Briefe eines Vaters im Wandel der Zeit
In blau-weißen Farben ziehen Quellwolken über die Leinwand. Aus dem Off erklingen laut und schallend dumpfe Glockenschläge. Archivaufnahmen von Menschen am Strand folgen, dann wird die Leinwand schwarz. Schließlich hören die Zuschauer:innen eine englische Männerstimme: Ein Voice-Over-Sprecher datiert den 8.
Filmische Antworten auf zeitgeschichtliche Fragen
Der Krieg ist seit langem in den Kinosälen präsent. Auf der diesjährigen Berlinale war es der Krieg in der Ukraine, der einen Schwerpunkt bildete.
Gehen und Bleiben
"Lange Wellen treiben schräg gegen den Strand, wölben Buckel mit Muskelsträngen, heben zitternde Kämme, die im grünsten Stand kippen."
So beginnen die "Jahrestage", jener vierbändige Roman Uwe Johnsons, der schon deshalb als sein Lebenswerk bezeichnet werden kann, weil er die längste Zeit seines Lebens daran gearbeitet hat – von 1970 bis 1983.
Fiktionen vor realem Hintergrund
Anna Henckel-Donnersmarck ist Sektionsleiterin der Berlinale Shorts und damit verantwortlich für das Programm dieser Sektion.
Eine rasende Fahrt durch Kyjiw im Morgengrauen
„It’s a Date” ist der erste Spielfilm der ukrainischen Regisseurin Nadia Parfan, die bereits durch ihre Dokumentarfilme bekannt geworden ist.
Eine feministische (De-)Konstruktion des Sisi-Mythos
125 Jahre nach ihrer Ermordung ist Sisi, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn (1837-1898), omnipräsent in der deutschsprachigen Medienlandschaft: Bücher, Dokumentationen, Filme und Serien erzählen ihre Lebensgeschichte nach. Sisi dient seit über einem Jahrhundert als mythische Kultfigur für zahlreiche Adaptionen. Erstmals kam der Sisi-Mythos 1921 mit dem Film Kaiserin Elisabeth von Österreich in die Lichtspielhäuser.
Verkehrte Versprechen von Wohlstand und Glück in Deutschland
Am Anfang von Kara Kafa zerdrückt eine Schrottpresse ein Auto, die Müllabfuhr zermalmt ein Sofa. Später fallen Häuser unter Abrissbirnen zusammen. Der Traum von Deutschland, das deuten die filmischen Aufnahmen von einstürzenden Altbauten und kaputten Symbolen der Wohlstandsgesellschaft an, hält der Realität nicht stand.
„Shidniy front“ (Eastern Front) von Vitaly Mansky und Yevhen Titarenko
Die verwackelte Kameraführung folgt einem kleinen Mädchen, das wie andere Menschen aus einem unter russischem Beschuss liegenden Stadtteil von Kiew im März 2022 evakuiert wird. Der Weg führt auf einem Holzstieg eine zerstörte Böschung hinauf. Das Mädchen hat zum Wärmen ein graues Wolltuch umgebunden, wie es Marktfrauen in der Ukraine und Russland tragen. Auf den Schultern ein rosafarbener Kinderrucksack. Seine flehende Stimme ist zu hören: „Vorsicht, das ist meine Mama!“.
Eine Studie des Lebens und der Sehnsüchte der mexikanischen Landbevölkerung
Auf der diesjährigen Berlinale war die in El Salvador geborene und in Mexiko aufgewachsene Dokumentarfilmerin Tatiana Huezo gleich doppelt erfolgreich: Ihr Film El eco wurde als bester Dokumentarfilm des Festivals ausgezeichnet.
Kreislauf der Gewalt
Filme, die sich mit der Gewalt in Mexiko auseinandersetzen, scheinen mittlerweile zum festen Programm der Berlinale zu gehören: sei es der Spielfilm Robe de Gems von Natalia López Gallardo über drei Frauenschicksale vor dem Hintergrund des Drogenkrieges im Wettbewerb des letzten Festivaljahrgangs, oder die Dokumentationen Tempestad (2017, Regie: Tatiana Huezo),