Robert Mueller-Stahl

Das grelle Grau des Untergangs

Über die Ausstellung Point of No Return im Museum der bildenden Künste Leipzig

Unter dem Titel Point of No Return zeigt das Leipziger Museum der bildenden Künste derzeit eine umfassende Ausstellung ostdeutscher Kunst zum Untergang der DDR. Über dreihundert Werke von mehr als hundert Künstler*innen aus den vergangenen vier Jahrzehnten wurden hierzu zusammengetragen. Es ist eine fulminante Rundschau auf eines der zentralen Ereignisse der Zeitgeschichte. Zudem ist es die erste ihrer Art.

Claudia Weber

Eine mörderische Allianz: Der Hitler-Stalin-Pakt

Eine Neuerscheinung des Verlag C.H.Beck zu einem der wichtigsten Verträge des 20. Jahrhunderts (Reprint)

Claudia Weber ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Viadrina und Beiratsmitglied von Zeitgeschichte I online.

Rebecca Wegmann

„Das Schweigen wurde so laut, dass es taub machte...“

Erinnerungen an die Opfer des Massakers der SS in Sant’Anna di Stazzema im August 1944

Am 12. August 1944 vor 75 Jahren verübte die 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichsführer-SS“ ein Massaker in Sant’Anna di Stazzema, einem kleinen italienischen Hirtendorf in der Toskana, in dem sich in diesen Augusttagen ungefähr 300 Einwohner*innen und mehrere hundert Flüchtlinge befanden.
Die genaue Opferzahl dieses Massakers der SS ist nicht bekannt. Es wurden jedoch mehrere hundert Menschen, darunter vor allem Frauen, Kinder und Ältere ermordet.

Robert Mueller-Stahl

Unverstellte Einsichten

Über die Ausstellung der DDR-Mode- und Kulturzeitschrift SIBYLLE im Willy-Brandt-Haus

Ausstellen heißt bekanntlich Weglassen. Für jedes präsentierte Exponat müssen schließlich andere beiseite rücken, in den Hintergrund treten, oder gar ganz weichen. Sei es aus rein pragmatischen Gründen, aus Platzmangel etwa, oder aus gestalterischen, um die Besucher*innen nicht mit Gegenständen und Informationen zu überfrachten. Dies ist die Krux des Kuratierens.

Klaas Anders

„Stadt der Veränderung“?

Theresienstadt: Ghetto und Konzentrationslager und..?

„[…] gelangen sie auf humorvolle Weise in die Zeit, als Soldaten märchenhafte Uniformen und dreieckige Hüte trugen […]“.[1]

 

Alexander Zinn

„Das sind Staatsfeinde“

Ein Beitrag über die Homosexuellenverfolgung im Nationalsozialismus

Vor 50 Jahren wurde der sogenannte „Homosexuellenparagraf 175“ reformiert. Nach fast 100 Jahren fiel damit ein Straftatbestand fort, der homosexuellen Männern unendliches Leid gebracht hatte. Höhepunkt der Homosexuellenverfolgung war die NS-Zeit. Doch auch nach 1945 machten Polizei und Justiz noch Jagd auf schwule Männer. In der Bundesrepublik blieb der Paragraf bis 1969 unverändert in der von den Nationalsozialisten verschärften Fassung bestehen.

Stefanie Eisenhuth

„A Hot Time in the Town of Berlin?“

Deutsch-amerikanische Paarbeziehungen in der Nachkriegszeit

In der Silvesterausgabe 1946 der Berliner Zeitung Der Abend beschrieb Günter Neumann, der spätere Begründer des Kabaretts Die Insulaner, die „Dame von heute“:

Der Abend der Dame vom Kürfürstendäm – ?
Es lockt Onkel Sam mit ham und jam!
Sie singt im Klub der Besatzungsmacht,
denn in ihr wühlt der „Wille zur Nacht!“
Es klappern die Wimpern, es strahlt das make-up.
klipp klapp!
[1]

Niklas Krawinkel

„Opfer und Überlebende sind keine Statisten“

Das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt/M. thematisiert die Perspektive von Betroffenen rassistischer Gewalt

Eine Ausstellung im Frankfurter Museum für Moderne Kunst verschreibt sich der Perspektive von Betroffenen rassistischer Gewalt und Diskriminierung und verhilft damit einer viel zu lang vernachlässigten, zentralen Facette der Geschichte des Rassismus in Deutschland zum Ausdruck.

Marianne Schmidbaur

100 Jahre Frauenwahlrecht

Wahlen zur deutschen Nationalversammlung am 19.1.1919

 

Martin Schmitt

The Influencing Machine

Eine Ausstellung der Neuen Gesellschaft für bildende Kunst beschäftigt sich mit der Manipulation des Menschen im Digitalen Zeitalter

Die digitale Beeinflussung des Menschen erfolgt subtil. Sie ist abstrakt, lautlos und oft schwer nachzuvollziehen. Eine Ausstellung in der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) versucht, dieser Abstraktion beizukommen. Dabei findet sie selten die notwendige neue Sprache, sondern verharrt allzu oft in bekannten Topoi.