„Wir leben nicht mehr in der Epoche des Faschismus... die wirklichen Konfliktpunkte sind Recht, Humanität, Bildung....“
Lutz Niethammer ist einer der bedeutendsten Zeithistoriker Deutschlands. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Neue Bilder braucht das Land
Dreißig Jahre nach dem Mauerfall wird über das Ende der DDR, die Wiedervereinigung und deren Folgen für die Bevölkerung in Ost und West so stark gestritten wie selten zuvor. Das Jubiläumsjahr ist – anders noch als bei den Feierlichkeiten zum 20. und 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution – eher von Nachdenklichkeit geprägt. Vor allem die gesellschaftlichen Umbrüche der 1990er Jahren und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart werden intensiv diskutiert.
„Rowdy“, „Fußball-Skin“, „Faschist“
Der Beitrag basiert auf dem Material der Ausstellung „Rechtsextreme Frauen in der DDR – im Blick von Ministerium für Staatssicherheit und Volkspolizei“ sowie auf der Masterarbeit der Verfasserin.
Über den Austausch zwischen Geschichte und Film
In wenigen Tagen ist es soweit: moving history, ein Festival das sich Filmen widmet, die zeithistorische Themen bearbeiten, startet in seine zweite Ausgabe. Das diesjährige Motto „ALS WIR TRÄUMTEN.
Grüne Höhenflüge und die „Fridays for Future“
Am Abend der Europawahl am 26. Mai 2019, als sich das herausragende Ergebnis seiner Partei bereits abzeichnete, sagte der Grüne Spitzenkandidat Sven Giegold, die Wähler*innen in Deutschland hätten den Wahlsonntag zu einem „Sunday for Future“ gemacht. Damit stellte er den grünen Wahlerfolg nicht nur als ein Ergebnis der freitäglichen „Fridays for Future“-Demonstrationen für mehr Klimaschutz dar, sondern er suchte den symbolischen Schulterschluss seiner Partei mit der Schüler*innenbewegung.
Vielfältige Erkundungen
„Ostfrauen verändern die Republik“, jubeln Tanja Brandes und Markus Decker,[1] „Oh Ostmann!“ seufzt der ZEIT-Journalist Martin Machowecz – in den medialen Debatten zum Stand des deutsch-deutschen Einigungsprozesses und in der ostdeutschen Transformation spielt die Kategorie Geschlecht eine wesentliche Rolle. Was auf den ersten Blick klischeebehaftet wirkt, wirft dennoch gleichzeitig die Frage auf, warum neue Forschungen zur Transformation Frauen und Geschlechterverhältnisse erneut kaum beachten.
„Selbstbestimmt“ – Von der bleiernen Zeit bis zur wiedervereinigten Gesellschaft
Die Retrospektive der 69. Berlinale präsentierte gleichermaßen persönliche wie politische Sichtweisen auf ein Deutschland im Auf- und Umbruch
Unverstellte Einsichten
Ausstellen heißt bekanntlich Weglassen. Für jedes präsentierte Exponat müssen schließlich andere beiseite rücken, in den Hintergrund treten, oder gar ganz weichen. Sei es aus rein pragmatischen Gründen, aus Platzmangel etwa, oder aus gestalterischen, um die Besucher*innen nicht mit Gegenständen und Informationen zu überfrachten. Dies ist die Krux des Kuratierens.
„Ein jegliches hat seine Zeit“
ZOL: Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BStA) wurde 1998 vom Deutschen Bundestag eingerichtet. Ihr gesetzlicher Auftrag ist die Aufarbeitung und Information über Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Seit 2001 sind Sie die Geschäftsführerin. Wie verlief Ihr Weg dorthin?
„Wir sollten immer das Ziel verfolgen, uns dem Ideal anzunähern“
ZOL: Außer Ihnen gibt es an den Historischen Instituten im Ausland noch weitere Direktorinnen: Christina von Hodenberg ist seit September 2018 Direktorin am GHI London, Sandra Dahlke seit Oktober 2018 Direktorin am DHI Moskau. Dazu kommt noch Birgit Schäbler, die seit Oktober 2017 das Orient-Institut Beirut leitet.