Magdalena Saryusz-Wolska

Von der Fremdheit im Exil, polnischer Volkskultur und der Unmöglichkeit der Liebe

Der Film „Cold War“ von Paweł Pawlikowski

Auf den ersten Blick ist es ein Liebesfilm: Der Musiker Wiktor (Tomasz Kot) verliebt sich in die Volksliedsängerin Zula (Joanna Kulig). Der Titel „Cold War“ bezieht sich eher auf die Gefühlsausbrüche zwischen den beiden Protagonist*Innen als auf die historischen Ereignisse. Das Narrativ wurde schon unzählige Male in der Filmgeschichte erzählt, die zahlreichen Preise, die der Film erhielt (u.a. in Cannes und Seville/European Film Award), müssen daher aus anderen Gründen verliehen worden sein.  

Robert Hoffmann

Zu den Wahlen in Andalusien

Der Aufstieg der Ultrarechten und der Kampf um die geschichtspolitische Deutungshoheit

Der Streit um Francos Grab

Jakob Schönhagen

Ein vergessenes Jubiläum

Das „New York Protocol“ von 1967 jährte sich im Jahr 2017 zum fünfzigsten Mal

Am Ende schien es den staatlichen Repräsentanten so unverkennbar notwendig zu sein, dass sie gar nicht mehr diskutierten. Selten hat sich ein Konsens im Bereich der internationalen Flüchtlingspolitik klarer manifestiert als im Verlauf der Diskussionen der UN-Generalversammlung um die Verabschiedung des sogenannten New York Protocols im Dezember 1966.

Ned Richardson-Little

The Universal Declaration of Human Rights in East Germany

Socialist Appropriation and Dissident Contestation, 1948-1989

It would be easy to presume that the Universal Declaration of Human Rights had always been a symbol of opposition and dissent in the German Democratic Republic. Passed by the United Nations General Assembly on December 10, 1948, the UDHR contained a number of provisions that contradicted the political and social order of the GDR as run by the Socialist Unity Party (SED). It demanded an independent judiciary, prohibited arbitrary arrest and invasion of privacy, and guaranteed the right to leave one’s own country.

Hanno Hochmuth

Kulenkampffs Schuhe

Die ARD zeigt eine bemerkenswerte Dokumentation von Regina Schilling

Was hat der Krieg mit den Vätern des Wirtschaftswunders gemacht? Dieser Frage nähert sich die Filmemacherin Regina Schilling in ihrem Dokumentarfilm „Kulenkampffs Schuhe[1] auf sehr private Weise. Sie erzählt anhand von Schmalfilmaufnahmen die Geschichte ihres eigenen Vaters, der in den 1920er Jahren geboren wurde, den Zweiten Weltkrieg als Soldat erlebte und sich nach dem Krieg als Drogist selbständig machte.

Konstantin Neumann

Urlaub von der Diktatur?

Ordnung und Kontrolle auf den Zeltplätzen der DDR

Einleitung

Jan C. Behrends

The Death of Stalin...

oder Diktatur als Komödie

Nach langem Warten startete in der Woche vor Ostern auch in Deutschland Armando Iannuccis Komödie über den Tod Stalins im Jahr 1953 und den anschließenden Machtkampf seiner Satrapen. Dabei verdichten die Drehbuchautoren (Iannucci, Martin, Schneider) den Kampf innerhalb des Führungszirkels, der ein ganzes Jahr über anhielt, auf wenige Tage zwischen dem Tod des Diktators und seiner Beerdigung. Auch darüber hinaus nimmt sich der Film zahlreiche Freiheiten. Er ist nicht nur Komödie, sondern zugleich ein Spiel mit dem historischen Stoff.

Sören Urbansky

Unheimliche Freunde: China und Russland

Seit dem Ende des Kalten Krieges sind aus den Rivalen Russland und China strategische Partner geworden. Sowohl Moskau als auch Peking streben eine weitere Stärkung ihrer wirtschaftlichen, militärischen und diplomatischen Zusammenarbeit an. Auch die ausgemachte Wiederwahl Vladimir Putins und die Änderung der chinesischen Verfassung, die Chinas Präsidenten Xi Jinping eine unbefristete Herrschaft ermöglicht, deuten auf eine weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen.

Martin Sabrow

Das schweigende Klassenzimmer

Ein Film über Verrat und Standhaftigkeit in der sozialistischen Zustimmungsdiktatur

Der bewegende Historienfilm über die folgenreiche Unbotmäßigkeit einer Schulklasse in der DDR der fünfziger Jahre –  auf der Berlinale 2018 vorgestellt fand viel Aufmerksamkeit und wurde am Ende doch zu den Flops gezählt: zu glatt die Ausstattung, zu konventionell die Regie, zu simpel die Botschaft.

Daniel Stahl

Lateinamerika und der Nationalsozialismus

Aktenfunde und ihre politische Bedeutung

Mitte vergangenen Jahres machte das chilenische Nationalarchiv Akten über nationalsozialistische Spionagetätigkeit in Chile während des Zweiten Weltkriegs zugänglich.