Unverstellte Einsichten
Ausstellen heißt bekanntlich Weglassen. Für jedes präsentierte Exponat müssen schließlich andere beiseite rücken, in den Hintergrund treten, oder gar ganz weichen. Sei es aus rein pragmatischen Gründen, aus Platzmangel etwa, oder aus gestalterischen, um die Besucher*innen nicht mit Gegenständen und Informationen zu überfrachten. Dies ist die Krux des Kuratierens.
„Ein jegliches hat seine Zeit“
ZOL: Die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BStA) wurde 1998 vom Deutschen Bundestag eingerichtet. Ihr gesetzlicher Auftrag ist die Aufarbeitung und Information über Ursachen, Geschichte und Folgen der Diktatur in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR. Seit 2001 sind Sie die Geschäftsführerin. Wie verlief Ihr Weg dorthin?
„Wir sollten immer das Ziel verfolgen, uns dem Ideal anzunähern“
ZOL: Außer Ihnen gibt es an den Historischen Instituten im Ausland noch weitere Direktorinnen: Christina von Hodenberg ist seit September 2018 Direktorin am GHI London, Sandra Dahlke seit Oktober 2018 Direktorin am DHI Moskau. Dazu kommt noch Birgit Schäbler, die seit Oktober 2017 das Orient-Institut Beirut leitet.
Lückenbüßerinnen
„Mikätzchen“ und „Besen-Geschwader“ – Lehrerinnen als Profiteure der Bildungsexpansion und des Lehrernotstandes?
Langsamer Fortschritt
Als Studentinnen an der Universität Hamburg für das erste Seminar zu einem frauengeschichtlichen Thema stritten, das dann 1976 als zweisemestrige Übung zum Thema „Frauen im Nationalsozialismus“ stattfand, gab es fast keine historischen Darstellungen und Quelleneditionen zum Thema. Die Dozentin, die sie für das Vorhaben gewinnen konnten, war Hochschulassistentin in Mittelalterlicher Geschichte, dennoch waren der Enthusiasmus und die Hoffnungen groß, trotz des massiven Widerstands von Seiten männlicher Professoren.
Der imaginierte Kontinent
Felsige Weiten erstrecken sich vor den Augen der Kinobesucher*innen. Die Landschaft bleibt zunächst unkommentiert, dann beginnt eine Stimme, sie schwärmerisch zu umschreiben. Über die Gesamtlänge des Films liest diese Stimme Notizen und Tagebucheinträge des Schweizer Filmemachers und „Afrikakenners“ René Gardi vor. Die Aufnahmen, die parallel dazu gezeigt werden und zum Teil aus Gardis Filmen stammen, zum Teil unveröffentlicht blieben, drehte er während seiner über dreißig Reisen auf den afrikanischen Kontinent.
Erinnerungen an das erste Semester
Der Gang an die Universität und das erste Semester bilden für alle Studierenden einen einzigartigen und identitätsprägenden Lebensabschnitt, der von Veränderungen, neuen Erfahrungen, aber auch Anspannung und Unsicherheiten bestimmt wird. Während manchen Studierenden bereits im ersten Seminar ein Text, eine Idee oder eine Fragestellung begegnet, die sie über die Jahre ihres Studiums als sinnstiftender roter Faden begleiten wird, zweifeln viele Erstsemester an ihrer Entscheidung für eine akademische Laufbahn und stellen sich die Frage danach, ob sie das richtige Fach gewählt haben.
The Universal Declaration of Human Rights in East Germany
It would be easy to presume that the Universal Declaration of Human Rights had always been a symbol of opposition and dissent in the German Democratic Republic. Passed by the United Nations General Assembly on December 10, 1948, the UDHR contained a number of provisions that contradicted the political and social order of the GDR as run by the Socialist Unity Party (SED). It demanded an independent judiciary, prohibited arbitrary arrest and invasion of privacy, and guaranteed the right to leave one’s own country.