Alina Müller

Retrospektiven als Wissenstransfer

Ein Gespräch mit der Restauratorin Maxi Zimmermann über Werner Hochbaums „Brüder“ von 1929

Maxi Zimmermann ist Restauratorin im Filmarchiv der Deutschen Kinemathek und hat die Restaurierung von Werner Hochbaums Film 'Brüder' betreut. In seinem ersten Film von 1929 vergegenwärtigt Hochbaum im Auftrag der Gewerkschaft der Hafenarbeiter und mit finanzieller Unterstützung der SPD den Hamburger Hafenarbeiterstreik von 1896/97.

 

Wie groß ist das Team, das an einem solchen Projekt wie der Restaurierung eines Films arbeitet?

Anika Walke

AUFRUF

Ortsunabhängige Unterstützung für Wissenschaftler:innen in der Ukraine – Hilfsangebote für bedrohte Wissenschaftler:innen aus Belarus und Russland ausbauen

Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die furchtbaren Bilder von Krieg, Zerstörung und unfassbarem Leid, die uns täglich erreichen, haben in Europa eine Welle der Hilfsbereitschaft hervorgerufen. Dazu zählen zahlreiche Fellowships und Stipendienangebote für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Not, die in Deutschland von Stiftungen und Universitäten vergeben werden.

Thuc Linh Nguyen Vu

Too Close to Home

How Minority Communities Broaden the Scope of Care and Help

As much as war is about armed military conflict, it is also fundamentally about mass displacement, broken lives, and lost futures. This simple truth has become way too obvious in large parts of Poland, where providing food, clothes and shelter to strangers, and collecting donations to help refugees from neighboring Ukraine have become common practices among “ordinary” people.

Jessica Lindner-Elsner, Rebecca Wegmann

In drei Jahren Chefin

Interview mit Jessica Lindner-Elsner, Archivleiterin und stellvertretende Museumsleiterin der Stiftung automobile welt eisenach

Die in Eisenach geborene Historikerin Jessica Lindner-Elsner schrieb ihre Dissertation über „Arbeitsverhältnisse und soziale Ungleichheiten im Automobilbau Ostdeutschlands. Das Automobilwerk-Eisenach (AWE) seit den 1970er Jahren“.

Thordis Kokot

„… in der Frauenfrage drei Schritte zurück“?

Die Wiedervereinigung aus Sicht der Ost-Berliner Frauengruppe Lila Offensive

Bis heute gilt die DDR in Bezug auf die Gleichstellung von Mann und Frau als ‚Vorbildstaat‘, insbesondere im Vergleich mit der Bundesrepublik. So sprach DDR-Staatsoberhaupt Walter Ulbricht, anlässlich des Internationalen Frauentags, bereits im Jahr 1960 von der Verwirklichung der Gleichberechtigung in Ostdeutschland und nannte dies „eine der größten Errungenschaften“[1] des sozialistischen Staates, wohingegen im Westen eine Gleichstellung der Frau „verhindert“ worden sei.

Daria Gordeeva

Tschernobyl. Ein umkämpftes Terrain

Erinnerung zwischen den Fronten: Die US-britische Serie Chernobyl und der russische Kinofilm Tschernobyl 1986

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl erschütterte im Mai 2019 die Welt ein zweites Mal. Die Miniserie Chernobyl[1] rief den Reaktorunfall, der sich am 26. April 1986 nahe der ukrainischen Stadt Prypjat ereignete, ins Gedächtnis und fesselte bei Sky und HBO ein Rekordpublikum an die Bildschirme. Im Westen erntete die britisch-amerikanische Produktion reichlich Lob und Preise – in Russland dagegen stieß die Serie auf teils harte Kritik.

Annette Schuhmann

Was nützt die Liebe im Computer?

Laudatio für Michael Homberg

Laudatio für Michael Homberg aus Anlass der Verleihung des Zeitgeschichte digital-Preises am 11. November 2021.  

 

Lale Yildirim

Herr Bachmann und seine Klasse

Oder: was menschliches und pädagogisches Engagement von Lehrer*innen abverlangt & was eine Lehrkraft bewirken kann

Die dreistündige Dokumentation zeigt den Lehrer Dieter Bachmann und seine Klasse 6b. Es ist die Schulklasse der Georg-Büchner Gesamtschule in Stadtallendorf in Nordhessen. Der Dokumentarfilm begleitet nicht nur die Schüler*innen in ihrem letzten Jahr vor dem Übergang auf die Oberschule, sondern auch Bachmann, der mit Schuljahresende in Pension gehen wird.

Yves Müller

Preußen und das Kaiserreich im Gedächtnis

Zur Erinnerungs- und Rezeptionsgeschichte der Hohenzollernmonarchie

Die Auslagen der Buchhandlungen zeugen davon: es ist Kaiserreich-Jahr. Umstritten war das Erbe der deutschen Monarchie stets – und so scheiden sich auch dieser Tage die Geister. Wieviel Preußen, wieviel Bismarck, wieviel „Sonderweg“ steckte in diesem Deutschland? Aber auch: Wieviel Innovation und transnationaler Austausch, wieviel Teilhabe und Fortschritt? Während Eckart Conze die Schatten des Kaiserreichs beleuchtet und Christoph Jahr betont, Wie Preußen Deutschland erzwang (so der Untertitel seines Buches), fokussiert Jens Jäger Das vernetzte Kaiserreich.

Christoph Classen

„Bleiben Sie bitte zu Hause, Ihrer Gesundheit zuliebe!“

Der Fernsehfilm „Smog“ von 1973 beruhte auf einem geklauten Alarmplan und entwarf ein hellsichtiges Krisenszenario

Die Bilder sind uns heute beinahe schon vertraut: überfüllte Krankenhäuser, Ärzt*innen und Pflegekräfte an der Belastungsgrenze, fehlende Beatmungsgeräte. Die Polizei schließt einen Außenverkauf und schickt spielende Kinder nach Hause. Die private Mobilität ist stark eingeschränkt, es kommt zu Hamsterkäufen, auch der Absatz von Atemschutzmasken läuft gut. Vor allem bei Menschen mit Vorerkrankungen häufen sich die Todesfälle. Nur die Bundesliga spielt weiter.