Daniel Stahl

Lateinamerika und der Nationalsozialismus

Aktenfunde und ihre politische Bedeutung

Mitte vergangenen Jahres machte das chilenische Nationalarchiv Akten über nationalsozialistische Spionagetätigkeit in Chile während des Zweiten Weltkriegs zugänglich.

René Schlott

Geschichtsstunde mit Cellistin und Violoncello

Beobachtungen beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag 2018

Eine feste, tiefe und entschlossene Stimme erschallt unter der Kuppel des Reichstages, dessen Flaggen auf halbmast wehen. Vor voll besetzten Stuhlreihen berichtet die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch von Breslau, Auschwitz und Bergen-Belsen, den drei Stationen ihres Lebens, die sie als Jugendliche tief geprägt haben. Am Arm des Bundespräsidenten war die 92-Jährige seit Kriegsende in Großbritannien lebende Lasker-Wallfisch in das Plenum des Bundestages gekommen.

Tilmann Siebeneichner

Des Königs NEIN (Kongens nei)

Von Elverum nach Utøya und zurück. Nationalheroische Erinnerungsdiskurse in Norwegen

Kongens nei, Norwegens meistgesehener Film des Jahres 2016, ist ein Symptom.

Marcel Reich-Ranicki

Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus

Die Rede Marcel Reich-Ranickis vor dem deutschen Bundestag im Jahr 2012

Im Jahr 1996 erklärte der damalige Bundespräsident Roman Herzog den 27. Januar zum nationalen Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus. Damit soll an den millionenfachen Mord, an Entrechtung, Verfolgung und Demütigung unter nationalsozialistischer Herrschaft erinnert werden. Das Datum bezieht sich auf die Befreiung der Überlebenden des deutschen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau durch die Soldaten der Roten Armee.

Katrin Stoll

Ein „Polen-Denkmal“ in Berlins Mitte?

Über ein Projekt mit dem „Ziel einer deutsch-polnischen Aussöhnung“

Ein Denkmal in der Mitte Berlins „nur für Polen“, schrieb Stephan Lehnstaedt am 7. Dezember 2017 in der taz, sei ein falsches Signal. Darum gehe es nicht, entgegnete ihm Katrin Steffen.

Anna Corsten

Voneinander lernen, miteinander arbeiten

Ein Plädoyer für mehr Verständigung zwischen Historikern und Soziologen im Bereich der Holocaustforschung

Eine Antwort auf Stefan Kühls Kommentar auf Zeitgeschichte-online vom 8. November 2017[1]

Gaëlle Fisher, Maren Röger

Gefährdetes jüdisches Erbe im „Armenhaus Europas“

Institutionelle Blockaden und individuelle Lösungen der Friedhofspflege in der Republik Moldau

Bereist man heute die Republik Moldau, stößt man unweigerlich auf Spuren vergangenen jüdischen Lebens. Traditionelle Häuser, Synagogen und nicht zuletzt über sechzig jüdische Friedhöfe säumen die eindrucksvolle Landschaft „wie Steine an einer Küste“ [1]. Einige liegen über Dörfern an Flussufern, auf sanft geschwungenen Hügeln; andere mitten in Städten wie in der Hauptstadt Chisinau. Diese Orte sind sehr eindrucksvoll, aber viele von ihnen bieten auch ein trauriges Bild.

Stefan Kühl

Die Holocaustforschung beforscht sich selbst

Soziologische Perspektiven auf die Probleme der Zeitgeschichtsforschung

Die Holocaustforschung befindet sich im Prozess der Selbsthistorisierung. Auf der Konferenz zum zehnten Todestag des US-amerikanischen Holocaustforschers Raul Hilberg, die letzte Woche in Berlin stattfand, wurde weniger darüber diskutiert, wie man mit den originellen Fragestellungen und Herangehensweisen Hilbergs weiterarbeiten könnte.

Michael Wildt

Die ersten 100 Tage der Regierung Hitlers

Die wichtigsten Stationen der ersten 100 Tage der Hitler-Regierung sind hinlänglich bekannt: Am 30. Januar ernannte Reichspräsident v. Hindenburg Hitler zum Reichskanzler und schrieb auf dessen ausdrücklichen Wunsch am nächsten Tag Neuwahlen zum Reichstag am 5. März aus; der Wahlkampf war von staatlicher Repression gegen Sozialdemokraten und Kommunisten geprägt, besonders nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar setzte eine vehemente Verfolgung der linken Opposition ein.

Bernd Greiner, Michael Wildt

Die ersten 100 Tage

Autokratische Machtsicherung im Vergleich

Am 20. Januar 2017 wurde der 45. Präsident der Vereinigten Staaten in sein Amt eingeführt. Kaum ein Tag vergeht seitdem ohne mediale Berichterstattung über die „Politikführung“, die Twitter-Meldungen oder sonstige Inszenierungen Donald Trumps. Erinnert sei etwa an die Wrestling-Szenen, die vor ein paar Tagen um die Welt gingen, mit denen Trump die JournalistInnen des Senders CNN demütigen wollte.