Eine Geschichte der rechtsextremen Kultur
Nehmen wir das Ansinnen ernst, eine zeitgeschichtliche Forschung zum bundesdeutschen Rechtsextremismus zu entwickeln, dann sollte diese ihren Gegenstand in seinem Facettenreichtum würdigen. Dies bedeutet unter anderem, dass eine zeitgeschichtliche Forschung zum Thema einen Bereich benötigt der rechtsextreme Kulturarbeit und -erscheinungen untersucht. Denn Rechtsextremismus ist nicht allein ein politisches Phänomen und darum nicht vollständig über die Untersuchung von Organisationen, Ideologien, Strategien, Gewalttaten oder über Wahlergebnisse erfassbar.
„Wir leben nicht mehr in der Epoche des Faschismus... die wirklichen Konfliktpunkte sind Recht, Humanität, Bildung....“
Lutz Niethammer ist einer der bedeutendsten Zeithistoriker Deutschlands. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Eine mörderische Allianz: Der Hitler-Stalin-Pakt
„Das Schweigen wurde so laut, dass es taub machte...“
Am 12. August 1944 vor 75 Jahren verübte die 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichsführer-SS“ ein Massaker in Sant’Anna di Stazzema, einem kleinen italienischen Hirtendorf in der Toskana, in dem sich in diesen Augusttagen ungefähr 300 Einwohner*innen und mehrere hundert Flüchtlinge befanden.
Die genaue Opferzahl dieses Massakers der SS ist nicht bekannt. Es wurden jedoch mehrere hundert Menschen, darunter vor allem Frauen, Kinder und Ältere ermordet.
Im Käfig extrem rechter Sozialisation
Mit dem „Prädikat besonders wertvoll“ schickte die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) den Dokumentar- und Animationsfilm „Kleine Germanen“ im Mai 2019 auf die Kinoleinwände. Vielleicht noch „nie so explizit und so erschütternd“[1] habe ein Film bisher Einblick gegeben in die „umfassenden Strukturen von Familien im rechten Spektrum“, heißt es in der Jurybegründung.
Filmsommer
Dass Filme als Seismographen gesellschaftlicher „Zustände“ gedeutet werden können, ist eine Binsenweisheit. Neben der großen Liebe zum Kino, der gesellschaftlichen Relevanz, die Filme haben können, und einem wissenschaftlichen Interesse am Film gibt es noch eine Vielzahl von Gründen, warum sich unsere Autor*innen mit Filmen auseinandersetzen.
„Stadt der Veränderung“?
„Das sind Staatsfeinde“
Vor 50 Jahren wurde der sogenannte „Homosexuellenparagraf 175“ reformiert. Nach fast 100 Jahren fiel damit ein Straftatbestand fort, der homosexuellen Männern unendliches Leid gebracht hatte. Höhepunkt der Homosexuellenverfolgung war die NS-Zeit. Doch auch nach 1945 machten Polizei und Justiz noch Jagd auf schwule Männer. In der Bundesrepublik blieb der Paragraf bis 1969 unverändert in der von den Nationalsozialisten verschärften Fassung bestehen.
Der 17. Juni und die Krisengeschichte des sozialistischen Systems (Reprint)
Im April 2003 veranstalteten das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) und das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) eine wissenschaftliche Tagung zum Thema "Der 17. Juni 1953 und die Krisengeschichte des ‚realsozialistischen' Systems". Die Tagungsbeiträge waren, wie so oft „durchwachsen“, manche waren spannend und viele langatmig, die Luft im Raum war knapp wie immer, es wurde meistens abgelesen.
Zeitlandschaften einer »humanitären Tradition« der Schweiz
Es ist wieder soweit. Seit vielen Jahren findet am 8. Mai, im Gedenken an Henry Dunants Geburtstag (*1828), der alljährliche Welttag des Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes statt.[1] Ein solcher Tag bietet auch Anlass der Geschichte der Selbstbeschreibung humanitären Helfens nachzugehen. Gerade in den letzten Jahren ist zu beobachten, wie humanitäre Ideen nicht nur als Politikersatz auftreten, sondern auch immer häufiger – insbesondere in der Schweiz – zum identitätsstiftenden Bezugspunkt für humanitäre Selbstbeschreibungen avancieren.
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