Einmal Zeitzeugin sein
Der Brexit-Vote aus der Sicht einer staunenden Zeithistorikerin
Das Radio läuft in der Küche, BBC sendet ununterbrochen neue Nachrichten zum Fortgang der Diskussionen; im Wohnzimmer neben dem obligatorischen englischen Kamin läuft der Fernseher. Gebannt, nicht etwa mit Gurkensandwich, sondern mit Ciabatta in der Hand (ob ich das ab April noch in meiner Ladenstraße bekomme, oder wird es zusammen mit Wein, Schnaps, Autoteilen und USB-Sticks im Tunnel stecken bleiben?) beobachte ich die Debatte.
For the Formation of a Peaceful Future: Humanitarianism, Occupation, and a defeated Germany, 1945-1949
The adoption of the Universal Declaration of Human Rights in 1948 was a landmark event, encoding the lessons learned from five years of total war on the European continent. The debates over the universality and inalienability of rights that dominated the writing of the document brought together statesmen and -women from across the world. But, one state was conspicuously left out of this discussion: Germany. The defeated state’s exclusion was understandable given the violence, destruction, death, and genocide the Nazi regime had unleashed on the European continent from 1939 to 1945.
Ein vergessenes Jubiläum
Das „New York Protocol“ von 1967 jährte sich im Jahr 2017 zum fünfzigsten Mal
Am Ende schien es den staatlichen Repräsentanten so unverkennbar notwendig zu sein, dass sie gar nicht mehr diskutierten. Selten hat sich ein Konsens im Bereich der internationalen Flüchtlingspolitik klarer manifestiert als im Verlauf der Diskussionen der UN-Generalversammlung um die Verabschiedung des sogenannten New York Protocols im Dezember 1966.
Refugee Refusals: Human Rights and Humanitarianism since 1948
Engaged universals never actually take over the world; their universalism is situational.“
—Harri Englund, Prisoners of Freedom: Human Rights and the African Poor[1]
BİZİM BERLİN 89/90 im Märkischen Museum in Berlin
Mauerfall und Wiedervereinigung aus deutsch-türkischer Sicht
Die Fotoausstellung „BİZİM BERLİN 89/90“ läuft noch diese Woche im Märkischen Museum in Berlin. Am 16. September um 12 Uhr findet eine Finissage in Kooperation mit der Bürgerstiftung Neukölln statt.
Deutsche Kolonialgeschichte vor Gericht
Über den problematischen Umgang mit dem Genozid an den Ovaherero und Nama
Der Völkermord an den Ovaherero und Nama gehört seit einigen Jahren zu den großen geschichtspolitischen Themen der Bundesrepublik und findet aktuell auch international eine bis dato ungekannte Aufmerksamkeit. Hintergrund hierfür ist die Klage der Ovaherero und Nama, die im Januar 2017 am Bundesbezirksgericht in New York eingereicht wurde. Dabei handelt es sich um eine Sammelklage gegen die Bundesregierung, mit der die KlägerInnen Entschädigung für den Genozid und den Verlust von Eigentum erwirken wollen.
Der US-amerikanische Nationalfeiertag
Anlässlich des 242. Jahrestages der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika
Am 4. Juli des Jahres 1776 legte Thomas Jefferson dem Kontinentalkongress der britisch-nordamerikanischen Kolonien, eines der wohl bedeutendsten Dokumente der Neuzeit vor: die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten von Amerika.
Noch am gleichen Tag wurde diese Erklärung vom Kongress bestätigt. Somit waren die USA unabhängig von Großbritannien und der Staat United States of America souverän. Seitdem wird in den USA der Fourth of July, der 4. Juli, jährlich als Nationalfeiertag mit Großveranstaltungen, Paraden und Feuerwerk gefeiert.
Die Geister, die wir schon wieder rufen
Die Kurzsichtigkeit westlicher Annäherung an die iranischen Volksmojahedin
Nichts weniger als eine außenpolitische Katastrophe war die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump am 8. Mai 2018, das „Atom-Abkommen“, Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), mit der iranischen Regierung aufzukündigen. Der jahrelange Prozess der Annäherung, ein hoffnungsvoller Aufstieg liberalerer Kräfte um den iranischen Präsidenten Hassan Rohani stehen durch das Statement des US-Präsidenten auf dem Spiel.
„Fall der Berliner Mauer (dafür sind wir 1989 nicht zu Hause geblieben)“
Künstlerische Positionen zu den Spätfolgen der DDR
«Homo Sovieticus» auf dem Land
Das spätsowjetische Dorf als Leerstelle und Blackbox in der Historiographie zur sowjetischen Moderne
Die Figur eines indifferenten, angepassten Sowjetbürgers, der in der Öffentlichkeit eine Maske trägt und sein «wahres» Gesicht nur im Privaten zeigt, der sogenannte «Homo Sovieticus», gehörte lange Zeit dominant in die Beschreibung der spätsowjetischen gesellschaftlichen Textur.[1] Geschuldet war diese Sicht einer generellen dichotomischen Konzeptualisierung der sowjetischen Gesellschaft, bei der „das Volk“ und das „Regime“ in Opposition gedacht wurden.