Politik

Alle Beiträge zum Schlagwort

Sarah Mayr, Stefanie Steinbach

Verleugnete Erinnerung

Das Kriegsgefangenenlager Sandbostel in Niedersachsen

Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Sobibor: Die Namen zahlreicher Vernichtungslager der Nationalsozialisten sind generationsübergreifend fester Bestandteil des kollektiven Gedächtnisses. Es gibt kaum jemanden, der den Klang ihrer Namen nicht mit dem Leid und dem grausamen Tod von Millionen Opfern der nationalsozialistischen Rassen- und Vernichtungspolitik verbindet. Auch die sich überwiegend im damaligen Reichsgebiet befindlichen Konzentrationslager wie Dachau, Buchenwald oder Sachsenhausen sind in der öffentlichen Wahrnehmung sehr präsent.

Martina Winkler

Zufällige Heldin mit magischer Stimme: Die tschechische Sängerin Marta Kubišová

Ein Dokumentarfilm von Olga Sommerová

Christoph Plath

Die mikropsychia des Gedenkens

Zur Debatte um die Kunstaktion „Erster Europäischer Mauerfall“

Die parallel zu den Feierlichkeiten anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls initiierte Kunstaktion „Erster Europäischer Mauerfall“ des Berliner Kollektivs „Zentrum für politische Schönheit“ (ZPS) löste in den vergangenen Wochen eine beachtliche mediale und politische Resonanz aus. Insbesondere die temporäre Entfernung der sieben, dem Gedenken der Maueropfer gewidmeten Kreuze von ihrem ursprünglichen Standort am Reichstagsufer, welche die Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Geflüchteten an den europäischen Außengrenzen lenken sollte, wurde ausgesprochen kontrovers beurteilt.

Florian Peters

Mehr Ostpolitik wagen

Warum die Ukraine-Krise Antworten jenseits des Blockdenkens braucht

Keine Frage: Sewastopol und Donezk sind das europäische 9/11. Die russische Annexion der Krim und der Bürgerkrieg in der Ostukraine haben vielen Hoffnungen und Selbsttäuschungen ein jähes Ende gesetzt, auf die sich die europäische Friedensordnung seit dem Fall der Berliner Mauer gründete. Der Siegeszug von Demokratie, Marktwirtschaft und NATO-Basen gen Osten, der ein Vierteljahrhundert lang unaufhaltsam schien, ist fürs Erste gestoppt.

Edgar Lersch

Angsterfahrungen und Täuschungserlebnisse

Authentizitätsfiktionen im Rundfunk von den 1930er Jahren bis in die Gegenwart

Der junge Orson Welles (1915-1985), später hochgerühmter Filmregisseur, inszenierte 1938 nach der Vorlage des Science-Fiction-Romans „War of the Worlds“ von Herbert George Wells (1866-1946) ein Hörspiel, das weltweite Bekanntheit erlangen sollte. Der Roman handelt von einer Invasion der Erde durch Marsbewohner, unterstützt von lebensbedrohlichen Kampfmaschinen. Welles verlegte den Ort der Handlung von Großbritannien an die amerikanische Ostküste und inszenierte das Hörspiel als täuschend echte Direktübertragung des Hörfunks – auch, um mit Hilfe dieses Kunstgriffs Aufmerksamkeit zu erregen.

René Schlott

Die Familie

Eine Dokumentation zu den Todesopfern an der Berliner Mauer

Sina Fabian

Pride

Britische Geschichte der 1980er Jahre verpackt in einem Feel-Good-Movie

Die größte Überraschung für den Zuschauer kommt am Ende der originär britischen Komödie. Im Abspann erfährt er, dass die Handlung zum großen Teil auf einer wahren Begebenheit beruht. Aber nicht nur die Handlung, sondern auch die Charaktere entsprechen realen Vorbildern. Dabei klingt der Plot wie die Konstruktion einer auf Kalauer angelegten Clash-of-Cultures-Komödie. Eine Gruppe Londoner Homosexueller sammelt während des Bergarbeiterstreiks 1984/85 Spenden für eine abgelegene Bergarbeitergemeinde in Südwales. Sie fahren persönlich ins Dulais Valley, um das Geld zu überbringen.

Anina Falasca

MemoryLab. Die Wiederkehr des Sentimentalen. Fotografie konfrontiert Geschichte

Griechische Tempel, Coca-Cola-Dosen, Lenin, Trabis, Pyramiden, der Taj Mahal, Zigaretten, die Berliner Mauer – die Ikonen unseres kulturhistorischen Gedächtnis fliegen auf einen zu, um in nächster Sekunde zerstört zu werden und auf dem Schutthaufen der Vergangenheit zu landen. Immer wieder zeigt sich ein Engel, der seinen Rücken der Zukunft zuwendet und immerfort vom Lauf der Geschichte weiter in die Gegenwart getrieben wird.

Anita Krätzner

Mit „Anderson“ betrachtet die Regisseurin Annekatrin Hendel eine schillernde Persönlichkeit der DDR-Künstlerszene des Prenzlauer Bergs

Seit einigen Jahren versuchen Dokumentarfilme, die das Ministerium für Staatssicherheit und insbesondere Inoffizielle Mitarbeiter (IM) thematisieren, sich verstärkt den Zuträgern der Geheimpolizei zuzuwenden. Sie wollen die Charaktere in vielen Facetten abbilden, deren Wahrnehmungen hinterfragen und dabei zu neuen und weniger einseitigen Darstellungen gelangen, als es noch in den frühen 1990er Jahren der Fall war.

Andreas Ludwig

Das große Museum

Ein Film zur Frage, warum Macht in Pracht überlebt