Utopien im Wandel
Zur Geschichte der Menschenrechte und des Humanitarismus im 20. Jahrhundert
Auch 70 Jahre nach der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR) entfaltet kaum ein gesellschaftspolitisches Konzept eine solche Strahlkraft wie das der Menschenrechte. Täglich berufen sich weltweit Menschen auf jene fundamentalen Rechte, um politischen Forderungen Geltung zu verschaffen.
Deutsche Kolonialgeschichte vor Gericht
Ăśber den problematischen Umgang mit dem Genozid an den Ovaherero und Nama
Der Völkermord an den Ovaherero und Nama gehört seit einigen Jahren zu den großen geschichtspolitischen Themen der Bundesrepublik und findet aktuell auch international eine bis dato ungekannte Aufmerksamkeit. Hintergrund hierfür ist die Klage der Ovaherero und Nama, die im Januar 2017 am Bundesbezirksgericht in New York eingereicht wurde. Dabei handelt es sich um eine Sammelklage gegen die Bundesregierung, mit der die KlägerInnen Entschädigung für den Genozid und den Verlust von Eigentum erwirken wollen.
Die Geister, die wir schon wieder rufen
Die Kurzsichtigkeit westlicher Annäherung an die iranischen Volksmojahedin
Nichts weniger als eine außenpolitische Katastrophe war die Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump am 8. Mai 2018, das „Atom-Abkommen“, Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA), mit der iranischen Regierung aufzukündigen. Der jahrelange Prozess der Annäherung, ein hoffnungsvoller Aufstieg liberalerer Kräfte um den iranischen Präsidenten Hassan Rohani stehen durch das Statement des US-Präsidenten auf dem Spiel.
Der vergessene Internationalismus von 1917 und das heutige Russland
Das 100-jährige Jubiläum der Revolutionen von 1917 im letzten Jahr war für das Russland Putins eine Gratwanderung. Einerseits wird das Geburtsjahr des Sowjetimperiums begangen, auf dessen Errungenschaften man sich gerne beruft: Raumfahrt, Vielvölkerstaat, Atomwaffen. Der Makel des Bezugspunktes liegt allerdings darin, dass es im Jahr 1917 eine Revolution gab, einen Umsturz der Verhältnisse. Ein Phänomen also, das das Regime in seinen Nachbarländern nicht gerne sieht und regelmäßig als Komplott antirussischer Kräfte brandmarkt.
„Auf Augenhöhe“ – Putin, Stalin und die russische Außenpolitik
In der Geschichtsschreibung zur europäischen Zwischenkriegszeit gilt das Abkommen von München im September 1938 als eine der entscheidenden Zäsuren. München war der Höhepunkt der britischen Appeasementpolitik Neville Chamberlains, bedeutete das Ende der Bemühungen um ein System kollektiver Sicherheit in Europa und gab den Auftakt für jene verhängnisvolle deutsch-sowjetische Annäherung, die in den Zweiten Weltkrieg führte.
Unheimliche Freunde: China und Russland
Seit dem Ende des Kalten Krieges sind aus den Rivalen Russland und China strategische Partner geworden. Sowohl Moskau als auch Peking streben eine weitere Stärkung ihrer wirtschaftlichen, militärischen und diplomatischen Zusammenarbeit an. Auch die ausgemachte Wiederwahl Vladimir Putins und die Änderung der chinesischen Verfassung, die Chinas Präsidenten Xi Jinping eine unbefristete Herrschaft ermöglicht, deuten auf eine weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen.
Legitimation ohne Ende
Was Präsidentschaftswahlen mit dem Russisch-Belarussischen Unionsstaat gemein haben
Das gemeinsame Manöver Zapad von Russischer Föderation und Republik Belarus wurde im Herbst 2017 von vielen Beobachter:inen als gegen die NATO gerichteter symbolischer Schulterschluss beider Länder gewertet. Dennoch wurde die Befürchtung vor den 2014 auf der Krim zum Einsatz gekommenen „Grünen Männchen“ nicht nur im Baltikum diskutiert, sondern auch in Belarus selbst. Mit größter Aufmerksamkeit wurde der Abzug der russischen Truppen von der Bevölkerung und von Alexander Lukaschenkos Präsidialverwaltung verfolgt.
Alle Macht nach Moskau?
Der russische Föderalismus und das Beispiel Tatarstan
Der anarchische Proto-Föderalismus der 1990er Jahre ist endgültig Geschichte. Stattdessen ist in Russland ein zentralisierter Staat entstanden, in dem die 89 so genannten „Subjekte“ der Föderation nur noch geringe Machtbefugnisse haben.
Das sowjetische Erbe und das Jahrzehnt der Regionen
Lateinamerika und der Nationalsozialismus
Aktenfunde und ihre politische Bedeutung
Mitte vergangenen Jahres machte das chilenische Nationalarchiv Akten über nationalsozialistische Spionagetätigkeit in Chile während des Zweiten Weltkriegs zugänglich.
Konsulatsunterricht statt Koranschule
Die Anfänge der DITIB in Westberlin und die Reaktionen der Landespolitik
Die Anfänge der DITIB in Westberlin und die Reaktionen der Landespolitik * Von Malte Borgmann * Juli 2017 Malte Borgmann über die zeithistorischen Umstände der Entstehung des deutschlandweit ersten DITIB-Verbandes in Westberlin sowie die Reaktionen des Berliner Senats mit Blick auf die Forderung nach einem Islamunterricht an den öffentlichen Schulen