Denkmälern begegnen
Dieses Dossier möchte zur aktiven Auseinandersetzung mit Denkmälern anregen und bietet hierfür verschiedene theoretische und praktische Zugänge an. Die Beiträge des Dossiers sind oftmals aufeinander bezogen, lassen sich aber auch selektiv lesen.
Als eine kompakte, anwendungsorientierte Anleitung zur Erschließung von Denkmälern dient insbesondere die "Handreichung zur Erschließung von Denkmälern".
Rezeption: Denkmäler werden gestürzt
Die Wahrnehmung und Deutung von Denkmälern, also deren Rezeption, ist in aller Regel uneindeutig und mitunter äußerst konfliktbehaftet.
Produktion: Denkmäler werden gesetzt
Denkmäler werden zu einem bestimmten Zeitpunkt als dauerhafte, beständige Orte des Erinnerns angelegt. Damit spiegeln sie das Geschichtsbewusstsein der Menschen, die sie setzen, zum Zeitpunkt der Denkmalplanung und -errichtung. Denkmäler sagen demnach mehr über die Zeit und deren Gedanken und Ideologien aus, zu der sie errichtet wurden als über den geschichtlichen Gegenstand, wie ein historisches Ereignis oder eine historische Person, auf den sie sich beziehen.
Denkmäler
Jedes Jahr am 15. Juli findet in Polen zwischen den kleinen Orten Grunwald und Stębark (dt. Tannenberg; lit. Žalgiris) ein Staatsakt statt. Die Festlichkeiten werden in Erinnerung an jene Schlacht im Jahre 1410 zelebriert, in der Truppen der polnisch-litauischen Union das Heer des Deutschen Ordens besiegt haben. Über die Jahrzehnte haben der Ort und die Feierlichkeiten an Bedeutung gewonnen, seit einigen Jahren enden sie mit einem großen Reenactment, einer Show, in der die Schlacht „nachgespielt“ wird. Gefeiert wird der Sieg am historischen Ort, der anlässlich des 550.
Die Ukraine, die Ambivalenzen des Nationalismus und wir
„Nationalismus ist genau das, was die Ukraine jetzt braucht“, bekundete die US-amerikanische Publizistin Anne Applebaum nach dem Durchbruch der Euromaidan-Revolution im Mai 2014.[1] Auf dem Kyjiwer Maidan wurden damals neben Europa-Flaggen und blau-gelben ukrainischen Nationalflaggen auch schwarz-rote Fahnen geschwenkt, mit denen rechtsextreme Kräfte sich auf die Tradition des radikalen ukrainischen Nationalismus aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beriefen.
„Das Problem der 6 Millionen“
Nachdem der umtriebige, extrem rechte Publizist Arthur Ehrhardt im Sommer 1950 Ernst Jüngers Kriegstagebuch Strahlungen gelesen hatte, verfasste er einen sechsseitigen Brief an den Schriftsteller.[1] Darin kritisierte er Jünger ausführlich und breitete seine eigenen Überzeugungen zu den Verbrechen der Nationalsozialist*innen aus.
Paris, 17. Oktober 1961: Ein Polizeimassaker im Zeichen der (Un-)Sicherheit
Am 17. Oktober 1961 ereignete sich in Paris „der blutigste Akt staatlicher Repression gegenüber Straßenprotesten in der westeuropäischen Zeitgeschichte“.[1] Was als friedliche Demonstration von 20-30.000 Algerier:innen begonnen hatte, mündete in ein Polizeimassaker, in dessen Verlauf eine ungewisse Zahl von Menschen ihr Leben verloren.
Der Flug von Mathias Rust nach Moskau im Jahr 1987
Am 28. Mai 1987 flog der 19-jährige westdeutsche Hobbypilot Mathias Rust ohne Vorankündigung über den „Eisernen Vorhang“. Er landete mit einer gecharterten Cessna 172P „Skyhawk II“ nahe des Roten Platzes in Moskau. Bis heute bleibt sein Überraschungscoup rätselhaft. Was wollte Rust mit dieser Tat bezwecken? Warum hielt ihn die sowjetische Luftverteidigung nicht auf? Im Westen entwickelte sich der Flug von Mathias Rust zu einem langlebigen Medienereignis. Ihm selbst brachte die Aktion 432 Tage Haft im Moskauer Lefortowo-Gefängnis ein.
QPoC Solidarity in West Berlin in the 1980s
The 1980s were a decade of political liberation struggles across the Global South. Despite the tragic end to most of these attempts, anti-imperialist and anti-capitalist politics, a legacy in a way of the 1970s, were at the center of these ongoing conflicts.
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