Film

Utopien und Bildungsexperimente in der Tschechoslowakei der 1950er Jahre

Ein Dokumentarfilm aus dem Jahre 2015, der sich mit einer speziell für Romakinder eingerichteten Schule befasst, die in der stalinistischen Tschechoslowakei das Ziel verfolgte, „Zigeuner“ zu „zivilisieren und zu kultivieren“, weckt bei dem historisch und postkolonial vorgebildeten Zuschauer relativ präzise Erwartungen. Die Schlagworte „Experiment“ und „Utopie“ verstärken diese Erwartungen zusätzlich, ebenso wie der Titel „Zatajené dopisy“ (Geheimgehaltene Briefe).

zurück

Vor 75 Jahren: Die Polen-Erlasse

Am 8. März 1940 gab das Reichssicherheitshauptamt die sogenannten Polen-Erlasse heraus. Dieses rassistische Sonderrecht diskriminierte fast drei Millionen polnische Zwangsarbeiter und führte mit dem P-Abzeichen erstmals eine stigmatisierende Kennzeichnungspflicht im Deutschen Reich ein; 1941 folgte der Judenstern, 1942 das OST-Abzeichen. Heute ist dieses zen­trale Instrument natio­nalsozialistischer Ausgrenzungs- und Ausbeutungspolitik weithin vergessen; in der auf Gedenktage fixierten Erinnerungskultur fand der 75. Jahrestag der Polen-Erlasse im März 2015 wenig Beachtung.

zurück

Interstellar

“You have to send a human somewhere if you really want to find difficult answers: Is there life somewhere else in our universe? Is there the real possibility that humans can exists somewhere away from earth? That’s really, really important,” äußerte sich der Direktor der berühmtesten Raumfahrtbehörde der Welt, Charles F. Bolden, im Dezember 2014 in einem auf CNN ausgestrahlten Interview zur aktuellen Agenda der NASA. “I happen to be one who believes that a multi-planet species can survive in perpetuity.

zurück

Mit „Anderson“ betrachtet die Regisseurin Annekatrin Hendel eine schillernde Persönlichkeit der DDR-Künstlerszene des Prenzlauer Bergs

Seit einigen Jahren versuchen Dokumentarfilme, die das Ministerium für Staatssicherheit und insbesondere Inoffizielle Mitarbeiter (IM) thematisieren, sich verstärkt den Zuträgern der Geheimpolizei zuzuwenden. Sie wollen die Charaktere in vielen Facetten abbilden, deren Wahrnehmungen hinterfragen und dabei zu neuen und weniger einseitigen Darstellungen gelangen, als es noch in den frühen 1990er Jahren der Fall war.

zurück

Von der Lust mit dem System zu spielen

Deutschen Filmen wird gerne vorgeworfen, sie seien kompliziert. Dieser Vorwurf kann Baran bo Odars neuem Film „Who Am I – Kein System ist sicher“ nicht gemacht werden. Im Fokus des Thrillers steht eine Gruppe von jungen Erwachsenen, denen es beim Hacken vor allem um Spaß und Anerkennung geht. Der Plot reproduziert dabei gängige Hackerklischees einer eigentlich viel heterogeneren Szene. Trotz eines manchmal schwachen Handlungsstrangs funktioniert der Film als Thriller: Es gibt spannende Szenen, eine überaus gelungene Bildsprache und schließlich sehr unterhaltsame Momente.

zurück