„Keine Scheu vor Online-Formaten“
Das digitale Semester 2020. Herausforderungen, Chancen und Ideen für die Zukunft der universitären Lehre. Ein Themenschwerpunkt auf zeitgeschichte|online
Die Interviews wurden schriftlich durchgeführt.
zeitgeschichte|online (z|o): Welche Seminare haben Sie im Sommersemester 2020 an einer Universität angeboten?
Annette Vowinckel (AV): Ich habe ein Masterseminar zum Thema "Mit Harry Potter durch das 20. Jahrhundert" angeboten.
Materialsammlung Studium und Lehre im digitalen Raum
Dossiers und Debatten:
Forum: Digitales Lehren, in: H-Soz-Kult, 31.03.2020, Gespräche mit Historiker*innen über Herangehensweisen und Erfahrungen in der digitalen Lehre, Empfehlungen und Hinweise.
Forum: Digitales Lehren: Erfahrungen und Ausblicke, in: H-Soz-Kult, 24.07.2020, Berichte und Reflexionen über das digitale Sommersemester 2020.
„Jeder Lebenslauf ist es wert, erzählt zu werden“
„Laila Stieler, die Autorin, die ist einfach ein absoluter Beobachtungsmensch“[1], schwärmt die Schauspielerin Gabriela Maria Schmeide und auch Kritiker attestieren der Drehbuchautorin, eine „gute Beobachterin [zu sein], die in Sprache und Stil genau weiß, welches Milieu sie gerade entwirft“[2].
Neue Bilder braucht das Land
Dreißig Jahre nach dem Mauerfall wird über das Ende der DDR, die Wiedervereinigung und deren Folgen für die Bevölkerung in Ost und West so stark gestritten wie selten zuvor. Das Jubiläumsjahr ist – anders noch als bei den Feierlichkeiten zum 20. und 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution – eher von Nachdenklichkeit geprägt. Vor allem die gesellschaftlichen Umbrüche der 1990er Jahren und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart werden intensiv diskutiert.
Jarosław Kaczyński und der Abschied von der Transformationszeit
Mit der Parlamentswahl am 13. Oktober steht Polen vor einer Richtungsentscheidung. Nachdem die nationalkonservative Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) von Jarosław Kaczyński vor vier Jahren mit 37,6 % der Stimmen überraschend die absolute Mehrheit im polnischen Sejm erobern konnte, entscheiden die Pol*innen nun darüber, ob sie Kaczyński das Mandat zur Fortsetzung der Alleinregierung geben – oder ob dessen Tage demnächst gezählt sind. Angesichts des europaweiten Aufschwungs des Rechtspopulismus hat diese Wahl über unser östliches Nachbarland hinaus Signalwirkung.
Vielfältige Erkundungen
„Ostfrauen verändern die Republik“, jubeln Tanja Brandes und Markus Decker,[1] „Oh Ostmann!“ seufzt der ZEIT-Journalist Martin Machowecz – in den medialen Debatten zum Stand des deutsch-deutschen Einigungsprozesses und in der ostdeutschen Transformation spielt die Kategorie Geschlecht eine wesentliche Rolle. Was auf den ersten Blick klischeebehaftet wirkt, wirft dennoch gleichzeitig die Frage auf, warum neue Forschungen zur Transformation Frauen und Geschlechterverhältnisse erneut kaum beachten.
„Ein jegliches hat seine Zeit“
ZOL: Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BStA) wurde 1998 vom Deutschen Bundestag eingerichtet. Ihr gesetzlicher Auftrag ist die Aufarbeitung und Information über Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Seit 2001 sind Sie die Geschäftsführerin. Wie verlief Ihr Weg dorthin?
Negation und Verharmlosung
Politisch rechtsmotivierte Gewalt ist seit der Wiedervereinigung im Osten Deutschlands besonders präsent. Diese Präsenz wurde nicht zuletzt durch das aktive Verschweigen der Neonazi-Problematik in der DDR begünstigt. Nahezu dreißig Jahre später ist die Gefahr, Opfer rechtsextremer Gewalt zu werden, im Osten deutlich größer als im Westen. Doch eine intensive Auseinandersetzung mit der rechtsextremen Szene findet in vielen Teilen Ostdeutschlands bis heute nicht statt.
Ein ostdeutsches „1968“?
Es ist etwas in Bewegung geraten in der ohnehin komplizierten deutsch-deutschen Erinnerungslandschaft. Nach dreißig Jahren wandeln sich die Rückblicke auf die jüngste Vergangenheit. Im Fokus steht dabei die Zeitenwende von 1989/90, die Deutschland und Europa wieder intensiv umtreibt. Eine neue Welle von Populismen und Nationalismen spült scheinbar vergessene, verdrängte oder überwunden geglaubte Fragen zu den materiellen wie ideellen Erbschaften von Staats- und Postsozialismus erneut an die Oberflächen.
Wie vermittelt man eine Transformationsgeschichte Ostdeutschlands?
1. Erfahrung – Erinnerung – Vermittlung