Vom „SS-Staat“ zu „Auschwitz“
Zwei Fernseh-Dokumentationen zur Vernichtung der europäischen Juden vor und nach „Holocaust“
Der Mord an den deutschen und europäischen Juden wurde im Fern- sehen der Bundesrepublik schon deutlich vor 1979 behandelt, als die Ausstrahlung der US-amerikanischen Miniserie „Holocaust“ diesem Thema ungeheure Popularität verschaffte.
Populäres Geschichtsfernsehen vor „Holocaust“
Die Darstellung des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges in drei Erfolgssendungen des ZDF
Die „Stunde der Wahrheit“ und ihre Voraussetzungen
Zum geschichtskulturellen Wirkungskontext von „Holocaust“
Eine Woche vor der Ausstrahlung des ersten Teils von Holocaust, am 15. Januar 1979, schrieb Der Spiegel mit Blick auf den „Eiertanz“ um Bewertung, Einkauf und Sendebedingungen der „fragwürdigen US-Serie“: „Offenbar können die Deutschen auch die bunten Abziehbilder aus ihrer Vergangenheit nur mühsam bewältigen.“ Zwei Wochen später titelte das Magazin: „Holocaust – Der Judenmord bewegt die Deutschen“.
Die Fernsehserie „Holocaust“ als Medienereignis
Die öffentliche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur und ihren Verbrechen, also das, was man „Vergangenheitsbewältigung“ genannt hat, vollzog sich nach 1945 in der Bundesrepublik Deutschland in mehreren Wellen. Nach weit verbreiteter Meinung gelang es dabei erst der im Januar 1979 ausgestrahlten amerikanischen Fernsehserie „Holocaust“, ein Gefühl allgemeiner „Betroffenheit“ hervorzurufen. Bis dahin hatte man den Deutschen immer wieder eine Neigung zum „Beschweigen“, ja eine „Unfähigkeit zu trauern“ vorgeworfen.