Helge Jonas Pösche, Martin Wagner

Bomben für den Frieden – Frieden ohne Bomben

Teil 3: Die Atombombe als Triebkraft der Ent- und Verflechtung internationaler Staatenbeziehungen, 1945 – 1968

Teil 3: Die Atombombe als Triebkraft der Ent- und Verflechtung internationaler Staatenbeziehungen, 1945 – 1968 * Von Helge Jonas Pösche, Martin Wagner * April 2017 Die Autoren diskutieren, inwieweit die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki in den internationalen Beziehungen global rezipiert und in globalen Bezügen bewertet wurden. Dabei entsteht das Bild einer globalen Dynamik, die ihre transformierende Wirkung jedoch nicht unmittelbar, sondern in Wellen und Konjunkturen entfaltete. In den Blick genommen wird im Text die Phase von 1945 bis zum Abschluss des Atomwaffensperrvertrages im Jahr 1968.

Susanne Quitmann, Thomas Clausen

Zwischen Forschung und Friedenspolitik: Zur intellektuellen Verarbeitung des Atombombenabwurfs

Teil 4

Teil 4 * Von Susanne Quitmann, Thomas Clausen * April 2017 Im Zentrum des Artikels steht die Frage, wie die Grenzen zwischen naturwissenschaftlicher Forschung, moralischen Überlegungen und politischer Verantwortung als Reaktion auf den Atombombenabwurf verliefen. Eine entscheidende Rolle in diesen Diskursen spielten engagierte WissenschaftlerInnen, die sich in Zusammenarbeit mit PhilosophInnen, TheologInnen und anderen Intellektuellen den Gefahren von Krieg, Nukleartechnologie und einer von sozialer Verantwortung losgelösten Naturwissenschaft zu stellen suchten. Den Ausgangspunkt der Überlegungen bildet die, nicht zuletzt durch das Manhattan Project, forcierte Vernetzung von NaturwissenschaftlerInnen. Die durch die Geheimhaltungspolitik der Kriegsjahre lahmgelegten Netzwerke wurden nach 1945 reaktiviert und erweitert, um dem Bedrohungsszenario eines nuklearen Dritten Weltkrieges auf transnationaler Ebene entgegenzutreten. Neue, sich dezidiert global verstehende Institutionen wie das Bulletin of Atomic Scientists oder die Pugwash-Bewegung entstanden, welche die Grenzen nationaler Politik und Öffentlichkeit zu überwinden suchten.

Martin Wagner, Kai Willms, Susanne Quitmann, Helge Jonas Pösche

Die Atombombenabwürfe auf Nagasaki und Hiroshima im August 1945: „Global Moments“?

Teil 1

Teil 1 * Von Martin Wagner, Kai Willms, Susanne Quitmann, Helge Jonas Pösche * April 2017 Bereits am 7. August 1945, einen Tag nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima, betonte die New York Times die ungeheure Wirkung des Ereignisses: Der Abwurf der ersten Atombombe sei ein globaler Moment mit erdumspannender Reichweite. Wie aber wurde die Zerstörung zweier japanischer Städte durch Atomwaffen andernorts wahrgenommen? Können die Atombombenabwürfe schon für den Sommer 1945 als „Weltereignis“ gelten – genauer gesagt, manifestierte sich hier eine globale Weltöffentlichkeit, die dem Ereignis eine historisch-politisch-moralische Bedeutung zuschrieb? Kann man von einem ‚global moment‘ ausgehen, der die Erwartungsräume ganz unterschiedlicher Menschen plötzlich, radikal und in ähnlicher Weise verschob?

Susanne Quitmann, Samuel Lissner

Globale Ressourcenbeschaffung und transnationale Organisationswege der ersten Atombombenentwicklung

Teil 2

Teil 2 * Von Susanne Quitmann, Samuel Lissner * April 2017 Die Akquise der WissenschaftlerInnen und die Versorgung mit dem Rohstoff Uran sind nach der globalgeschichtlichen Dimension der Beschaffung die beiden wichtigsten Ressourcen des Atombombenbaus, die im Zentrum dieses Beitrags stehen: Woher und über welche Wege kamen sowohl WissenschaftlerInnen als auch der Rohstoff Uran zu den Standorten der US-amerikanischen Atombombenentwicklung? Welche Folgen hatte die Konzentration von wissenschaftlichem know how langfristig für die globale Entwicklung der Naturwissenschaften? Vollzogen sich Migration und Ressourcenbeschaffung über inter- und transnationale Kanäle der global vernetzten alten Welt von vor 1914? Oder wurden vielmehr im Kontext des Zweiten Weltkrieges neue Wege beschritten?

