Transnationale Geschichte

AUFRUF

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die furchtbaren Bilder von Krieg, Zerstörung und unfassbarem Leid, die uns täglich erreichen, haben in Europa eine Welle der Hilfsbereitschaft hervorgerufen. Dazu zählen zahlreiche Fellowships und Stipendienangebote für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Not, die in Deutschland von Stiftungen und Universitäten vergeben werden.

Zentralasien und die Dekolonisierung der Osteuropaforschung

Wie aus einer anderen Ära wirken meine Aufzeichnungen und Fotos von Reisen nach Russland und Zentralasien, die ich in diesen Tagen durchgehe. Sie erinnern mich etwa an eine Konferenz der Central Eurasian Studies Society im Sommer 2016, in einer Zeit des sorglosen Reisens, noch vor den Jahren der Pandemie und des aktuellen Krieges.

The War in Ukraine Is Not Only about Putin - It’s Also about Russia

Why has Vladimir Putin launched a full-scale invasion of Ukraine? Analysts argue that Putin has changed. The interpretation runs as follows. During the COVID-19 pandemic, the Russian president was isolated and gradually lost touch with reality. Now he is trying to recreate the Soviet Union, or maybe the Russian empire.

Medien in Russland

"Politische Journalisten in Russland leben gefährlich" – schrieb die deutsche Journalistin Elke Windisch im Mai 2011. "Polemisiert und diskutiert wird nur noch im Internet, in Blogs und sozialen Netzwerken […]. Die Frage ist: Wie lange noch? […] Die tödlichen Schüsse auf Anna Politkowskaja im Oktober 2006, die weltweit für Empörung sorgten, sind nur die Spitze des Eisbergs".

Too Close to Home

As much as war is about armed military conflict, it is also fundamentally about mass displacement, broken lives, and lost futures. This simple truth has become way too obvious in large parts of Poland, where providing food, clothes and shelter to strangers, and collecting donations to help refugees from neighboring Ukraine have become common practices among “ordinary” people.

Dnipro oder Dnjepr?

Die moderne westliche Welt bekennt sich bewusst zu Toleranz, zur Achtung lokaler Stimmen, zur Demonstration der Ideale der Gleichheit, auch auf sprachlicher Ebene. Wichtige Elemente dieses Prozesses sind das konsequente ‘Gendering‘, die Betonung der Tatsache, dass der gewählte Begriff die Gruppenidentität nicht verletzt und keine koloniale Optik reproduziert. Wie sieht die deutsche Terminologie in diesem Zusammenhang in Bezug auf die Länder Osteuropas aus?

Vergangene Zukunft?

Nach zwei Jahren Debatten über den Beginn einer „Ära der Pandemien“ überbieten sich seit dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine die Prognosen über den Anbruch einer neuen (oder alten?) Zeit der Geopolitik. Auf einmal prägen nicht mehr die Sorgen um die Übertragung von immer tödlicheren Viren aus der Tierwelt auf die Menschheit unseren Erwartungshorizont, sondern jene des „Krieges in Europa“ beziehungsweise eines „Dritten Weltkrieges“, in dem sich die Kategorien des Westens und Ostens, der Demokratie und Diktatur (wieder) feindselig gegenüberstehen.

“Zahlvaterschaft”

On 12 October 1909, the government doctor Friedrich Karl Georg Liebl[1] appeared in front of the assessor of the Imperial District Office, Dr. Asmus, in Lomé, Togo, in order to financially settle the future of his unborn child. In his statement, he noted that he had “lived together” with the “native Kokoè Aite Ayaron” during the last years of his stay in Togo which at the time had been a so-called German Schutzgebiet for more than two decades.