SED – Schönes Einheits Design
Kaum war die friedliche Revolution vom Rausch der offenen Grenzen verdrängt und der SED-Slogan „Ich leiste was – ich leiste mir was“ durch ein akutes „Wie leiste ich mir was“ abgelöst, tauchte die flip side der sich durchmischenden Kulturen auf: "SED – Schönes Einheits Design“, das großformatige Buch des Taschen Verlages von 1990[1] prägte wie sonst nur die Architektur des industriellen Wohnungsbaus das Bild der DDR bei einem breiten westlichen Publikum.
Ein „drückendes Gefühl“ oder das „Insistieren der Vergangenheit“
Der Film „Zustand und Gelände“ von Ute Adamczewski fordert viel Geduld von Seiten der Zuschauer*innen. Auffällig ist zunächst die extreme Langsamkeit mit der, in 118 Minuten, die Geschichte der frühen Konzentrationslager von 1933, sowie ihr Nachleben von 1945 bis heute thematisiert wird. Gezeigt werden dazu aktuelle Filmaufnahmen von Dörfern und Städten, Gebäuden und Räumen sowie Straßen und Wäldern.
Große Geschichten, kleine Leute
Auf dem Schrottplatz der Geschichte arbeitet und philosophiert eine illustre Gesellschaft: Ein ehemaliger Staatsanwalt, ein abgesetzter Bibliotheksdirektor, ein Professor und der „Milchmann“ als Vertreter der von den seit 1948 allein regierenden Kommunisten entmachteten Unternehmerklasse. Die zentralen Figuren von Jiří Menzels Film „Lerchen am Faden“ (Skřivánci na niti, 1969) sind aber der junge Arbeiter Pavel und Jitka aus der Strafbrigade der Frauen, zwischen denen sich eine zarte Liebe entwickelt.
Iran, Exil und Diaspora in der jüngeren Zeitgeschichte
Wissenschaftliche Beiträge, Monographien und Sachbücher
Judith Albrecht: In and out of Iran. Die transnationale Verhandlung weiblicher iranischer Identitäten, Berlin 2014.
Pouya Alimagham: Contesting the Iranian Revolution. The Green Uprisings. Cambridge 2020.
Heinz D. Bogner: Iran. Eine Revolution Und Ihr Selbstverständnis. In: Edition Historica - Aktuell. Puchheim 1983.
Frank Bösch: Zeitenwende 1979. Als die Welt von heute begann, München 2019.
Räume voller Erinnerungen
Im Jahr 2006 eröffnet, bietet das DDR-Geschichtsmuseum im Dokumentationszentrum in der brandenburgischen Kleinstadt Perleberg eine Fülle an Anschauungsmaterial aus und über das Leben in der DDR. Das Pfarrerehepaar Gisela und Hans-Peter Freimark begann bereits in den 1980er-Jahren damit, Objekte zu sammeln, die das politische System aber auch den Alltag der DDR dokumentieren sollen.
„Never waste a good crisis”
Am 7. März 1965 marschierten über 500 Menschen in einem friedlichen Protestzug über die Edmund Pettis Bridge in Selma, Alabama, im Süden der USA, um für die Durchsetzung des Wahlrechts für schwarze Amerikaner*innen zu demonstrieren. Auf der anderen Seite angelangt, wurden sie von berittener Polizei niedergeknüppelt und mit Tränengas beschossen. Die Polizeigewalt am „Bloody Sunday“ wurde live in die Wohnzimmer des Landes ausgestrahlt und sorgte für Entsetzen. Zwei Wochen später, am 21.
Die USA heute
Politik und Gesellschaft in den USA sind in diesen Tagen derart in Bewegung, dass jede Bestandsaufnahme nur temporären Charakter haben kann und von den Ereignissen womöglich bald überholt wird. Eine solche Bestandsaufnahme sei hier trotzdem in fünf Punkten versucht:
Erstens: Die Auseinandersetzungen, die die amerikanische Gesellschaft spalten, haben in der Polizeigewalt, die zum Tod des Afroamerikaners George Floyd führte, ihren Anlass, doch die Ursachen dafür sind zum Teil über Jahrzehnte hinweg herangereift.