Caroline Arni: Teil 2) Vetorecht der Quellen
Dieser Text ist eine Verschriftlichung des Eingangsstatement von Caroline Arni bei der Diskussionsreihe "Geschichtliche Grundfragen". Die von Rüdiger Graf (ZZF), Matthias Pohlig (HUB) und Ulrike Schaper (FU Berlin) initiierte Veranstaltung fand im Wintersemester 2021/22 im online-Format statt. Zeitgeschichte|online veröffentlicht die Eingangsstatements der Veranstaltung in einem Dossier.
Kim Christian Priemel: Teil 2) Vetorecht der Quellen?
Dieser Text ist eine Verschriftlichung des Eingangsstatement von Kim Christian Priemel bei der Diskussionsreihe "Geschichtliche Grundfragen". Die von Rüdiger Graf (ZZF), Matthias Pohlig (HUB) und Ulrike Schaper (FU Berlin) initiierte Veranstaltung fand im Wintersemester 2021/22 im online-Format statt. Zeitgeschichte|online veröffentlicht die Eingangsstatements der Veranstaltung in einem Dossier.
Geschichte schreiben im digitalen Spiel
Welche Faktoren sind für den Verlauf der Geschichte ausschlaggebend? Welche Rolle spielen etwa Wissenschaft, Religion oder Krieg? Normalerweise ist es die Geschichtswissenschaft, die Antworten auf solche Fragen zu finden versucht. Doch auch Medien der Populärkultur beteiligen sich – manchmal implizit, manchmal explizit – an derartigen Diskursen. Digitale Spiele nehmen dabei eine besondere Rolle ein, da sie den Spieler*innen nicht nur ein bestimmtes historisches Narrativ zur Rezeption vorlegen, sondern ihnen zusätzlich Mitwirkung daran einräumen.
„Remove Kebab“?
Am 15. März 2019 erschoss der Rechtsterrorist Brenton Tarrant in der All-Noor-Moschee im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen. In einem kurz zuvor veröffentlichten „Manifest“ nannte Tarrant die Rechtsterroristen Anders Breivik und Timothy McVeigh als seine politischen Vorbilder, gleichzeitig bezog sich Tarrant vor allem auf die US-amerikanische rechtsradikale „Alt-Right“-Bewegung und ihre Internetkultur – darunter auch das sogenannte „Remove Kebab“-Meme.
„Attentat 1942“
Prag im Jahr 2001: Ludmila Jelínková räumt gemeinsam mit ihrem Enkelkind ihre Wohnung auf und stößt dabei auf ein verstaubtes Radio. Plötzlich befinden wir uns mit dem Radio im Jahr 1942. Es ist der 27. Mai. Eine jüngere Ludmila und ihr Ehemann hören durch den Rundfunk von einem Attentat auf den deutschen SS-Obergruppenanführer Reinhard Heydrich. Lautes Klopfen und Gebrüll lässt sie aufschrecken: „Geheime Staatspolizei, machen sie die Tür auf!“. Ludmila muss zusehen, wie ihr Mann abgeführt wird – sie sieht ihn erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges wieder.
Gewaltfrei durch eine gewaltvolle Zeit
Geschichte erlebbar zu machen, war lange Zeit nicht leicht in der Corona-Pandemie: Museen waren geschlossen, Reisen zu historischen Orten außerhalb Deutschlands kaum möglich, das Homeschooling kam nur langsam in Schwung. Das interaktive Lernspiel des Videospieleentwicklers Ubisoft versuchte hier Abhilfe zu schaffen.
Zwischen Markt und Vermittlung
Noch nie haben in Deutschland so viele Menschen Computer- und Videospiele gespielt.
Wiedersehen auf großer Leinwand
Trotz Protesten und Widerständen aus unterschiedlichen Richtungen hielten die Veranstalter:innen der 72. Internationalen Filmfestspielen Berlin bis zuletzt an einem Konzept fest, dass die Besucher:innen und das Fachpublikum von ihren Heimbildschirmen weg und zurück in die Kinosäle der Hauptstadt bringen sollte.
Totalitarismus 2.0
Im Jahr 1951 veröffentlichte Hannah Arendt ihr Hauptwerk Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, in dem sie den Nationalsozialismus auf der Ebene der Herrschaftsform mit dem Stalinismus verglich. Bei beiden handelte es sich aus ihrer Sicht nicht um herkömmliche Diktaturen, wie sie seit der Antike beschrieben worden sind, sondern um terroristische Regime, die den Kern allen politischen Handelns zerstören.
Der koloniale Blick auf Osteuropa
Befindlichkeitsdiskurse, mediale Logiken und die Absurditäten des professoralen Habitus