Erinnerung

An impossible encounter with the past

In some of the NS concentration camps, inmates were able to take clandestine pictures from the spring of 1943 until the autumn of 1944. Although they were risking their lives by doing so, prisoners in concentration and extermination camps took photographs and even managed to smuggle canisters of film beyond the camp gates. Yet their hopes of galvanising the Global public into action would remain unfulfilled.

Ein fotografischer Blick hinter die Kulissen des Films

Julia Riedel arbeitet in der fotografischen Sammlung der Deutschen Kinemathek. Sie betreut die Archive von Fotograf*innen wie Horst von Harbou, Heinz Köster oder Erika Rabau. Daneben arbeitet sie mit einer ständig wachsenden Sammlung von circa 500.000 Stand- und Werkfotos, 100.000 Personenfotos und 50.000 Fotos zur Kino- und Festivalgeschichte.

Ping Pong in der Mitte Berlins

Zur Bonn-Nostalgie Westdeutschlands gehörte die Anhänglichkeit an das Provisorium der Nachkriegszeit, verbunden mit der Absage an staatliche Symbole und internationale politische Verantwortung. Nach dem Umzug nach Berlin kam die Prussifizierung der deutschen Nation. Sie fand ihr Sinnbild in der Rekonstruktion des Schlosses in der Hauptstadt. Von 2013 bis 2020 konnten sich die Berliner allmählich auf die neue Kulisse einstellen. Zuvor, von 2006-2008 konnte man sich vom Palast der Republik verabschieden.

Am Ende eines „Ausnahme-Jahres“

„Hoffnungslosigkeit ist eine Extravaganz, die man sich nicht leisten kann, wenn es wirklich schlecht steht“, schrieb der Journalist und Autor Heribert Prantl im Jahr 2017.[1] Zwei Jahre später und um die Erfahrung einer weltweit wütenden Pandemie „reicher“, taugt dieser Satz hervorragend als Geleitwort zum Jahresende 2020.

Friedliche Revolution 2.0?

9. Oktober 1989. Als die Besucher*innen des Friedensgebets aus der Leipziger Nikolaikirche strömen, treffen sie auf zehntausende Demonstrant*innen, die bereit sind, ein Zeichen gegen die DDR-Regierung zu setzen. Die Stimmung ist angespannt. Seit Tagen gehen Gerüchte um, dass sich Polizei wie Krankenhäuser auf das Schlimmste vorbereiten. Über den Stadtfunk ertönt der als „Aufruf der Sechs“ berühmt gewordene Appell für Gewaltfreiheit.

SED – Schönes Einheits Design

Kaum war die friedliche Revolution vom Rausch der offenen Grenzen verdrängt und der SED-Slogan „Ich leiste was – ich leiste mir was“ durch ein akutes „Wie leiste ich mir was“ abgelöst, tauchte die flip side der sich durchmischenden Kulturen auf: "SED – Schönes Einheits Design“, das großformatige Buch des Taschen Verlages von 1990[1] prägte wie sonst nur die Architektur des industriellen Wohnungsbaus das Bild der DDR bei einem breiten westlichen Publikum.

Ein „drückendes Gefühl“ oder das „Insistieren der Vergangenheit“

Der Film „Zustand und Gelände“ von Ute Adamczewski fordert viel Geduld von Seiten der Zuschauer*innen. Auffällig ist zunächst die extreme Langsamkeit mit der, in 118 Minuten, die Geschichte der frühen Konzentrationslager von 1933, sowie ihr Nachleben von 1945 bis heute thematisiert wird. Gezeigt werden dazu aktuelle Filmaufnahmen von Dörfern und Städten, Gebäuden und Räumen sowie Straßen und Wäldern.

Große Geschichten, kleine Leute

Auf dem Schrottplatz der Geschichte arbeitet und philosophiert eine illustre Gesellschaft: Ein ehemaliger Staatsanwalt, ein abgesetzter Bibliotheksdirektor, ein Professor und der „Milchmann“ als Vertreter der von den seit 1948 allein regierenden Kommunisten entmachteten Unternehmerklasse. Die zentralen Figuren von Jiří Menzels Film „Lerchen am Faden“ (Skřivánci na niti, 1969) sind aber der junge Arbeiter Pavel und Jitka aus der Strafbrigade der Frauen, zwischen denen sich eine zarte Liebe entwickelt.

Ausgeforscht?

Die Öffnung der Partei- und Staatsarchive der ehemaligen DDR war ein für die Geschichtswissenschaften einmaliger, gleichsam (archiv-)revolutionärer Vorgang.