Zeitzeugen

Alle Beiträge zum Schlagwort

Valentyna Shevchenko

Das Hier und Jetzt

Die Lebenswirklichkeit und die Dokumentation von Kriegserfahrungen

Mit dem Beginn der russischen Totalinvasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 war das Leben von Millionen Menschen bedroht. Tausende von Zivilist*innen, darunter auch Kinder, erlitten Traumatisierungen aufgrund der Raketenschläge, Luftangriffe, Artilleriebeschuss von Siedlungen an unzähligen Orten unseres Staates, aber vor allem an der Frontlinie. Viele von ihnen waren gezwungen, ihre Heimatorte zu verlassen, um einen sichereren Ort zum Leben zu finden und ihre emotionalen und physischen Kräfte zu regenerieren.

Rebecca Wegmann

Humor als Widerstand?

Sibylle Schönemanns „Diese Tage in Terezín“ porträtiert das Vermächtnis des Kabarettisten Karel Švenk

Einige Jahre nach dem Mauerfall fahren eine Deutsche, eine Russin und eine Israelin gemeinsam in die ehemalige Garnisonsstadt Terezín in Tschechien. Am Ende der 1990er-Jahre bringt die Faszination für einen Mann die drei Frauen zusammen: Ihr Interesse gilt dem tschechischen Kabarettisten Karel Švenk. Von 1941 bis 1944 war Švenk im von den Nationalsozialisten „Theresienstadt“ genannten Konzentrationslager interniert. Dorthin fahren die Frauen mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Befreiung des Konzentrationslagers.

Annette Schuhmann

Wann ist ein Krieg zu Ende?

Über die Hölle des Nachkrieges: „Afterwar“ in der Sektion Panorama der 74. Berlinale

Als vor zwei Jahren russische Bomben auf ukrainische Städte und Dörfer fielen, die ersten Bilder von Geflüchteten, um ihr Leben rennende und getötete Ukrainer*innen die mediale Bilderwelt fluteten, als zerfetztes Kinderspielzeug und Gräber auf Spielplätzen in großer Zahl zu sehen waren.

Tobias Ebbrecht-Hartmann

Begehbares Erbe

Das Projekt MEMORISE entwickelt digitale Zugänge zu Spuren der NS-Verfolgung

Nach seiner Befreiung zeichnete der ehemalige Häftling des Konzentrationslagers Bergen-Belsen, Ervin Abádi, ein Bild, das den Ausschnitt einer Baracke zeigt. Tief gebeugt sitzen zwei Häftlinge in einem Stockbett. Ganz oben liegt ein dritter Häftling. Neben dem Bett, von dem die farbige Tuschezeichnung nur einen Teil darstellt, stehen zwei weitere Häftlinge mit dem Rücken zum Betrachter. Das Bild stellt eine Alltagsszene aus dem Lager dar. Kurz nach der Befreiung angefertigt, ist es ein subjektives Zeugnis der Lagererfahrung.

Nikolai Okunew

Motzen und Trotzen: 1993 erhitzten zwei ARD-Serien das deutsch-deutsche Fernseh-Gemüt

Im Jahr 1993 war der „Gipfel der Schamlosigkeit“ für eine Zuschauerin aus Weißenfels erreicht.[1] Sie überlege, ob sie in Anbetracht dessen, was sich auf dem TV-Bildschirm abspiele, überhaupt noch für die ARD-Anstalten zahlen wolle.

Nikolai Okunew

Die Zukunft der DDR im Jahr 1985

Laudatio für Lena Herenz

Die Meistererzählung zum Zusammenbruch der DDR bleibt auch nach 30 Jahren umkämpft. Unzweifelhaft spielten wirtschaftliche Kalamitäten, ebenso wie die Lage in der Sowjetunion, aber auch in Polen, eine Rolle. 2019 kam es zwischen Detlef Pollack und Ilko-Sascha Kowalczuk zu einer heftig ausgefochtenen öffentlichen Debatte um die Frage in welchem Verhältnis die breitere DDR-Bevölkerung zur politischen Oppositionsbewegung stand

Marie Luise Wallroth

„Es hat lange, lange gedauert bis wir Menschen geworden sind“

Das Dokudrama über die Shoah-Überlebende Margot Friedländer in der ZDF-Mediathek

Margot Friedländer nimmt durch ihren unermüdlichen Einsatz gegen den Antisemitismus in Deutschland eine bedeutende Rolle in der Erinnerungsarbeit über den Nationalsozialismus ein. Als Überlebende des Holocaust teilt sie ihre traumatischen Erfahrungen und setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, das Bewusstsein für die nationalsozialistischen Verbrechen zu schärfen.

Karolína Bukovská

Mein Vater und sein Studium in der DDR

Dieser Beitrag basiert auf meiner Masterarbeit, die ich 2022 im Studiengang Public History an der Freien Universität Berlin verfasst habe. Im Rahmen der Abschlussarbeit habe ich mit meinem Vater über seine Studienzeit in Dresden (1978-1982) gesprochen. Anschließend habe ich versucht, die Welt eines jungen tschechischen Studenten in der DDR zu rekonstruieren. Der folgende Text reflektiert daher subjektive Erinnerungen sowie eine Vater-Tochter Beziehung. Er bietet damit einen neuen Blick auf das Alltagsleben in der DDR.

 

Ulrike Klöppel, Benno Gammerl, Andrea Rottmann

Queere Zeitgeschichte

Einleitung

Das Dossier zur Queeren Zeitgeschichte entstand auf Initiative und unter redaktioneller Leitung von Alina Müller.