Von der Fremdheit im Exil, polnischer Volkskultur und der Unmöglichkeit der Liebe
Auf den ersten Blick ist es ein Liebesfilm: Der Musiker Wiktor (Tomasz Kot) verliebt sich in die Volksliedsängerin Zula (Joanna Kulig). Der Titel „Cold War“ bezieht sich eher auf die Gefühlsausbrüche zwischen den beiden Protagonist*Innen als auf die historischen Ereignisse. Das Narrativ wurde schon unzählige Male in der Filmgeschichte erzählt, die zahlreichen Preise, die der Film erhielt (u.a. in Cannes und Seville/European Film Award), müssen daher aus anderen Gründen verliehen worden sein.
Eine Wohnung, ein Haus, ein Land
Es sind die Bilder, die von der ersten Szene an einen Sog ausüben, das warme Licht auf den Gegenständen, der Blick auf die Platanen vor dem Fenster, die Sonne, die sich im blankgeputzten Parkett spiegelt. Es sind die warmen, satten Farben einer Wohnung, die bewohnt ist, wirklich bewohnt. Einer Wohnung, die den bernsteinfarbenen Glanz Belgrader Bürgerlichkeit der zwanziger und dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts nur noch erahnen lässt, deren Verfall noch immer von längst vergangener Eleganz zeugt.
„Wenn wir es nur besser wissen, aber nicht besser machen, dann sind auch wir eine schuldige Generation.“
Während Jahr für Jahr die Abwesenheit der großen Stars auf dem roten Teppich und im Wettbewerb der Berlinale beklagt wird, stellt der Dokumentarfilm eine der großen Stärken dieses Filmfestivals dar. Der Festivaljahrgang 2018 war insbesondere mit Waldheims Walzer, dem Gewinner des Glashütte-Preises für den besten Dokumentarfilm, keine Ausnahme von dieser Regel.
„Gundermann“ und die Rückeroberung der Deutungshoheit
„Auf das richtige Pferd habe ich gesetzt, aber nicht gewonnen.“ Dieser Satz, ebenso wie sein Ausspruch zum Kommunismus: „Also, wenn's die nicht schon gäbe, wa, die Weltanschauung, dann hätt' ich da auch selber drauf kommen können“, sind gängige Bonmots des Liedermachers Gerhard Gundermann in den Kritiken der Feuilletons des nun seit zwei Wochen laufenden Films „Gundermann“ von Andreas Dresen.
Mehr als ein Leben
„Immer wieder wächst das Gras / wild und hoch und grün / bis die Sensen ohne Hass / Ihre Kreise ziehn.“ Mit diesen Liedzeilen lässt Regisseur Andreas Dresen seinen Protagonisten Gundermann den gleichnamigen Film beginnen. In Nahaufnahme singt Gerhard „Gundi“ Gundermann, gespielt von Alexander Scheer, in die Kamera – so eindringlich und melancholisch schön, dass selbst die um die Biografie des Musikers wissenden Zuschauer Sympathie für diese doch so ambivalente Figur empfinden.
Kulenkampffs Schuhe
Was hat der Krieg mit den Vätern des Wirtschaftswunders gemacht? Dieser Frage nähert sich die Filmemacherin Regina Schilling in ihrem Dokumentarfilm „Kulenkampffs Schuhe“[1] auf sehr private Weise. Sie erzählt anhand von Schmalfilmaufnahmen die Geschichte ihres eigenen Vaters, der in den 1920er Jahren geboren wurde, den Zweiten Weltkrieg als Soldat erlebte und sich nach dem Krieg als Drogist selbständig machte.
Jenseits von Hollywood
Der für zwei Oscars in den Kategorien bester Film sowie mit Meryl Streep als beste Hauptdarstellerin nominierte Spielfilm The Post – Die Verlegerin kommt am 17. April 2018 auf DVD und Blu-ray in englischer Sprache heraus. Der Film von Steven Spielberg kam am 22. Dezember 2017 in die US-amerikanischen Kinos und war ab dem 22.
Unheimliche Freunde: China und Russland
Seit dem Ende des Kalten Krieges sind aus den Rivalen Russland und China strategische Partner geworden. Sowohl Moskau als auch Peking streben eine weitere Stärkung ihrer wirtschaftlichen, militärischen und diplomatischen Zusammenarbeit an. Auch die ausgemachte Wiederwahl Vladimir Putins und die Änderung der chinesischen Verfassung, die Chinas Präsidenten Xi Jinping eine unbefristete Herrschaft ermöglicht, deuten auf eine weitere Vertiefung der bilateralen Beziehungen.
„Warum Breschnew nicht Putin werden konnte“ – aber Putin zu Breschnew werden könnte
In seiner nicht gerade wissenschaftlichen Breschnew-Biographie hat der Journalist und damalige Duma-Abgeordnete Alexander Chinschtein erklärt, „Warum Breschnew nicht Putin werden konnte“, so der gleichnamige Titel.
Zum Weltfrauentag: 8. März 2018
Eine junge Polizistin steht am Rand einer befahrenen Straße irgendwo in Amerika. Selbstverständlich ist sie bewaffnet, es glitzert nicht gerade in ihrer Umgebung.