1940er
Vor 75 Jahren: Die Polen-Erlasse
Am 8. März 1940 gab das Reichssicherheitshauptamt die sogenannten Polen-Erlasse heraus. Dieses rassistische Sonderrecht diskriminierte fast drei Millionen polnische Zwangsarbeiter und führte mit dem P-Abzeichen erstmals eine stigmatisierende Kennzeichnungspflicht im Deutschen Reich ein; 1941 folgte der Judenstern, 1942 das OST-Abzeichen. Heute ist dieses zentrale Instrument nationalsozialistischer Ausgrenzungs- und Ausbeutungspolitik weithin vergessen; in der auf Gedenktage fixierten Erinnerungskultur fand der 75. Jahrestag der Polen-Erlasse im März 2015 wenig Beachtung.
Wissenschaft und Völkermord
Am 20. Februar 2015 hatte der letzte Teil der Trilogie "Die Erfindung und Vernichtung des Untermenschen" mit dem Stück "Zur Endlösung der Zigeunerfrage. Ein fiktives Symposium, Berlin 16. Dezember 1942" seine Premiere.
Das Museum des Warschauer Aufstands
Schummriges Licht, ein Boden aus Pflastersteinen, das Heulen eines Bombenabwurfs, Aufstandslieder, der Knall einer Explosion....
Wem gehört der Große Sieg?
70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird in der belarussischen Öffentlichkeit derzeit verhandelt, wer in der Republik Belarus das Erbe des Sieges im Zweiten Weltkrieg antritt und wie denjenigen Opfern gedacht wird, die nicht in die sowjetische Erzählung vom Großen Vaterländischen Krieg Einzug gefunden haben. Fernab der Vorstellung einer gänzlich von oben nach unten durchregierten Diktatur zeigen einzelne Projekte, wie sich die belarussische Gesellschaft durch Impulse aus der Zivilgesellschaft verändert.
Polnische Reaktionen auf „Unsere Mütter, unsere Väter“
Die Übersetzungsarbeiten der polnischen Texte wurden vom DHI Warschau finanziert.
„Unsere Mütter, unsere Väter“ – Ein Beispiel für historische Unwissenheit und deutsche Stereotype
Zu einer Generation gehörend, die in den 1990er Jahren zur Schule ging und erwachsen wurde, beginne ich mit einer persönlichen Überlegung: Ich erinnere mich weder an die Zeit der Polnischen Volksrepublik noch an die antideutsche, genauer an die gegen Westdeutschland gerichtete Propaganda, die vor 1990 den offiziellen Diskurs[1] dominierte.
Geschichtsunterricht im Deutschen Fernsehen – erteilt von einem Lehrer mit Gedächtnisschwund
Unter den zahlreichen und fast ausnahmslos kritischen Äußerungen in der polnischen Presse, egal welcher politischen Ausrichtung, zum ZDF-Mehrteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“ erachte ich vor allem diese Überschrift als am treffendsten: „Die Wiederherstellung des Gedächtnisses der Deutschen erscheint dringend notwendig“.