.Mai 2005 in Russland und Deutschland. Viele Fotos der Feierlichkeiten in Moskau und Berlin bebildern die Texte. Außerdem gibt es eine interessante Analyse der verschiedenen Aufnahmen des historischen Fotos - Hissen der sowjetischen Fahne auf dem Reichstag, fotografiert von dem russischen Kriegsfotograf Jewgeni Chaldej.

Natalja Skurenok, Elena Borovik: Die Blockade Leningrads - Fakten und Mythen einer russischen Kriegstragödie.
In diesem Dossier setzen sich die beiden russischen Autorinnen mit dem in der russischen und deutschen Historiographie vernachlässigten Thema der Belagerung Leningrads auseinander. Der Artikel hat eine kritisch distanzierte Sichtweise auf das Thema und versucht den Mythos um die Blockade Leningrads zu zerstören.
 

3. Tagungsbericht

Être en guerre - Erfahrungen und Erinnerungen. Der Zweite Weltkrieg in Europa
60 Jahre nach der Kapitulation der Wehrmacht und dem Zusammenbruch des NS-Regimes nimmt der Krieg einen zentralen Platz in den "kulturellen Gedächtnissen" der betroffenen Gesellschaften ein. Welche Bedeutungen er für die politischen und militärischen Kulturen der Nachkriegsgesellschaften besaß, und nicht zuletzt, in welchem Maße die nationalen Identitäten seit 1945 durch die Erfahrungen und Erinnerungen an das Kriegsgeschehen geprägt worden sind zeigte ein Internationales Kolloquium, das das Deutsche Historische Institut Paris und das Militärgeschichtliche Forschungsamt, Potsdam, in Zusammenarbeit mit den Deutschen Historischen Instituten London, Moskau, Rom und Warschau sowie mit dem Institut d’Histoire du Temps Présent (Paris) veranstalteten.

 

4. Museen und Ausstellungen

Das Wolgograder Staatliche Panorama-Museum "Stalingrader Schlacht"
Das Museum in Wolgograd beschäftigt sich in seiner Ausstellung mit der Schlacht um Stalingrad. Im Mittelpunkt steht dabei das Panoramagemälde "Niederlage der faschistischen Truppen bei Stalingrad". In der Online Präsentation finden sich ein Ausschnitt des Bildes mit einem erklärenden Text sowie Abbildungen von Frontzeichnungen. Die Seite ist in russischer, englischer und deutscher Sprache zugänglich.

Triumph und Trauma. Sowjetische und Postsowjetische Erinnerungen an den Krieg 1941-1945
Das Deutsch-Russische Museum in Berlin-Karlshorst zeigt eine Sonderausstellung, in der die verschiedenen Phasen der Erinnerung an den "Großen Vaterländischen Krieg" und die propagandistische Nutzung der Erinnerungskultur zur Legitimierung der Macht der KPdSU und des sozialistischen Systems während des Kalten Kriegs thematisiert werden. Des Weiteren werden die offizielle Erinnerungskultur und die privaten Erinnerungen an den Krieg in der Ausstellung einander gegenüber gestellt. Die Sonderausstellung ist noch bis zum 28.08.2005 im Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst zu sehen. Als Begleitprogramm wird bis zum 03.07.05 jeden Sonntag ein sowjetischer Spielfilm gezeigt, der sich mit dem Thema Krieg auseinander setzt.

Gedenkstätte Seelower Höhen
Die Gedenkstätte erinnert an eine der letzten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, bei der mehr als 100 000 Soldaten unterschiedlicher Nationen starben. Hier begann die sowjetische Großoffensive vor der Eroberung Berlins. Die Website informiert unter anderem über Veranstaltungen zum 60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs 1945.
 

5. Quellen

Ein Wegweiser zu Foto- und Filmdokumenten vom Kriegsende und der sowjetischen Besatzungsherrschaft in Deutschland
Im Moskauer Staatsarchiv für Film- und Fotodokumente befinden sich zahlreiche Aufnahmen von Fotografen und Kameramännern der sowjetischen Streitkräfte, die in Deutschland weitgehend unbekannt sind. Ihre Nutzung kann dazu beitragen, die breite Öffentlichkeit differenzierter über die historischen Abläufe zu informieren. Die vorliegende Dokumentation wurde von den am Lehrstuhl für Zeitgeschichte an der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg tätigen Historikern Daniel Bohse und Henrik Eberle erarbeitet. Das Ziel des Projektes war es, die in Moskau vorhandenen Bilddokumente der unmittelbaren Nachkriegszeit in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands (SBZ) zu recherchieren und bekannt zu machen.

180°Berlin-Panoramabild zum Zeitpunkt des Kriegsendes im Mai 1945
Das Panoramabild war vom 2.Mai bis zum 16.Juli 2005 auf dem Pariser Platz zu sehen. Die Website informiert über die Intention des Künstlers Marcel Backhaus und bietet neben kurzen Hintergrundinformationen auch Bilder und Skizzen des Entwurfs.

 

 

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