Die ZDF-Serie „Unser Walter“ aus dem Jahr 1974 offenbart gesellschaftliche Vorurteile und Missstände
Es ist mir eine besondere Freude den diesjährigen Gewinner des „Zeitgeschichte digital“-Preises in der Kategorie „Wissenschaft“ vorzustellen. Raphael Rössels hervorragender Aufsatz „Das muss ertragen werden“. Die Serie „Unser Walter“ (ZDF 1974) und die Familiarisierung von Behinderung ist im Jahr 2022 in den Zeithistorischen Forschungen erschienen.
Die Zukunft der DDR im Jahr 1985
Die Meistererzählung zum Zusammenbruch der DDR bleibt auch nach 30 Jahren umkämpft. Unzweifelhaft spielten wirtschaftliche Kalamitäten, ebenso wie die Lage in der Sowjetunion, aber auch in Polen, eine Rolle. 2019 kam es zwischen Detlef Pollack und Ilko-Sascha Kowalczuk zu einer heftig ausgefochtenen öffentlichen Debatte um die Frage in welchem Verhältnis die breitere DDR-Bevölkerung zur politischen Oppositionsbewegung stand.
Eine Reise…
Im Jahr 2001 gab der Kunstwissenschaftler und Kurator Ulrich Domröse einen Band mit Fotografien von Arno Fischer heraus.[1] Unter dem Titel Situation Berlin Fotografien 1953 – 1960 stellte Domröse Bilder einer Stadt zusammen, die sich auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges befand.[2] Mit der Veröffentlichung dieses Bandes wurde ein Buchprojekt realisiert, dessen Planung bereits im Jahr 1960 begonne
Keine Erinnerungskultur ohne Debatten
Wer in der westdeutschen Metropole Köln am Rheinufer spazieren geht, kann neben der Hohenzollernbrücke einen Moment innehalten und einen Blick auf das im Sommer 1995 eingeweihte steinerne Denkmal werfen. Am Ufer des Flusses, in der Nähe eines beliebten queeren Cruising Spot in einer Stadt, die für ihre lebendige queere Szene bekannt ist, erinnert das Denkmal an das Schicksal der und ehrt die queeren Opfer des NS-Regimes. Mehrere rosafarbene und schwarze Keile bilden einen Rosa Winkel mit folgender Inschrift: „Den schwulen und lesbischen Opfern des Nationalsozialismus”.
Queere Zeitgeschichte
Das Dossier zur Queeren Zeitgeschichte entstand auf Initiative und unter redaktioneller Leitung von Alina Müller.
Aids-Bewegung in der Bundesrepublik
Bis zur Einführung der Kombinationstherapie Mitte der 1990er Jahre führte das HI-Virus zu schweren Krankheiten und Tod, vor allem unter Schwulen.
Methoden queeren Forschens
Queere Methoden – der Begriff ist ebenso unklar wie widersprüchlich. Wie kann so etwas wie Methoden, die für Ordnung und Übersichtlichkeit stehen, mit queer in Verbindung gebracht werden, also mit den damit verbundenen flüchtigen, widerspenstigen Praktiken und Subjektpositionen oder gar mit einem Theoriekorpus, der alle normativen Setzungen zu unterlaufen verspricht? Zunächst ließe sich vermuten, dass queeres Forschen sich mit queeren Themen, Lebensweisen und Selbstverständnissen beschäftigt – so wie sich die historische Forschung mit der Vergangenheit auseinandersetzt.
Stern.Zeichen
Zwischen Weihnachten und Neujahr 1982 und 1983 fand im Frankfurter Theater am Turm (TAT) jeweils das Festival Stern.Zeichen statt, das im Untertitel „Homosexualität im Theater“ hieß. Zu den großen Entdeckungen der ersten Ausgabe zählte Georgette Dee, jene androgyne Künstler*in, die seit den frühen 1980er Jahren in ihren Bühnenauftritten unterschiedlichste Facetten von Geschlechtlichkeit aufführt, die sich nicht in einer einzelnen Identitätskategorie auflösen lassen. Für die zweite Ausgabe 1983 wurde Georgette Dee eingeladen, eine Weihnachts-Gala zu moderieren (und zu organisieren).