Intellectual History

Resolution des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands zu gegenwärtigen Gefährdungen der Demokratie

Die deutsche Geschichtswissenschaft ist geprägt von großer Stimmenvielfalt und einer Zurückhaltung hinsichtlich politischer Statements. In den letzten Jahren äußern sich jedoch zunehmend HistorikerInnen im Rahmen gesellschaftlicher Debatten, die aus ihrer Sicht Gefahr laufen, zu ideologischen Irrläufern zu werden und damit historisches Wissen zu verfälschen, zu negieren oder für politische Meinungsmache zu nutzen.

Thema verfehlt!

Der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands hatte dazu eingeladen ein Thema zu diskutieren, das die Zunft bereits geraume Zeit umtreibt, eine Frage, die für den Berufsstand von essentieller Bedeutung ist, gehört sie doch zum Selbstverständnis und Handeln einer ganzen Profession. Unter der Überschrift (Un-)Politisch? Eine Diskussion über die Herausforderungen der Geschichtswissenschaft heute fand sich am 14.

Marx ohne Bart

Karl Marx war in Deutschland wohl nie präsenter und beliebter als rund um den 200. Jahrestag seines Geburtstages. Mit einigem Erstaunen konnte man in den letzten Monaten das große öffentliche Interesse zur Kenntnis nehmen, das die Deutschen einem ihrer berühmtesten und zugleich umstrittensten Philosophen entgegenbrachten.

Eine Wohnung, ein Haus, ein Land

Es sind die Bilder, die von der ersten Szene an einen Sog ausüben, das warme Licht auf den Gegenständen, der Blick auf die Platanen vor dem Fenster, die Sonne, die sich im blankgeputzten Parkett spiegelt. Es sind die warmen, satten Farben einer Wohnung, die bewohnt ist, wirklich bewohnt. Einer Wohnung, die den bernsteinfarbenen Glanz Belgrader Bürgerlichkeit der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts nur noch erahnen lässt, deren Verfall noch immer von längst vergangener Eleganz zeugt.

EX LIBRIS – Die Public Library von New York

Der 88-jährige Dokumentarfilmer Frederick Wiseman hat seinen neuesten Film „Ex Libris“ einer Einrichtung gewidmet, die nur unwesentlich älter ist als er selbst: der im Jahr 1911 gegründeten Public Library in New York. Wie in seinen 41 Filmen zuvor verzichtet er auch dieses Mal auf Kommentare aus dem Off und geht stattdessen mit seiner Kamera hinein in die Lesesäle, die Diskussionen und die Arbeitsprozesse.

The Influencing Machine

Die digitale Beeinflussung des Menschen erfolgt subtil. Sie ist abstrakt, lautlos und oft schwer nachzuvollziehen. Eine Ausstellung in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) versucht, dieser Abstraktion beizukommen. Dabei findet sie selten die notwendige neue Sprache, sondern verharrt allzu oft in bekannten Topoi.

Radio San Remo

 

„Der Begriff  Europa war uns lieb und teuer, etwas unserm Denken und Wollen Natürliches. Er war das Gegenteil der provinziellen Enge, des bornierten Egoismus, der nationalistischen Rohheit und Unbildung, er meinte Freiheit, Weite und Geist und Güte.[1] Thomas Mann in einer Radioansprache im August 1942

Humanist und kritischer Chronist der Bonner Republik

Im letzten Kriegswinter des Ersten Weltkriegs, am 21. Dezember 1917, kommt Heinrich Böll zur Welt. Obwohl er diesen nicht miterlebt, wird Krieg noch zu einem zentralen Moment in Bölls Leben und Werk werden. In der katholisch geprägten Geburtsstadt Köln wächst Heinrich Böll auf, besucht zunächst eine katholische Volksschule und legt mit 19 Jahren am humanistischen Gymnasium sein Abitur ab. Auf den Reichsarbeitsdienst folgt die Immatrikulation an der Kölner Universität.