Lutz Raphael, Jan Eckel

Hiroshima – Die Atombombe als Gegenstand der Globalgeschichte

Einleitung

Die Atombombe als Gegenstand der Globalgeschichte * Von Lutz Raphael und Jan Eckel * April 2017 Viele Zeitgenossinnen und Zeitgenossen begriffen die Atombombe, deren zerstörerische Kraft mit den Explosionen über den japanischen Metropolen Hiroshima und Nagasaki im August 1945 schlagartig zutage trat, von Anfang an als eine technische Neuerung von weltpolitischer Bedeutung, womöglich sogar als welthistorische Zäsur. Die Autorin und Autoren wollen einen Beitrag dazu leisten, den Atombombenabwurf in seinen globalen Dimensionen auszuloten, und sie diskutieren, wie sich ein solcher globalhistorischer Problemkomplex erschließen lässt.

Konrad Jarausch

Der Trump-Schock

Vier Wochen nach der Inauguration Donald Trumps - eine Bilanz

Vier Wochen nach der Inauguration Donald Trumps - eine Bilanz * Von Konrad Jarausch * Februar 2017 Seit den Wahlen in den USA bieten politische Kommentatoren eine Reihe von Erklärungen für einen der größten Überraschungserfolge der amerikanischen Geschichte an. Neben den kontraproduktiven Folgen des antiquierten Wahlsystems aus dem 18. Jahrhundert, betonen sie dabei entweder die richtigen Entscheidungen der Republikaner oder die Fehler der Demokraten.

Timothy Snyder

Americans are not wiser than the Europeans

20 lessons from the 20th century

20 lessons from the 20th century * Von Timothy Snyder * Januar 2017 US-Bürger seien nicht schlauer als Europäer damals, schreibt der US-Geschichtsprofessor und preisgekrönte Buchautor Timothy Snyder in einem Facebookpost, denn das Tor zum Faschismus wurde von der Demokratie geöffnet. Doch ein Vorteil sei, dass man daraus lernen könne, um die Demokratie zu verteidigen. Snyder gibt "twenty lessons from the twentieth century".

Ariane Leendertz

US-Außenminister John Kerry und der Krieg: Essay über biographische Kontinuität und amerikanische Politik

Teil III: Präsidentschaftskandidat und Chefdiplomat der USA 2002 - 2017

Mit dem Amtswechsel von Barack Obama zu Donald Trump endete im Januar 2017 auch John Kerrys vierjähriges Wirken als US-Außenminister. In den kommenden Jahren plant er, ein Buch zu schreiben und weiterhin politisch aktiv zu bleiben.

Ariane Leendertz

US-Außenminister John Kerry und der Krieg: Essay über biographische Kontinuität und amerikanische Politik

Teil III: Präsidentschaftskandidat und Chefdiplomat der USA 2002 - 2017

Teil III: Präsidentschaftskandidat und Chefdiplomat der USA 2002 - 2017 * Von Ariane Leendertz * Januar 2017 Mit dem Amtswechsel von Barack Obama zu Donald Trump endete im Januar 2017 auch John Kerrys vierjähriges Wirken als US-Außenminister. In den kommenden Jahren plant er, ein Buch zu schreiben und weiterhin politisch aktiv zu bleiben. Er werde die durch das Amt erzwungene Zurückhaltung aufgeben und sich in die politische Debatte in den USA einmischen, nachdem er sogar kurzzeitig erwogen hatte, noch selbst in das Rennen um die Präsidentschaft einzusteigen.
Henrik Bispinck

Zeitzeugenschaft zwischen politischer Unbedarftheit und Instrumentalisierung

Die Geschichte des Mario Röllig im Kino

Die Geschichte des Mario Röllig im Kino * Von Henrik Bispinck * November 2016 Wer sich mit der Aufarbeitung der Geschichte der DDR befasst hat, für den ist Mario Röllig mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Unbekannter. Er hat an zahlreichen TV-Dokumentationen und Dokumentarfilmen als Zeitzeuge mitgewirkt, er führt Besuchergruppen durch die Gedenkstätte in der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt Hohenschönhausen, tritt vor Schulklassen auf, sogar ein dokumentarisches Theaterstück gibt es über ihn. Dass Röllig als Zeitzeuge so präsent ist, hängt wohl auch damit zusammen, dass seine Geschichte auf den ersten Blick sehr ungewöhnlich ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Opfern der DDR-Diktatur, die öffentlich auftreten, ist er weder Bürgerrechtler, noch Intellektueller, er ist weder Kirchenmann noch Künstler.