Lutz Niethammer, Yves Müller, Dominik Rigoll

„Wir leben nicht mehr in der Epoche des Faschismus... die wirklichen Konfliktpunkte sind Recht, Humanität, Bildung....“

Ein Interview mit dem Zeithistoriker Lutz Niethammer

Lutz Niethammer ist einer der bedeutendsten Zeithistoriker Deutschlands. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Dominik Rigoll

Wie umgehen mit den rechten Gefährdern?

Antinazistische Sicherheitspolitik in Westdeutschland, 1945-1960

In den gegenwärtigen Debatten um den richtigen Umgang mit der AfD werden oft Vergleiche mit der Weimarer Republik angestellt, der es nicht gelang, den Aufstieg der NSDAP zu stoppen. Vergleichbar ist die Situation heute aber auch mit den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Alliierten und später auch die Deutschen den Aufstieg nationalistischer Parteien sehr wohl zu verhindern wussten.

Claudia Weber

Eine mörderische Allianz: Der Hitler-Stalin-Pakt

Eine Neuerscheinung des Verlag C.H.Beck zu einem der wichtigsten Verträge des 20. Jahrhunderts (Reprint)

Claudia Weber ist Professorin für Europäische Zeitgeschichte an der Viadrina und Beiratsmitglied von Zeitgeschichte I online.

Rebecca Wegmann

„Das Schweigen wurde so laut, dass es taub machte...“

Erinnerungen an die Opfer des Massakers der SS in Sant’Anna di Stazzema im August 1944

Am 12. August 1944 vor 75 Jahren verübte die 16. SS-Panzergrenadierdivision „Reichsführer-SS“ ein Massaker in Sant’Anna di Stazzema, einem kleinen italienischen Hirtendorf in der Toskana, in dem sich in diesen Augusttagen ungefähr 300 Einwohner*innen und mehrere hundert Flüchtlinge befanden.
Die genaue Opferzahl dieses Massakers der SS ist nicht bekannt. Es wurden jedoch mehrere hundert Menschen, darunter vor allem Frauen, Kinder und Ältere ermordet.

Anna Kokenge

Zwischen Gestern und Heute

(Flucht-)Geschichte im Transitraum

Christian Petzolds Romanadaption Transit ist ein Gegenentwurf zum konventionellen Geschichtskino

 

Klaas Anders

„Stadt der Veränderung“?

Theresienstadt: Ghetto und Konzentrationslager und..?

„[…] gelangen sie auf humorvolle Weise in die Zeit, als Soldaten märchenhafte Uniformen und dreieckige Hüte trugen […]“.[1]

 

Alexander Zinn

„Das sind Staatsfeinde“

Ein Beitrag über die Homosexuellenverfolgung im Nationalsozialismus

Vor 50 Jahren wurde der sogenannte „Homosexuellenparagraf 175“ reformiert. Nach fast 100 Jahren fiel damit ein Straftatbestand fort, der homosexuellen Männern unendliches Leid gebracht hatte. Höhepunkt der Homosexuellenverfolgung war die NS-Zeit. Doch auch nach 1945 machten Polizei und Justiz noch Jagd auf schwule Männer. In der Bundesrepublik blieb der Paragraf bis 1969 unverändert in der von den Nationalsozialisten verschärften Fassung bestehen.

Ana Kladnik, Thomas Lindenberger, Mojmír Stránský, Steffi Unger

Weder Ost noch West – Zentral!(Europa!)

Freiwillige Feuerwehren als nachhaltiges Muster der lokalen Selbstregierung

 

Annette Schuhmann

„Heimat ist ein Raum aus Zeit“

Der neue Film von Thomas Heise feierte Premiere in der Forum-Sektion der Berlinale 2019

In seiner aktuellen Dokumentation „Heimat ist ein Raum aus Zeit“ erzählt der 1955 in Ostberlin geborene Regisseur Thomas Heise die Geschichte eines Teils seiner Familie. In einer Art Collage ordnet Heise seine Quellen über einen Zeitraum von nahezu 100 Jahren an. Die Erzählung beginnt in der Zeit des Ersten Weltkrieges und endet im Jahr 2014. Seine Quellen sind Briefe, Aufsätze, Gesprächsmitschnitte, Fotos. Die aus den Briefen zitierten Passagen werden vom Regisseur eingelesen.

Niklas Poppe, Ute Hoffmann

„Ich habe die erste Zeit nur geträumt: Jede Nacht wurde ich mit einer Gruppe in die Gaskammer getrieben und ich war die Einzige, die wusste, was passieren würde.“

Ein Gespräch mit der Leiterin der Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ in Bernburg, Ute Hoffmann

Die Aktion T4, die erste Phase der NS-„Euthanasie“, kostete über 70.000 Menschen das Leben. In sechs zentralen Tötungsanstalten wurden ab Januar 1940 PatientInnen aus Heil- und Pflegeanstalten vergast. In Bernburg befand sich eine dieser Einrichtungen. Von November 1940 bis August 1941 starben in der Gaskammer der dortigen Heil- und Pflegeanstalt 9385 Personen. Etwa 5.000 weitere Menschen wurden nach der Beendigung der Aktion T4 im Rahmen der Sonderbehandlung 14f13 am gleichen Ort getötet.