Das mediale Erbe der DDR
Einblicke in neue Forschungsprojekte
Unsere Vorstellungen von der DDR wurden in den letzten 30 Jahren in starkem Maße durch Medien geprägt. Zeitungen, Fernsehen oder Internet formten ebenso wie private Fotos, Schmalfilme und Musik die Erinnerung und Wissensbestände, die wir über die zweite deutsche Diktatur, den dortigen Alltag und das spätere Nachleben haben. Angesichts von „Super-Illu“, MDR oder Ostrock erscheint dies beinahe trivial und selbstverständlich. Doch schaut man näher hin, erweist es sich alles andere als einfach, den Medieneinfluss in der Vereinigungsgesellschaft präzise zu bestimmen.
Ausverkauf des Ost-Erbes?
Spurensuche zur Privatisierung des VEB Deutsche Schallplatten nach 1989
Die zur Umbruchszeit verschmähte Popmusik der DDR erlebte ab Mitte der 1990er Jahre eine bemerkenswerte Renaissance. Unter der Genrebezeichnung „Ostrock“ wurden sehr verschiedene Musiker*innen mit ostdeutschem Hintergrund erfolgreich vermarktet. Erlebte dieser Teil des DDR-Musikerbes damit ein bemerkenswertes Fortleben, bestimmte hingegen in Vertrieb und Produktion nicht Kontinuität, sondern Bruch und Veränderung die Zeit nach 1989. Im Schatten der allgemeinen Transformationsgeschichte Ostdeutschlands fand ein musikwirtschaftlicher Überlebenskampf statt.
Der kalte Deutsche: Zur Thermoästhetik von Kraftwerk
Ein Kommentar zu den Nachrufen auf Florian Schneider
Der 8. Mai, ein staatlicher Feiertag?
Kritische Anmerkungen zum Begriff der Befreiung im Kontext der deutschen Gedenkkultur
Esther Bejarano forderte am 26. Januar 2020 in einem offenen Brief an „die Regierenden und alle Menschen, die aus der Geschichte lernen wollen“, dass der 8.
Fotos für die Freiheit
Visuelle Befreiungsmomente heute
Ein Mensch ohne eigene Erfahrung in Diktaturen, Kriegen und Krisen denkt bei "Befreiung" zuerst in fremden Bildern, in Medienbildern und Momenten, die er oder sie nicht selbst erlebt hat. Es ist mehr als eine individuelle Erfahrungslücke. Der Soziologe Niklas Luhmann schreibt: ,,Alles, was wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien."[1]
Ein Editorial mit weiteren Beiträgen und Angeboten zum 75. Gedenktag der Befreiung 1945
Aus dem Archiv: Zeitgeschichte-Digital
Autor*innenkollektiv der Redaktion, 75 Jahre danach. Im Gedenken an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, in: Zeitgeschichte-online, Januar 2020.
#75liberation
Erinnern im virtuellen Raum
Dieses Jahr läuft vieles ganz anders als geplant: Wegen der Corona-Pandemie dürfen bis mindestens zum Ende des Sommers keine Großveranstaltungen stattfinden. Diese Einschränkung traf auch viele Gedenkfeierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Befreiung nationalsozialistischer Konzentrationslager durch die Alliierten. Innerhalb von wenigen Wochen musste ein Alternativprogramm geschaffen werden. Es erfolgte eine digitale Übersetzung der Gedenkfeiern in den virtuellen Raum, um trotzdem ein würdiges Gedenken an Opfer und Befreier möglich zu machen.
Der „Frigjøringsdagen“ in Norwegen
Ende oder Auftakt eines nationalen Traumas?
„Unser Kampf ist vom Sieg gekrönt. Norwegen ist endlich frei“, lauteten die ersten Zeilen eines Aufrufs, den die Leitung der Hjemmefront, der norwegischen Widerstandsbewegung, am 8. Mai 1945 im ganzen Land verbreitete.[1] „Das norwegische Volk ist aus einem fünfjährigen Alptraum erwacht“, hieß es sechs Tage später, am 14.
Bilder der Befreiung
Perspektiven auf den 8. Mai und 75 Jahre Erinnerungskultur
Am 7. Mai 1945 unterzeichneten Vertreter des Führungstabs der Wehrmacht im amerikanischen Hauptquartier in Reims die bedingungslose Kapitulation, die einen Tag später, am 8. Mai, in Kraft trat. Damit endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Im Jahr 2020 erinnern Generationen an einen Krieg, den sie nie erlebt haben; in einer globalisierten und digitalisierten Welt und in einem Deutschland, das fünfundsiebzig Jahre lang – mal mehr und mal weniger – über den Umgang mit dem 8. Mai, dem „Tag der Befreiung“, diskutiert hat.
Radio Hören!
Empfehlungen für Zeithistoriker*innen und alle anderen, die das Medium lieben
Im Home Office verkleinert sich die Welt auf die Größe eines Schreibtischglobus. Reisen in ferne Länder sind, zur Zeit, nur noch mit dem Finger auf diesem rotierenden Erdball erlaubt. Aber es gibt ein Elektrogerät, das seit nunmehr hundert Jahren die ganze Welt ins eigene Zimmer bringt: das Radio.