„Risiko ist ihr Begleiter!“
Heavy Braut, Asphalt Lady, Teufelsbraut und Lady Rock – so lauten Titel einiger Heavy Metal Bands der DDR.[1] Von jungen Frauen, die durch einen Konzertbesuch aus dem starren Arbeits- und Familienalltag ausbrechen, über besessene Motorradfahrerinnen bis hin zu durchtriebenen femme fatales thematisierten Musikgruppen wie Plattform, Hardholz, Feuerstein und Cobra ab Mitte der 1980er-Jahre das weibliche Geschlecht.
Politisch, heterogen, transnational
Der Dokumentarfilmessay Aşk, Mark ve Ölüm (‚Liebe, D-Mark und Tod‘) von Cem Kaya erzählt westdeutsche Zeitgeschichte und Migrationsgeschichte durch das Prisma der türkischen Musikszene. Inspiriert von dem gleichnamigen Gedicht des Schriftstellers Aras Ören, das 1982 von der Band Ideal auf Türkisch eingesungen wurde, gliedert der Titel den Film in drei Kapitel: Liebe, D-Mark und Tod.
Was nützt die Liebe im Computer?
Laudatio für Michael Homberg aus Anlass der Verleihung des Zeitgeschichte digital-Preises am 11. November 2021.
(Miss-)Verständnis?
Die Geschichte des Päckchen- und Paketverkehrs zwischen Ost- und Westdeutschland ist eine Geschichte des Zusammengehörigkeitsgefühls der Menschen auf beiden Seiten. Denn Briefe, Päckchen und Pakete waren die wichtigste Möglichkeit, um den Kontakt mit Verwandten und Bekannten aufrechtzuhalten. Doch der Austausch von Geschenksendungen ist ebenfalls eng verbunden mit der Freude und der Enttäuschung über den jeweiligen Inhalt der Pakete.
Zwischen cineastischen Feminismen und staatssozialistischen Utopien
Die diesjährige Retrospektive der Berlinale warf einen Blick zurück auf die Arbeiten deutscher Regisseurinnen aus Ost und West in den Jahren 1968 bis 1999. Im Fokus der Auswahlkommission lagen Filme von, für, mit und über Frauen. Vor diesem Hintergrund wählten die Kurator*innen insgesamt 28 Spiel- und Dokumentarfilme aus Bundesrepublik und DDR für das Festivalprogramm der Retrospektive aus, hinzu kamen 20 Kurzfilme.
Militarisierung statt Liberalisierung?
Das Liederbuch der Bundeswehr war von Beginn an umkämpft. Diese offizielle Liedersammlung, 1958 in erster Auflage erschienen, sollte – und soll bis heute – den „Geist der Truppe“ widerspiegeln. Symbolisch wurde und wird in Debatten um die Liedauswahl verhandelt, was Soldatentum nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus bedeuten und welche Rolle Militarismus in der westdeutschen Gesellschaft einnehmen darf.
„Wir leben nicht mehr in der Epoche des Faschismus... die wirklichen Konfliktpunkte sind Recht, Humanität, Bildung....“
Lutz Niethammer ist einer der bedeutendsten Zeithistoriker Deutschlands. Bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 war er Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Neue Bilder braucht das Land
Dreißig Jahre nach dem Mauerfall wird über das Ende der DDR, die Wiedervereinigung und deren Folgen für die Bevölkerung in Ost und West so stark gestritten wie selten zuvor. Das Jubiläumsjahr ist – anders noch als bei den Feierlichkeiten zum 20. und 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution – eher von Nachdenklichkeit geprägt. Vor allem die gesellschaftlichen Umbrüche der 1990er Jahren und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart werden intensiv diskutiert.
Schlafende Hunde
Ein alter BMW fährt auf der Autobahn. Der Schnitt in den Innenraum zeigt Leo Wagner am Steuer. Wagner ist parlamentarischer Geschäftsführer der Union, Bundestagsabgeordneter der CSU, enger Vertrauter von Franz Josef Strauß. Die schwarz-weiß Aufnahmen stammen aus einem Wahlwerbefilm der 1960er-Jahre.
„Selbstbestimmt“ – Von der bleiernen Zeit bis zur wiedervereinigten Gesellschaft
Die Retrospektive der 69. Berlinale präsentierte gleichermaßen persönliche wie politische Sichtweisen auf ein Deutschland im Auf- und Umbruch