Jutta Braun

Im Lauf durch die Epochen

Aktuelle Fragen und Methoden der Zeitgeschichte des Sports

Die Kurve des öffentlichen Interesses an Sportgeschichte zeigt seit Jahren steil nach oben. Zeithistoriker*innen und Vertreter*innen anderer Fachrichtungen entdecken zunehmend das Potential der Erforschung dieses Gesellschaftsbereichs zum Verständnis des politischen und gesellschaftlichen Wandels moderner Gemeinwesen. Zudem ist dem Sport wie kaum einem anderen Feld per se eine transnationale und geschlechterbezogene Perspektive eingeschrieben.

Jutta Braun

Ritt durch die olympischen Epochen

In kein Kulturereignis haben sich die heißen und Kalten Kriege, aber auch das Ringen um Emanzipation so eingeschrieben wie in die Olympischen Spiele. Paris 2024 gelingt ein symbolischer Neuanfang.

Jutta Braun, René Wiese

Fußballfans im Objektiv der SED-Staatsmacht

Eine Ausstellung zeigt die fotografische Überwachung von DDR-Fußballfans durch Volkspolizei und Staatssicherheit

Überall in der Welt des Fußballs duellieren sich nicht nur Kicker auf dem grünen Rasen, sondern mit ebensolcher Leidenschaft Fußballanhänger mit Ordnungs- und Sicherheitskräften. Doch in der DDR stand dieser Konflikt unter den Vorzeichen einer Diktatur: Eine im Rahmen der Fußball-EM 2024 eröffnete Ausstellung des Zentrums deutsche Sportgeschichte zeigt die visuelle Geschichte der Kampfzonen rund um das Fußballfeld.

Martin Krauss

Die Farbe des Wassers

Diskriminierung im Schwimmsport

Dieser Gedanke scheint nicht originell zu sein: dass nämlich die Sportgeschichte eine Geschichte von Sieger*innen und Gewinner*innen ist. Was sonst sollte sie sein, schließlich implizieren Begriffe wie Weltrekord, Olympiasieg oder Weltmeistertitel ja stets, dass wir es mit jemandem zu tun haben, der die beste Leistung erbracht hat, die es je gab.

Nico Städter

Die Fußball-EM 2024 in Deutschland

Eine kleine Materialliste als "Begleitprogramm"

Nach einer überraschenden Bundesliga-Saison und erfolgreichen internationalen Auftritten der deutschen Mannschaften schaut Deutschland nun auf die Europameisterschaft, welche am 14. Juni beginnt.

Durch die überzeugenden Testspiele innerhalb des Kalenderjahres 2024 gegen Frankreich und die Niederlande kehrte unter Fußballfans eine verloren geglaubte Stimmung zurück: Euphorie für die Nationalmannschaft und Vorfreude auf die Europameisterschaft im eigenen Land.

Jutta Braun

Wem gehört der Sport?

Ein Gespräch mit Veronika Springmann über das Sportmuseum Berlin und die aktuelle Ausstellung zu Fußball im Nationalsozialismus

Veronika Springmann leitet seit 2021 das Sportmuseum Berlin. Sie ist Historikerin und Sportwissenschaftlerin, ihre Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte des Nationalsozialismus, die Geschichte der Gewalt, Körper- und Sexualitätsgeschichte und queere Geschichtsschreibung.

 

(J.B.: Jutta Braun|V.S.: Veronika Springmann)

 

Florian Peters

Verändert der Krieg alles?

Wie Russland und die Ukraine für ihr Militär werben

Viele wundern sich dieser Tage über den kometenhaften Aufstieg des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu einem globalen Medienstar. Selenskyjs smarte Durchhalteparolen und Videoclips, in denen er sich direkt an seine Mitbürger und an die Weltöffentlichkeit wendet, gehen weltweit viral. Mit seinem zugewandten, unverstellten Auftreten bietet er den Ukrainerinnen und Ukrainern eine Modernität und Selbstvertrauen ausstrahlende Projektionsfläche.

Anke Hilbrenner

Euro 2016

Fußballwettbewerbe als europäische Praxis

Fußballwettbewerbe als europäische Praxis * Von Anke Hilbrenner * Oktober 2016 Seit dem 19. Jahrhundert hat wohl kein anderes kulturelles Phänomen es vermocht, Gemeinschaften und gleichzeitig Grenzen zu erschaffen, wie der Sport dies tat. Kein anderes kulturelles Phänomen hat die Erfahrungen so vieler Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen und sozialen Schichten derart beeinflusst. Deshalb ist Sport sicher eines der Phänomene, die zur Konstruktion und zum Prozess des ständigen Wandels einer moderner Europa-Wahrnehmung beigetragen haben.

Lukas J. Lischeid

Der Boxer mit dem Rabauken-Image

Graciano Rocchigiani und der Weltmeistertitel des Jahres 1988

„Sie hören es: Die Halle, Standing Ovation. Das hat es wirklich in dieser Form lange nicht gegeben in Deutschland bei einem Boxkampf!“[1]
 

Erste Runde: Warm-Up in Neukölln

Jan H. Wille

Olympiagold für den „gescholtenen Boxer“

Boxsport im geteilten Deutschland im Jahr 1988

„Dem Henry werde ich was auf die Maske hauen, damit das Gequatsche endlich aufhört.“
Graciano Rocchigiani vor dem IBF-Weltmeisterschaftskampf gegen Henry Maske[1]