Tagungen und Konferenzen gehörten lange Zeit zu den kaum hinterfragten Ritualen der Wissenschaft. Eine jüngere Generation von Wissenschaftler*innen diskutiert jedoch inzwischen vermehrt die traditionellen Formate der Wissenschaftskommunikation und hinterfragt, ob diese heute noch produktiv und angemessen sind.
In „The Conference Manifesto -Wider das akademische Tagungswesen“[1] (2015) stellt Christy Wampole, Assistant Professor in der Abteilung Französische und Italienische Philologie an der Princeton University, die Frage nach dem Sinn von Konferenzen für Wissenschaft und Forschung. In ihrem Manifesto fordert sie, neue Formen der Wissenschaftskommunikation zu suchen, um den Wissenschaftsaustausch lebendig zu gestalten und den in der Regel hermetischen Wissenschaftsbetrieb zu öffnen. Dabei bezieht sie sich auf alle wissenschaftlichen Disziplinen.
Gegenwärtig finden sich zunehmend innovative und neue Formate als Antwort auf die Forderungen ihres Manifests. Es kann und sollte nicht Sinn und Zweck der Wissenschaften im 21. Jahrhundert sein, gefangen im akademischen Elfenbeinturm zu überdauern, stellen die Akteur*innen dieses Diskurses fest. Vielmehr sollten im Zeitalter der Digitalisierung, einer immer komplexer werdenden Welt, neue Formate der Wissens- und Wissenschaftsvermittlung Brücken zwischen Forschung und Öffentlichkeit bauen.
Zeitgeschichte-online nimmt das Manifesto Wampoles zum Ausgangspunkt, um Neue Formate der Wissenschaftsvermittlung und des Wissenstransfers vorzustellen. In diesem Themenschwerpunkt möchte die Redaktion in regelmäßigem Turnus ein Neues Format „porträtieren“.
[1] Christy Wampole: The Conference Manifesto. In: The Stone (4. May 2015). Im Original erschienen in „The Stone“, einem Forum für zeitgenössische Philosophen und Denker*innen zu aktuellen und zeitlosen Themen auf der Homepage der New York Times unter dem Titel »The Conference Manifesto«, 04. 05. 2015. Deutsche Übersetzung von Karin Schweinebraten Das Konferenz Manifest erschienen in INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft, Heft 3 2015, [zuletzt abgerufen am 14. Juni 2019].
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