21. Jahrhundert

Authentizität und Illusion

„Természetes fény/Natural Light“ ist ein Film über Krieg, doch der erste und für lange Zeit einzige Schuss löst sich aus einem Fotoapparat. Die fotografische Inszenierung des Kriegsalltags ringt im Film mit dem titelgebenden natürlichen Licht, das sowohl die wichtigste Grundmetapher als auch das herausragende Stilelement des Films ist. Denn auf künstliche Beleuchtung verzichtet Regisseur Denés Nagy in seinem mit dem silbernen Bären prämiertem Langspielfilmdebüt. Das Ergebnis ist der optisch wohl beeindruckendste Film des diesjährigen Berlinale-Wettbewerbs.

Die Berufswege promovierter Historiker*innen in der Wissenschaft besser gestalten

Resolutionsentwurf: "Die Berufswege promovierter Historikerinnen und Historiker in der Wissenschaft besser gestalten"

Textvorlage Unterausschuss des VHD

„Befristete Arbeitsverhältnisse und Karrierewege in der Forschung“
Sabine Behrenbeck, Frank Bösch, Ute Daniel, Sonja Levsen, Ulrike Ludwig, Kathrin Meißner, Lutz Raphael, Hedwig Richter, Torsten Riotte, Eva Schlotheuber

Opposition durch Information

Nach seiner Genesung in Deutschland kehrte Nawalny im Januar dieses Jahres nach Russland zurück und wurde auf der Stelle festgenommen, woraufhin die Behörden eine beispiellose Repressionswelle gegen jene Bewegung einleiteten, die er seit Ende der 2000er Jahre anführt. Nawalny wird nun für mehr als zwei Jahre im Gefängnis sitzen, wahrscheinlich sogar länger: Die russischen Strafverfolgungsbehörden haben im August neue Strafverfahren gegen ihn und sein Team eingeleitet.

Lesen Sie – lesen Sie – lesen Sie viel. Lesen Sie alles... (Henry James)

Die Redaktion von zeitgeschichte|online macht Urlaub.
Bis Anfang September sind wir unterwegs und denken dabei auch über neue, spannende Themen nach.

Allerdings lassen wir unsere Leser*innen nicht ohne „Material“ zurück. Über unsere social media-Kanäle versenden wir wöchentlich (Lese-)Empfehlungen aus der Redaktion.

Wir wünschen Allen eine schöne Sommerzeit, gute Erholung und eine spannende Lektüre!

Annette Schuhmann, Alina Müller und Timur Vorkul

 

Gesammelte Leseempfehlungen:

Gewalt gegen Weimar

Von der Weimarer unterscheidet die Berliner Republik vieles: die ökonomische Stabilität, die postklassische nationale Identität, die Stärke der politischen Mittel und insbesondere eine aus der Erfahrung der NS-Herrschaft und ihres völkermordenden Ausgangs erwachsene Sensibilität für historische Irrwege.

 

Preußen und das Kaiserreich im Gedächtnis

Die Auslagen der Buchhandlungen zeugen davon: es ist Kaiserreich-Jahr. Umstritten war das Erbe der deutschen Monarchie stets – und so scheiden sich auch dieser Tage die Geister. Wieviel Preußen, wieviel Bismarck, wieviel „Sonderweg“ steckte in diesem Deutschland? Aber auch: Wieviel Innovation und transnationaler Austausch, wieviel Teilhabe und Fortschritt? Während Eckart Conze die Schatten des Kaiserreichs beleuchtet und Christoph Jahr betont, Wie Preußen Deutschland erzwang (so der Untertitel seines Buches), fokussiert Jens Jäger Das vernetzte Kaiserreich.

Ein Lobgesang auf die Bundesrepublik… oder:

Mehr als 13 Millionen Menschen haben die Dauerausstellung „Unsere Geschichte. Deutschland seit 1945“ im Haus der Geschichte der Bundesrepublik in Bonn (HdG) seit seiner Eröffnung im Jahr 1994 gesehen; es gehört damit zu den meistbesuchten Museen in Deutschland.[1] Der Besuch kostet keinen Eintritt; das Museum ist somit besonders zugänglich.

Das Märchen vom Bäume sammelnden Milliardär

Nach fast 90 Minuten fällt der Blick des Publikums endlich auf den beinahe mythischen Ort, der sich den Protagonist:innen dieses Films – Arbeitenden, Baumbesitzer:innen und deren Familien und Nachbar:innen – entzieht: eine Voliere, ein Bambusgarten und dann eine hügelige Landschaft, in der sich für einen möglichst natürlichen Eindruck wohlkomponiert aber Dutzende von Bäumen gruppieren.

Drei Vorschläge für eine zukünftige Behördenforschung

Seit anderthalb Jahrzehnten floriert in Deutschland die Behördenforschung. Auf der Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen wurden insbesondere von Ministerien und nachgeordneten Behörden eine längst nicht mehr zu überblickende Zahl an Forschungsprojekten finanziert. Dabei standen zumeist das Handeln der Behörden im Nationalsozialismus und ihr Umgang mit seinen Nachwirkungen im Zentrum.