Gute Unterhaltung, didaktisch wertvoll?
Am 10. Mai 1940 überfällt die deutsche Wehrmacht Frankreich, innerhalb weniger Tage sind die französischen Truppen besiegt und das Land besetzt.
Erinnerung im Niemandsland
Saime Genç hat eine Straße. 556 Meter lang, 6,6 Meter breit.
Seit 1998 – Saime wäre zehn geworden – trägt der Saime-Genç-Ring in Bonn-Dransdorf ihren Namen: Eine neugebaute Straße in einem dezentral gelegenen Industriegebiet.
Lokale Aktivist:innen des Bonner Integrationsrates engagierten sich in den 1990er Jahren für die Straßenbenennung, die an den rassistischen Brandanschlag von Solingen erinnert. 66,7 Kilometer – die Distanz zwischen Tat- und Erinnerungsort.
Zwischen Fiktionalisierung und Zeugenschaft
Die 70. Filmfestspiele Berlin setzten in der Sektion Berlinale Classics einen Schwerpunkt auf die filmische Darstellung des Holocaust. Zu diesem Anlass wirft unsere Autorin Rebecca Wegmann einen Blick auf die Darstellungsdebatte und fasst einige wichtige Höhepunkte zusammen.
Neues von der Berlinale
Artikel-Sammlungen:
Berlinale – Das Festival, in: Der Tagesspiegel.
Berlinale 2020, in: Der Spiegel.
Schwerpunkt Berlinale, in: taz.
Berlinale Blog, in: Perlentaucher.
Zeitungsartikel:
„Diese kindlichen Bilder sind geblieben.“
Im Gedenken an Schoschana Rabinovici, die am 2.8.2019 in Tel Aviv verstarb.
Schoschana Rabinovici hat als Kind den nationalsozialistischen Terror in Litauen überlebt. Lange Zeit sprach sie nicht über die Verfolgung. Erst Jahrzehnte später unternahm sie eine Reise in ihre verschollene Kindheit, kehrte an die Orte der Vergangenheit zurück.
Schoschana Rabinovici
Schoschana Rabinovici
(14. November 1932 - 2. August 2019)
Schoschana Rabinovici erlebte als Neunjährige im Juni 1941 den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die litauische Hauptstadt Wilna. Umittelbar mit dem Einmarsch der Wehrmacht begannen die Gewaltmaßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung, die in kürzester Zeit in einen Genozid mündeten:
Im September desselben Jahres begannen die Massenmorde im nahegelegenen Ponar und die Juden Wilnas wurden in zwei Ghettos gezwungen.
Militarisierung statt Liberalisierung?
Das Liederbuch der Bundeswehr war von Beginn an umkämpft. Diese offizielle Liedersammlung, 1958 in erster Auflage erschienen, sollte – und soll bis heute – den „Geist der Truppe“ widerspiegeln. Symbolisch wurde und wird in Debatten um die Liedauswahl verhandelt, was Soldatentum nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus bedeuten und welche Rolle Militarismus in der westdeutschen Gesellschaft einnehmen darf.
Zeitgeschichtliche Impulse für die Rechtsextremismus-Forschung
Rechtsextreme Akteur*innen und Milieus
Eine Geschichte der rechtsextremen Kultur
Nehmen wir das Ansinnen ernst, eine zeitgeschichtliche Forschung zum bundesdeutschen Rechtsextremismus zu entwickeln, dann sollte diese ihren Gegenstand in seinem Facettenreichtum würdigen. Dies bedeutet unter anderem, dass eine zeitgeschichtliche Forschung zum Thema einen Bereich benötigt der rechtsextreme Kulturarbeit und -erscheinungen untersucht. Denn Rechtsextremismus ist nicht allein ein politisches Phänomen und darum nicht vollständig über die Untersuchung von Organisationen, Ideologien, Strategien, Gewalttaten oder über Wahlergebnisse erfassbar.