Jugoslawien: Zwanzig Jahre nach Kriegsbeginn
Feindbilder – Aufarbeitung – Versöhnung?
Die Beiträge dieses Dossiers wurden in den Jahren 2010 bis 2017 auf zeitgeschichteIonline veröffentlicht.
Im Frühsommer des Jahres 1991 begannen die jugoslawischen Kriege.
Wann ist ein Krieg zu Ende?
Über die Hölle des Nachkrieges: „Afterwar“ in der Sektion Panorama der 74. Berlinale
Als vor zwei Jahren russische Bomben auf ukrainische Städte und Dörfer fielen, die ersten Bilder von Geflüchteten, um ihr Leben rennende und getötete Ukrainer*innen die mediale Bilderwelt fluteten, als zerfetztes Kinderspielzeug und Gräber auf Spielplätzen in großer Zahl zu sehen waren.
Vermeintliche Völkerfreundschaft
Fotografie und Hierarchie sowjetischer Nationen in der Zwischenkriegszeit
Russlands Krieg gegen die Ukraine enthüllte nicht nur den imperialen Großmachtanspruch herrschender Eliten in Russland, sondern auch ein generelles kulturelles Überlegenheitsgefühl gegenüber Ukrainer:innen. Darüber hinaus beklagen immer wieder Stimmen aus Kasachstan, Georgien und Usbekistan den kolonialistischen Habitus einiger geflüchteter Russ:innen. Diese Einstellungen haben ihre Wurzeln im russländischen Imperium, denn die Revolution und Gründung der Sowjetunion brachen nur bedingt mit dem imperialen Erbe des Zarenreiches.
„Their future is uncertain“
Interview with director Igor Drljača about Bosnia's young generation in "The White Fortress/Tabija"
Faruk and Mona, the main characters in "The White Fortress/Tabija", live in Sarajevo, Bosnia. The young protagonists fall in love with each other and the audience gets a glimpse into their (different) lives and especially into what keeps them busy: How they deal with the hopelessness that prevails in the country, even more so after the post-Cold War period.
Weder Ost noch West – Zentral!(Europa!)
Freiwillige Feuerwehren als nachhaltiges Muster der lokalen Selbstregierung
Eine Wohnung, ein Haus, ein Land
Mila Turajlić erzählt in ihrer bewegenden Dokumentation „Die andere Seite von allem“ die Geschichte ihrer Mutter und die Chronik eines Staatszerfalls
Es sind die Bilder, die von der ersten Szene an einen Sog ausüben, das warme Licht auf den Gegenständen, der Blick auf die Platanen vor dem Fenster, die Sonne, die sich im blankgeputzten Parkett spiegelt. Es sind die warmen, satten Farben einer Wohnung, die bewohnt ist, wirklich bewohnt. Einer Wohnung, die den bernsteinfarbenen Glanz Belgrader Bürgerlichkeit der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts nur noch erahnen lässt, deren Verfall noch immer von längst vergangener Eleganz zeugt.
Gefährdetes jüdisches Erbe im „Armenhaus Europas“
Institutionelle Blockaden und individuelle Lösungen der Friedhofspflege in der Republik Moldau
Bereist man heute die Republik Moldau, stößt man unweigerlich auf Spuren vergangenen jüdischen Lebens. Traditionelle Häuser, Synagogen und nicht zuletzt über sechzig jüdische Friedhöfe säumen die eindrucksvolle Landschaft „wie Steine an einer Küste“ [1]. Einige liegen über Dörfern an Flussufern, auf sanft geschwungenen Hügeln; andere mitten in Städten wie in der Hauptstadt Chisinau. Diese Orte sind sehr eindrucksvoll, aber viele von ihnen bieten auch ein trauriges Bild.
„So ein Begräbnis müsste jedes Jahr sein“
Die Beerdigung Josep Broz Titos als Begegnungsort im Kalten Krieg
Die Beerdigung Josep Broz Titos als Begegnungsort im Kalten Krieg * Von Hannah Sprute * April 2017 Für Jugoslawien war der Tod Josep Broz Titos am 4. Mai 1980 ein einschneidendes Ereignis. Der ethnisch und religiös sehr heterogene Staat überlebte Tito zwar noch um ein Jahrzehnt, ohne die integrative Kraft des charismatischen Führers konnte den Zentrifugalkräften jedoch nicht mehr lange Einhalt geboten werden...
Remembering in the Courtroom
Juridical Memory Making in Serbia and its Potential for Studying Collective Memory
Juridical Memory Making in Serbia and its Potential for Studying Collective Memory * Von Jelena Đureinović * März 2017 No one can legislate historical truth, said Timothy Garton Ash commenting on the bill voted in the French parliament in 2006 criminalizing denial of the Armenian genocide. Yet, historical truth has been often legislated and decided upon outside of the frameworks of professional historiography. Law makes history and writes the past, going beyond responding to historical change. Although the issue of history in the courtroom is problematic and a research area on its own, the courts nevertheless produce the documentation which can open new perspectives relevant for the field of contemporary history as well as memory studies.
Extending the hand of reconciliation?
Remembering the Srebrenica genocide and its perpetrators in Serbia
Remembering the Srebrenica genocide and its perpetrators in Serbia * Von Jelena Đureinović * Juli 2016 According to Heike Karge, there are three main reasons why the state of “past perfect” has not been and will not be achieved in the close future for the families of the victims of the Srebrenica genocide. Besides the enormous forensic challenge of the primary and secondary gravesites, which is why not all the victims have been buried yet, and the issue of the juridical versus moral justice, she emphasizes the important issue of the recognition of the executions in July 1995 as genocide.