In drei Jahren Chefin
Interview mit Jessica Lindner-Elsner, Archivleiterin und stellvertretende Museumsleiterin der Stiftung automobile welt eisenach
Die in Eisenach geborene Historikerin Jessica Lindner-Elsner schrieb ihre Dissertation über „Arbeitsverhältnisse und soziale Ungleichheiten im Automobilbau Ostdeutschlands. Das Automobilwerk-Eisenach (AWE) seit den 1970er Jahren“.
Luise. Archäologie eines Unrechts
Ein Projekt des Fotografen Stefan Weger
Walerian Wrobél wurde am 2. April 1925 in Fałków (Polen) geboren. Kurz nach seinem 16. Geburtstag im April 1941, wurde er von den deutschen Besatzern festgenommen und als „landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter“ nach Deutschland verschleppt. Nur ein Jahr später wurde er im Alter von 17 Jahren von der NS-Justiz verurteilt und hingerichtet. Sein Vergehen: In der Hoffnung, wieder nach Hause zu seiner Familie geschickt zu werden, hatte er an der Scheune des Hofes gezündelt, es entstand kein Schaden.
Wissenschaft heißt, Unsicherheit erzeugen, nicht Bekanntes zu reproduzieren…
Ein Interview mit Andreas Fickers, Direktor des Centre for Contemporary and Digital History (C2DH) in Luxemburg
Seit 2016 ist Andreas Fickers Direktor des Luxemburg Centre for Contemporary and Digital History (C2DH) an dessen Konzeption, Aufbau und Organisation er maßgeblich beteiligt war.
„Their future is uncertain“
Interview with director Igor Drljača about Bosnia's young generation in "The White Fortress/Tabija"
Faruk and Mona, the main characters in "The White Fortress/Tabija", live in Sarajevo, Bosnia. The young protagonists fall in love with each other and the audience gets a glimpse into their (different) lives and especially into what keeps them busy: How they deal with the hopelessness that prevails in the country, even more so after the post-Cold War period.
Zeitzeugen als Stilmittel
Ein Gespräch mit Filmemacher Salar Ghazi über DDR-Tanzgeschichten in Grautönen
Im Januar 1988 feiert Birgit Scherzers „Keith“ einen überragenden Erfolg an der Komischen Oper in Berlin. Für die junge Choreografin ist das Tanzstück der Durchbruch. Sieben Tänzer:innen treten in „Keith“ auf. Die meisten stammen aus „einfachen“ Verhältnissen und sind vom Staat zu Leistungsträgern ausgebildet worden. Als künstlerische Elite, deren Licht weit strahlt und die ein Aushängeschild für die DDR ist, dürfen sie in den Westen reisen. Ihre Familien in der DDR sind das Faustpfand.
„Lukaschenka 80 %“
Findet in Belarus eine Revolution statt?
Am 9. August 2020 fanden die Präsidentschaftswahlen in Belarus statt. Erwartungsgemäß erklärte die Zentralwahlkommission den autoritären Amtsinhaber Aljaksandr Lukaschenka mit 80,1 % zum Wahlsieger. Zehntausende Menschen in der Hauptstadt Minsk und in der belarusischen Provinz gingen auf die Straßen, um gegen die offenkundige, dreiste Wahlfälschung zu protestierten. Das Regime ließ die Protestkundgebungen mit rabiater Gewalt niederschlagen und friedliche Demonstranten und Demonstrantinnen brutal misshandeln. Mindestens sieben Menschen wurden dabei getötet.
„...immerhin hat dieser Nationalstaat die tiefsten Brüche und 150 Jahre überlebt.“
Ein Interview mit dem Historiker Jürgen Kocka über das „weite Feld“ des deutschen Kaiserreichs und Preußens
Er ist einer der bedeutendsten Sozialhistoriker in Deutschland. Jürgen Kocka (Jg. 1941) beeinflusste die Geschichtswissenschaft seit den 1970er-Jahren maßgeblich und gilt zusammen mit Hans-Ulrich Wehler (1931-2014) als Begründer der „Bielefelder Schule“, die für eine Historische Sozialwissenschaft eintrat. Mit gerade 32 Jahren war Kocka 1973 an die nur wenige Jahre zuvor gegründete (Reform-)Universität Bielefeld berufen worden.
Ein fotografischer Blick hinter die Kulissen des Films
Interview mit Julia Riedel, Archivarin im Fotoarchiv der Deutschen Kinemathek
Julia Riedel arbeitet in der fotografischen Sammlung der Deutschen Kinemathek. Sie betreut die Archive von Fotograf*innen wie Horst von Harbou, Heinz Köster oder Erika Rabau. Daneben arbeitet sie mit einer ständig wachsenden Sammlung von circa 500.000 Stand- und Werkfotos, 100.000 Personenfotos und 50.000 Fotos zur Kino- und Festivalgeschichte.
Courage
Interview with Aliaksei Paluyan, Director of COURAGE
In August 2020, following what is widely considered a rigged election, Belarus erupted in protests. People took to the streets to oppose Alyaksandr Lukashenka’s sixth term as president and the general state of authoritarian rule in the country. Among those present was filmmaker Aliaksei Paluyan.
An impossible encounter with the past
Interview with French director Christophe Cognet about the need to represent the camps from the inside
In some of the NS concentration camps, inmates were able to take clandestine pictures from the spring of 1943 until the autumn of 1944. Although they were risking their lives by doing so, prisoners in concentration and extermination camps took photographs and even managed to smuggle canisters of film beyond the camp gates. Yet their hopes of galvanising the Global public into action would remain unfulfilled.