Berlin 1933 – Tagebuch einer Großstadt
In diesen Tagen jährt sich der Beginn der nationalsozialistischen Machtübernahme zum 90. Mal. Eigentlich wissen wir schon eine Menge darüber. Wir wissen, dass es keine „Machtergreifung“ war, sondern Hitler die Macht auf legalem Wege errang. Wir wissen, wie sich das Regime immer weiter radikalisierte und die Verfassung von Weimar aus dem Weg räumte. Und wir wissen, wie viele Deutsche den neuen NS-Staat begrüßten und dem „Führer“ entgegenarbeiteten, obwohl das Regime von Beginn an sein brutales Antlitz zeigte.
Potsdams umstrittene Authentizität
z|o: Ihr beschäftigt Euch in Euren Projekten mit Auseinandersetzungen über Geschichte im städtischen Raum. Euer Projekt trägt den, wie ich finde, erklärungsbedürftigen Titel „Urbane Authentizität“. Was ist damit gemeint?
Über die (Gedenk-)Orte der Aktion Reinhardt
Im August 2021 reisten die Interviewerinnen und Studentinnen der Geschichtswissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin, Pia Dressler und Alina Müller, im Rahmen der Exkursion „Holocaust in Polen – Erinnerungsorte der ‚Aktion Reinhardt’“ nach Lublin, um von dort aus Orte des Verbrechens der „Aktion Reinhardt“ zu besuchen: die Vernichtungslager Belzec, Sobibor und die Transitghettos Piaski oder Izbica, das Konzentrationslager Majdanek.
Demokratiegeschichte und Zeitgeschichtsforschung
Für zeitgeschichte|online haben sich Sonja Levsen, Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Trier, Claudia C. Gatzka, Historikerin und akademische Rätin a.Z.
Einserjahre
Ende der 1970er Jahre tauchte »Preußen« in beiden deutschen Staaten wieder auf. Die »Preußenrenaissance« wurde bislang vor allem als geschichtspolitisches und intellektuellengeschichtliches Phänomen betrachtet. Preußen wurde aber auch, das zeigt der Blick auf die formative Phase der Preußenkonjunktur um 1980, in breiten Bevölkerungsschichten populär. Der nach 1989/90 betriebene Versuch indes, Preußen zur Traditionsstiftung für das vereinigte Deutschland zu nutzen, scheiterte auf lange Sicht.
Alte und neue Abgründe
Als im Herbst 2021 der neue Film von Wojciech Smarzowski „Die Hochzeit“ in die polnischen Kinos kam, veröffentlichte die PiS-nahe Gazeta Polska eine Rezension mit dem Titel „Smarzowski stachelt zum Hass“ auf. Sein Film, so einer der Vorwürfe, würde „Antisemitismus, Rassismus und Mord“ gleichsetzten mit dem Engagement für den „Schutz des Lebens“. Eine solche „plumpe Propaganda“ habe es bisher im polnischen Kino noch nicht gegeben. Der Verfasser der Rezension war sich dabei nicht zu schade, den Film in eine Reihe zu stellen mit den antisemitischen Filmen der Nationalsozialisten.
Raketen(alp)träume
Nur ein Jahr nach seinem preisgekrönten literarischen Debüt legte der britische Journalist Frederick Forsyth 1973 einen weiteren Roman vor. Vordergründig ging es darin um einen Hamburger Journalisten namens Peter Miller, der den Mörder seines Vaters, einen untergetauchten Nazi-Kriegsverbrecher, zu stellen versucht.
Überall Tatorte deutscher Verbrechen
Die folgende Rezension wurde erstmals am 16. Mai 2022 im Deutschlandfunk gesendet. Mit freundlicher Genehmigung Peter Carstens.
Faschismus? Genozid? Vernichtungskrieg?
Diesem Beitrag liegt die diesjährige Droysen-Lecture des Instituts für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin zugrunde. Der Text erschien erstmals am 25.
Jüdisches Leben in der Ukraine der Nachkriegszeit
Die Verfolgung von Jüd*innen in den ehemals besetzten Gebieten des östlichen Europas, so auch in der Ukraine, ist in der deutschen Öffentlichkeit nur sehr unvollständig bekannt. Dabei spielten die Massenerschießungen in der Ukraine eine große Rolle für den weiteren Verlauf des Genozids. SS und Wehrmacht haben den Massenmord zunächst hier verübt und dabei nach effizienteren Tötungsmethoden als die zeit- und ressourcenaufwendigen Erschießungen im „Holocaust durch Kugeln“ gesucht.