Geschlecht

Under Construction

Sprache formt die Wirklichkeit, in der wir leben. Diese Annahme bedeutet im Umkehrschluss, dass wir durch eine bewusste Nutzung von Sprache diese Wirklichkeit mitgestalten können. Dies ist ein grundlegender Gedanken vieler sozialer Bewegungen, so auch von trans* Bewegungen weltweit. Gerade für Personengruppen, die sehr lange abwertenden, stigmatisierenden und verletzenden Fremdbezeichnungen ausgesetzt waren oder es noch immer sind, spielt die selbstbestimmte Bezeichnung von Identitäten eine große Rolle.

„Es ist wichtig, dass sich Wissenschaftler*innen am öffentlichen Diskurs beteiligen”

Franziska Davies ist Osteuropa-Historikerin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit Beginn des russischen Kriegs positioniert sie sich auf Twitter und betreibt Aufklärungsarbeit über den Krieg. Viel Aufmerksamkeit erfuhr ihr Rechtsstreit mit der ehemaligen Moskau-Korrespondentin der ARD Gabriele Krone-Schmalz, der Davies unter anderem Putin-Nähe und unwissenschaftliches Arbeiten vorwirft. Krone-Schmalz ging mit einer Unterlassungsklage gegen diese Aussagen vor.

Lesbische* Frauen* in einer westdeutschen Psychiatrie in den ersten Nachkriegsjahren

In einer explorativen Stichprobenuntersuchung der Krankenakten der Heidelberger Psychiatrischen Klinik haben wir in einem Kooperationsprojekt der Universitäten Heidelberg und Freiburg[1] rund 700 Patient*innenakten aus den Jahren 1946, 1948, 1951 und 1952 gründlich durchgelesen, denn nur so lassen sich Andeutungen, Umschreibungen und auch explizites Verhalten jenseits der Heteronormativität erfassen.

Lost in Transformation. Pop und Identität in unsicheren Zeiten

Pop hatte in der Geschichtswissenschaft lange Zeit einen schweren Stand. Dabei lässt sich die Gesellschaftsgeschichte seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ohne die Geschichte und Ausprägungen der Popkultur nur ungenügend nachvollziehen. Denn Pop ist nicht nur Spiegel gesellschaftlicher Wandlungsprozesse, sondern auch ihr Motor. Pop wirkt etwa am Wandel von Vorstellungen über Körper und Gender, am Konsumverhalten und auch an der Formung von Subjektivität mit.

Tschekisten, Trash und Tarantino

Die Stasi führt ein intensives Nachleben, zumindest auf der Leinwand. Im Kino erfreut sich der ostdeutsche Geheimdienst schon seit vielen Jahren einer anhaltend großen Beliebtheit, vor allem in Filmen über die DDR-Vergangenheit, in denen Stasi-Figuren meist den repressiven Charakter der SED-Diktatur symbolisieren.[1] Doch die Zeiten, in denen Stasioffiziere als simple Bösewichte mit grauen Anzügen und schlechtsitzenden Frisuren in Erscheinung traten, scheinen vorbei zu sein.

MAD MEN AND WOMEN IN THE OFFICE

By using a 60s workplace as its setting, Matthew Weiner’s Mad Men (2007-2015) does not merely provide insight into historical gender and sex relations in the workplace of the 60s. It also reflects current sex and gender relations in the workplace of 21st century America (e.g. the #MeToo Movement).

Remembering and selling fashion

In recent years, streaming services such as Netflix, Hulu and Amazon Prime offered the possibility to access internationally produced television shows and movies. One recent trend is content with a historical set or background. Although historical sets and productions have played an important role in cinematic story-telling since the early twentieth century, the immense amount of newly available digital content has a significant impact on a society's cultural memory.