Städte

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Jana Stoklasa

Urban heritage in Breslau nach 1989

Zwischen Erinnerung und Zukunftsvision

Die Umbrüche nach 1989 eröffneten für die niederschlesische Stadt Breslau neue Wege, mit seinem „fremden Erbe“ umzugehen. Nach über 40 Jahren politisch erzwungenen kollektiven Vergessens war das Tabu der multiethnischen und insbesondere deutschen Vergangenheit der Stadt gebrochen. Diese Stadt ist nämlich Teil des Gebietes, welches von einer massiven Zwangsmigration betroffen war. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als entsprechend den Bestimmungen der Potsdamer Konferenz 1945 die Grenzen europäischer Nationalstaaten neu gezogen wurden, folgte die „Umsiedlung“ von zwölf Millionen Menschen.

Christine Schoenmakers, Jana Stoklasa

Wenn die Vergangenheit zur Ressource wird

Urban heritage in Berlin und Breslau

Mit der Öffnung des Eisernen Vorhangs brachen 1989/1990 die staatssozialistischen Systeme in Ostmitteleuropa zusammen. Durch den Kalten Krieg gezeichnete Städte wie Breslau und Berlin blicken heute auf eine fast 30 Jahre währende Transformationsphase zurück. Und in beiden Städten ist das Bedürfnis nach Aneignung der eigenen Geschichte besonders zu spüren.

Hermann Mitterhofer

Die Bilder vom Terror

Ein Rückblick auf die Pressefotografien vom 11. September 2001 und ihre Wirkung bis heute

Ein Rückblick auf die Pressefotografien vom 11. September 2001 und ihre Wirkung bis heute * Von Hermann Mitterhofer * Juli 2016 Die Abbreviatur 9/11 ist längst zum Synonym für die zeitgenössische Erscheinungsform eines bestimmten Typus von Terror geworden: die geplante Auswahl eines meist öffentlichen Ortes als Ziel des Anschlags mit der Intention, eine möglichst hohe Zahl von Menschen zu töten und zu verletzen (Fahrgäste einer U-Bahn oder eines Busses, BesucherInnen eines Konzerts, Gäste eines Hotels oder eines Restaurants). Für die Attentäter ist der eigene Tod Teil der mörderischen Inszenierung. In der Tat, eine „mörderische Inszenierung“, denn, was mit den Anschlägen auf die Twin Towers in New York seinen Anfang nahm, erweist sich als bewusstes terroristisches „Kalkül“: Die zu erwartende, mediale Verbreitung der Bilder einer terroristischen Tat wird zum fixen Bestandteil der „Botschaft“ des Terrors. Die Bilder vom Geschehen erhöhen den symbolischen Anteil, der jedem terroristischen Akt innewohnt: So stehen die Bilder der brennenden und später einstürzenden Twin Towers auch symbolisch für die Tatsache der Angreifbarkeit moderner Gesellschaften, ebenso wie der zerstörte, rote Doppeldeckerbus, ein Wahrzeichen der Stadt London, zum Synonym einer sich jederzeit und an jedem Ort ereignenden Gewalttat werden konnte. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 formierte sich meines Erachtens eine spezifische, mediale „Ikonografie des Terrors“.